#41 Volker Raulf über rechtssicheren Pferdekauf
Worauf muss ich beim Pferdekauf achten? Wie bin ich rechtlich auf der sicheren Seite? Als erfahrener Gutachter und Auktionator kennt Volker Raulf sich beim Thema Pferdekauf aus wie kaum ein zweiter. In diesem wehorse-Podcast gibt er dir praktische Tipps, wie du beim Pferdekauf auf der sicheren Seite bist. Dabei plaudert er auch aus dem Auktionator-Nähkästchen und gewährt dir einen spannenden Einblick hinter die Kulissen.
Im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit hat Volker Raulf viel erlebt: Menschliche ebenso wie tierische Schicksale begleiten seine Arbeit. Denn er ist nicht nur für namhafte Züchter tätig, als privater Auktionator kommen bei ihm auch Pferde aus schlechter Haltung und Zwangsversteigerungen „unter den Hammer“. Kann er solch ein Pferd in gute Hände vermitteln, dann macht ihm seine Arbeit Freude. Das ist seine Herzensangelegenheit.
Höre dir in dieser kurzweiligen Podcastfolge an, wie du rechtliche Tücken beim Pferdekauf meiden kannst, warum es bei einer Auktion nicht nur ums Geld geht und welche Überraschungen jede Auktion mit sich bringen kann.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 1]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Es ist Folge Nummer 41 und ich treffe dieses Mal Volker Rauf. Er ist Sachverständiger im Pferdebereich, Moderator und Auktionator. Wir sprechen unter anderem über die Art und Weise, wie Pferde eigentlich verkauft werden, wann das Veterinäramt eine Zwangsversteigerung anordnet und wie man am besten ein Pferd kauft bzw. verkauft. Bevor es losgeht, noch der Hinweis auf unsere neue Facebook-Gruppe, Ausbildung von Pferd und Reiter, die Community. Tretet ein, tauscht euch mit Gleichgesinnten aus und bekommt Antworten auf viele Fragen, die euch beschäftigen. Das Ganze natürlich kostenfrei. Also, nun geht’s los. Viel Spaß. Heute im wehorse Podcast ein echter Mann der Pferdeszene. Er ist Auktionator. Gutachter, Moderator und auch ein guter Freund. Hallo, Volker Raulf.
[SPEAKER 2]Ja, hallo Christian. Schön von dir zu hören. Ist ja mal ganz spannend, sich so zu unterhalten.
[SPEAKER 1]Genau. Herzlich willkommen im wehorse Podcast. Zum allerersten Mal bist du zu Gast. Ich habe es eingangs gesagt, du bist tief verwurzelt in der Pferdeszene. Vor allen Dingen kenne dich viel als Auktionator und auch als Moderator. Wie würdest du dich denn selber am besten beschreiben?
[SPEAKER 2]Als ein Pferdemenschen, der einen Bauchladen um sich herum trägt und bei Bedarf immer aus der einen oder anderen Schublade etwas herauszieht. Ich glaube nämlich, das eine ist mit dem anderen immer verwandt. Wenn du moderieren willst, musst du natürlich auch Fachkenntnisse haben. Fachkenntnisse aus dem Sport oder Fachkenntnisse aus der Zucht. Wenn du als Sachverständiger tätig bist, musst du eben Fachkenntnisse aus dem Sport, aus der Zucht und aus der Haltung haben. Wenn du als Auktionator tätig bist, musst du entsprechend wieder Fachkenntnisse haben und das alles in einem großen, großen, großen Topf gemixt. Ja, dann kommt das dann mit dem Bauchladen.
[SPEAKER 1]Ich würde sagen, wir steigen mal ein mit der ersten Schublade, nämlich mit dem Thema Auktionen und deiner Tätigkeit als Auktionator. Nun gibt es, viele kennen das sicherlich, die großen Verbandsauktionen, also die großen Pferdezuchtverbände wie ein Hanoveraner Verband oder ein Holsteiner Verband, ihre Auktionen ausrichten. Du bist insbesondere im Bereich der privaten Auktionen unterwegs. Was genau machst du da?
[SPEAKER 2]Also, es gibt keinen Unterschied zwischen einer privaten Auktion und einer Verbandsauktion. Der Unterschied zwischen den Verbandsauktionen und den Auktionen, die ich veranstalte, liegt eigentlich schon, ja, eigentlich in dem Satz, den ich gerade gesagt habe, die ich veranstalte. Ich bin Dienstleister für meinen Auftraggeber. Der Auftraggeber kommt zu mir, ruft mich an und sagt, ich möchte meinen Bestand auflösen. Ich möchte einen ganzen Jahrgang verkaufen. Ich möchte mich von meinen Stuten trennen. Und dann überlegen wir gemeinsam ein Konzept, wie man das, was zu verkaufen ist, am Markt platziert. Dazu gehört eine Geschichte. Und mit Geschichte meine ich, Informationen. Dazu gehört, dass der Mensch, der verkaufen will, einfach auch ehrlich erzählt, warum. Denn man merkt eigentlich schon vom ersten Ansatz, ob das eine vernünftige Angelegenheit ist, ob das alles passt, ob das alles in sich auch eine gute Beziehung zueinander hat. Und ich erinnere mich an einen Züchter, Das ist der Züchter von Belarus, die gerade jetzt am Wochenende so großartig in Aachen gegangen ist. Da ging es um einen Übergang in der Betriebsführung. Da hat der Vater an den Sohn übergeben und da hat der Sohn gesagt, Mensch Papa, das mache ich alles. Du bist ein super erfolgreicher Züchter, aber ich will meinen Hof oder ich will den Hof dann in Zukunft auf andere Beine stellen, nämlich aus Ausbildung. Wir sind hier stadtnah, wir wollen hier für Kinder etwas machen und und und. Das war ganz ganz schwer für den Vater. Ich erinnere mich noch gut. Aber der Sohn hat sich eigentlich durchgesetzt. Am Ende hat der Vater es akzeptiert. Es ist heute ein super super Ausbildungsbetrieb in Bochum und die Pferde wurden verkauft. Und dann hatten natürlich viele Menschen Interesse und haben gesagt Mensch aus dieser Zuchtstätte eine Zuchtprodukt zu haben, um damit eventuell weiter zu züchten oder eben mit den Jungen sie auszubilden und dann zu reiten. War eine riesen Herausforderung, hat den Menschen Spaß und Freude gemacht und war eine tolle Auktion. Da war aber dann die Story, die Zuchtstätte wird als solche aufgelöst und in Zukunft wird in diesem Betrieb eine andere Geschäftsgrundlage sein. Das war der Generationenübergang. Es gibt auch traurige Geschichten, wenn ein Züchter, ein großer Züchter verstirbt und die nachkommen, die Erben für sich erkennen, das ist die Arbeit unseres Bruders gewesen, das ist nicht unsere Arbeit, und dann den Bestand verkaufen. Auch das ist eine Story, die in sich klar ist, stimmig ist, und auch das hat funktioniert.
[SPEAKER 1]Also bist du quasi auch so ein bisschen der Motor der Veränderung, könnte man sagen. Du ermöglichst ja quasi die Veränderung, zum Guten wie zum Schlechten.
[SPEAKER 2]Genau, ich helfe, dass diese Veränderung, auch wenn sie manchmal wehtut, so stressfrei wie eben möglich vonstattengeht. Ich helfe dabei, dass die Veranstaltung beworben wird, dass die Pferde, die Tiere katalogisiert werden. Manchmal sind es ja auch nicht nur die Pferde, sondern dann ist es auch noch der Trecker und noch eine Maschine und noch ein Lkw und noch eine Bahnschleppe oder einen Stutenuntersuchungsstand. Das ist dann alles mit dabei, dass das alles katalogisiert wird, dass das alles aufgenommen wird. Dann wickeln wir komplett für unseren Auftraggeber in der Regel die Auktion ab. Dann machen wir die gesamte Abrechnung und innerhalb von zehn Tagen bekommen die Auftraggeber dann die Zuschläge aus den Verkäufen von uns ausgehändigt, überwiesen, ausgehändigt, wie auch immer. Es gibt dann meistens immer noch ein Abschlussgespräch und fast immer, und das ist eigentlich das Schöne an diesen Veranstaltungen, wenn dann so ein bisschen die Anspannung gefallen ist, dann fragt mich immer der Züchter oder dann fragen mich die, die mich beauftragt haben, aber wir hatten gedacht, das Pferd X oder das Pferd Y, das würde viel, viel teurer werden. Und dann sage ich, ja, aber der Markt hat entschieden, das Pferd ist eigentlich nur das wert. Und dann denke ich immer schon, jetzt wird die Stimmung schlecht, aber nein, dann kommt als nächster Satz. Aber können Sie mir mal erklären, warum die Jährlinge und die Zweijährigen so teuer waren? Das habe ich überhaupt nicht verstanden. Das zeigt uns eigentlich immer wieder, dass wir Menschen, wir Züchter, wir Pferdezüchter, Pferdehalter, unsere ganz persönlichen individuellen Fans im Stall haben. Wir lieben unsere alte Zuchtstute. Wir lieben aus dieser Zuchtstute alle Nachkommen. Die lieben wir einfach, weil wir ja schon die Mutter lieben. Nur der Markt reagiert oft komplett anders. Und der Züchter versteht das überhaupt nicht. Das ist dann, wenn der Züchter auf dem Turnierplatz oder auf der Auktion steht und sich fürchterlich darüber beschwert, dass alle, die da in der Halle sind, ob’s jetzt 100 oder 500 sind, die haben alle keine Ahnung. Weil die gar nicht erkannt haben, was er erkennt. Und vielleicht haben die Menschen, die da sind, was ganz anderes für sich gut gefunden. Und ich finde, das muss man einfach akzeptieren. Jeder hat seine eigene Meinung und wir lassen sie auch bei ihrer Meinung. Und wenn viele auf ein Pferd bieten, glaube ich immer, kann das Pferd gar nicht so schlecht sein.
[SPEAKER 1]Also ist es am Ende wert, ist ja immer, es gibt so den alten Spruch, Preis ist was man zahlt, Wert ist was man bekommt. Also ist Wert eines Pferdes, jetzt monetär ausgedrückt, eigentlich total subjektiv. Es kommt darauf an, wie sehr habe ich mich auch in das Pferd verliebt, wie sehr mag ich vielleicht als Züchter auch den Stamm und so weiter. Also es sind ja eigentlich gar nicht die objektiven Kriterien.
[SPEAKER 2]Was sind objektive Kriterien beim Pferd? Wie wissenschaftlich ist Pferd? Wenn wir einen Züchter fragen und fragen ihn, ob die Stute Elvira schon gefohlt hat, dann wird der Züchter uns meistens sagen, unglaublich. Da ist ein Fohlen geboren. Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Das ist so toll. So eins habe ich noch nie im Stall gehabt. Das ist sensationell. Das passiert uns immer wieder. Ich finde das auch toll. Ich finde auch dieses Engagement der Züchter großartig. Und es wird jedes Jahr das beste Fohlen geboren, was je in diesem Stall ins Stroh gefallen ist. Ich finde das klasse. Und dabei soll man es auch belassen, oder?
[SPEAKER 1]Und wie ist der genaue Ablauf? Also viele kennen das natürlich. Der Hammer fällt und dann gibt es einen Zuschlag. Aber was man ja häufig nicht sieht, ist, was quasi hinter dem Vorhang passiert. Dass du und dein Team ihr nicht nur quasi vordergründig den Zuschlag gebt, sondern vor allen Dingen auch die Abwicklung macht. Was steckt da noch hinter?
[SPEAKER 2]Ja, was eigentlich ganz entscheidend ist, mit dem Zuschlag geht ja der Besitz und auch die Gefahr am Eigentum, am erworbenen Eigentum auf den neuen Besitzer über. Wir haben ja auch öfters Veranstaltungen, Auktionen, die wir für Veterinärämter durchführen oder Zwangsversteigerungen, weil einer vergessen hat zu bezahlen. Dann wird ein Pferd, weil es ja keine hinterlegungsfähige Masse ist, muss ein Pferd dann ja auch versteigerbar sein. Dann wird auch Eigentum übertragen und als öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator habe ich eben auch die Möglichkeit, dieses Eigentum rechtsverbindlich zu übertragen. Dann gibt es ja auch schon mal Menschen, die sich da gar nicht so mit einverstanden waren bei einer Zwangsversteigerung und machen dann auch viel Terz. und Theater und sagen, nee, so geht das nicht, ich will jetzt doch wohl bezahlen und und und, aber wenn das Eigentum übertragen ist, das ist dann rechtsverbindlich, das ist unsere Aufgabe als bestellter und vereidigter Auktionator, dann ziehen wir auch das Recht für den dann rechtsgültigen Käuferkauf durch. So machen wir das, ja, das ist richtig. Also es wird zugeschlagen, dann wird ein Mitarbeiter zum Kunden gehen, dann unterschreibt er den Kaufzettel, Also er quitiert mir praktisch auf dem Kaufzettel, dass er den Zuschlag akzeptiert. Wir haben ein System entwickelt, das inzwischen schon komplett papierlos ist. Bei uns müssen sich die Kunden registrieren. Es geht natürlich auch ohne, aber es ist alles viel, viel einfacher, wenn die Kunden registriert sind. Sie haben dann eine Bieterkarte, dann hat die Bieter Nummer 36, hat dann auf das Pferd 25 geboten und wenn diese beiden Ziffern zusammengekommen sind, dann ist es eigentlich schon komplett automatisiert. Es wird unterschrieben auf einem Tablet und wenn da abgedrückt wird, als Kauf abgeschlossen, dann ist eigentlich auch schon die Rechnung fertig. Dann ist es ganz egal, ob der aus Belgien kommt und Selbstzüchter ist und die Mehrwertsteuer ihm erlassen werden kann, weil die Umsatzsteuerlast auf den Leistungsempfänger übergeht oder ob es ein Privatmann ist oder oder oder. Das alles ist vorher erfasst und das haben wir eigentlich relativ schnell griffig und fertig.
[SPEAKER 1]Das geht gut. Du hast ja gerade angesprochen, dass auch Zwangsversteigerungen mit dabei sind. Ich kann mich erinnern vor einigen Jahren, weil ich war ich mal auf einer Zwangsversteigerung, die du mit deinem Team organisiert hast in Westfalen. Und da war ein großer Hype. Total viele Leute, die ähm, dort Pferde dann über die Auktion kaufen wollten. Es sind aber auch schon ziemliche Schicksale, glaube ich, die man mitkriegt. Was sind so die, die in Anführungsstrichen krassesten Fälle, die dir da untergekommen sind? Weil eine Zwangsversteigerung geht ja auch immer einher mit, ja, einer ziemlich schlechten Situation für den, der versteigern muss.
[SPEAKER 2]Der, der versteigern muss, den du jetzt meinst, der will gar nicht versteigern. Das ist der ehemalige Besitzer. So eine Zwangsversteigerung kann man sich vorstellen, wenn die Pferde nicht nach den Gesetzmäßigkeiten des Tierschutzes gehalten werden, wenn die Pferde nicht satt werden, wenn das Veterinäramt eingestiegen ist und das Veterinäramt steigt nicht einfach ein und sagt, so, jetzt werden dir die Pferde weggenommen. Das Veterinäramt geht zum Züchter oder zum Pferdehalter hin, bespricht mit ihm die Situation und erklärt, so können wir es auf Dauer nicht dulden. Dann gibt es eine Verfügung. In der Verfügung steht drin, dass innerhalb der nächsten drei Monate die und die Verbesserungen stattfinden müssen. Dann fährt wieder, fahren nicht einer, dann fahren mehrere vom Veterinäramt wieder hin. Es ist natürlich nichts passiert. Dann gibt es auch schon mal laute Worte. Das ist schon eine sehr unangenehme, sehr unangenehme Situation. Auch für die Mitarbeiter des Veterinäramtes. Manchmal nehmen sich dann Mitarbeiter vom Ordnungsamt oder gar die Polizei mit zum Selbstschutz. Also da gibt es schon drastische Situationen. Dann haben wir nach dem dritten, vierten Mal und es tut sich wirklich ein, ein Leiter des Veterinäramtes nicht leicht damit, eine Tierhaltung zu verbieten. Irgendwann ist aber dann der Punkt erreicht, dann geht es nicht mehr. In der Zeit standen die Pferde immer noch in dem Stall. In der Zeit haben die Pferde eigentlich immer noch zu wenig bekommen. Dann ruft das Veterinäramt bei mir an. Dann müssen wir einen Stall finden, wo die Pferde unterkommen. Dann müssen wir Menschen finden, die sich um die Pferde kümmern. Dann müssen zum Teil die Pferde sogar auch noch dem Tierarzt vorgeführt werden, weil hier was weiß ich, nicht ein Sprunggelenk Verletzung ist oder da ist eine Macke oder oder oder manche Pferde müssen manchmal auch erst die Zähne gemacht kriegen. Also da erlebt man schon ganz fürchterliche Sachen und die sind dann auch gar nicht lustig. Dann gibt es eine öffentliche Bekanntmachung. Die muss immer in der jeweiligen Tageszeitung stattfinden. Das ist so ein Relikt aus früheren Zeiten. Wir informieren eigentlich alle alle Interessenten immer über die sozialen Medien. Das geht hervorragend. Und ja, dann entwickelt sich das per Schneeballsystem zu einer großartigen Geschichte. Und du selbst warst ja damals dabei. Es war in Soest gewesen, eine Veranstaltung. Es war eine 60 Meter Halle. Da passte keine Maus mehr rein. Draußen war Sturm. Es waren ja verrückte, verrückte Situationen. Und in so einer verrückten Situation, tja, ist es für mich immer das allergrößte, wenn wir es geschafft haben. Am Ende ist jedes Pferd verkauft. Am Ende hat jedes Pferd einen neuen Besitzer. Und wir beide haben einen gemeinsamen Bekannten, der heißt auch Volker, nämlich Volker Wiebels. Der hat auf dieser Auktion in Essen ein Pferd gekauft und, Entschuldigung, in Soest ein Pferd gekauft. Und er hat es jetzt bei sich in Essen stehen und das ist seine Lieblingsstute. Seine Lieblingsstute. Da geht es auch gar nicht darum, was das Pferd mal gekostet hat, wie viel oder wie wenig. Da finden sich schon tolle Mensch-Tierpaare zusammen. Das ist schon spannend. Ich weiß eine Kundin aus Bayern hat mal am Telefon, nur aufgrund der Abstammung, einen dreijährigen Wallach gekauft auf einer Zwangsversteigerung des Veterinäramtes in Wildeshausen. Und dieses Pferd ist in Bayern jetzt mehrfach S-platziert. Das geht dann, ne? Wenn Pferde, denen es richtig schlecht ging, wenn denen dann so ein bisschen Liebe angetan wird und wenn die dann sach- und fachgerecht aufgezogen werden und man weiß, welche Verantwortung man da übernimmt, die Pferde geben es zurück. Und das finde ich unglaublich.
[SPEAKER 1]Die Veranstaltung, die du gerade ansprachst, halt einmal kurz zur Erklärung. In Soos, also in Nordrhein-Westfalen, das war, glaube ich, so ziemlich genau der Fall, den du beschrieben hast, also ein großer Betrieb, der aufgelöst wurde. Und ich kann mich erinnern, ich bin damals von der Autobahn abgefahren und es waren, naja, also ich würde sagen, im Radius von vier Kilometern gab es fast keinen Parkplatz mehr. Also die Leute standen wirklich mit ihren Autos an der Landstraße. Ich bin, glaube ich, zu Fuß drei Kilometer gelaufen Als ich vorher kam, dachte ich, okay, es sind jetzt so 200 Leute und ich gucke mal so ein bisschen. Es waren, würde ich jetzt mal schätzen, 2000 Leute und du standst in der Mitte mit Mikrofon und zwei portablen Boxen und hast dann versteigert. Und da muss man sagen, es ist auch schon unglaublich zu sehen, wie viele Pferdemenschen dann doch auch natürlich auch ein gutes Pferd haben wollen, aber vor allen Dingen auch helfen wollen.
[SPEAKER 2]helfen wollen und jetzt müssen wir mal ein Loblied auf die sozialen Medien singen. Wie durch das Schneeballsystem der sozialen Medien, einer weiß was und sagt es den anderen und die anderen wissen es dann ja auch und sagen es wieder anderen, was da alles passiert, von wo überall Menschen gekommen sind. Es war so Soest, so Ostwestfalen. Die Menschen kamen aus Baden-Württemberg, Menschen kamen aus dem Hamburger Raum, es waren Niederländer da, es waren Kunden von der holländischen Grenze da gewesen, also vom Niederrhein und und und, von überall. Natürlich gehen dann auch einige dahin, die einfach nur mal gucken wollen. Gucken wollen, spannendes Beispiel. Ich hatte mal eine Kutschenauktion. Da habe ich unheimlich viele ältere Herren getroffen, die kannte ich alle. vom Fahrsport, die sind selbst mal zweispendig gefahren und, und, und, und, und. Und die habe ich dann angesprochen bei der Besichtigung der Kutschenauktion. Also die haben es auch mitgekriegt, da gibt es Kutschen. Und dann habe ich gesagt, Mensch, da finde ich ja toll, dass ich euch hier treffe. Wollt ihr euch denn noch eine Kutsche kaufen? Nö, sagten die. Wir wollten nur mal gucken, was so Kutschen wert sind, weil ich habe auch noch fünf davon bei mir zu Hause in der Garage stehen. Und das ist einfach der Punkt. Die einen kommen, um sich zu informieren. Die anderen kommen, um zu helfen. Die Nächsten kommen vielleicht auch, um es besser zu machen oder besser zu wissen. Der Nächste kommt, um wirklich mit fachmännischen Augen einen herauszufinden, wo er sagt, hier kann ich vielleicht für ganz, ganz kleines Geld den Star von übermorgen kaufen. Das ist nicht einfach, aber selbst das gelingt. Ich habe es vorhin beschrieben. Und da gibt es verrückte Situationen. Also da sind Geschichten, man weiß sie nie vorher, aber nach einer Auktion kann man eigentlich immer einen Abend lang beim Glas Wein alles noch nach Revue passieren lassen.
[SPEAKER 1]Das ist aber spannend. Verfolgst du denn auch den Weg dieser Pferde dann danach? Also sind ja wahrscheinlich tausende Pferde, die inzwischen durch dich verauktioniert wurden. Aber kriegt man dann auch so ein bisschen was mit? Melden sich dann Leute und sagen, guck mal, vor drei Jahren auf der Zwangsversteigerung habe ich hier den braunen gekauft. Der entwickelt sich jetzt super. Kriegt man sowas auch mit?
[SPEAKER 2]Also diese bayerische Kundin, die hat mir letzten Video geschickt von dem Pferd, wo so zweite MS war und hat sich nochmal ausdrücklich bedankt. Und daher weiß ich das. Und ich habe mir jetzt vorgenommen, wir wollen demnächst mal so eine Bildergalerie bei uns auf die Internetseite stellen von Pferden. die wir über die Jahre verkauft haben, die höchst erfolgreich waren. Die höchst erfolgreich waren. Und da kommt schon eine ganze Menge zusammen.
[SPEAKER 1]Eng damit verbunden ist ja auch deine Tätigkeit als Sachverständiger. Und gerade auch bei so Zwangsauflösungen ist das sicherlich auch immer wieder ein Thema. Was genau ist ein Sachverständiger im Pferdebereich?
[SPEAKER 2]Es gibt viele Sachverständige. Wir haben Sachverständige eigentlich in allen Berufsgruppen. Viele, viele von uns kennen natürlich den Kfz-Sachverständigen nach einem Unfall, der dann genau feststellt, was der Restwert des Autos noch ist.
[SPEAKER 1]Was kann die Versicherung dann bezahlen?
[SPEAKER 2]
Genau, ganz genau. Damit ist eigentlich die Arbeit eines Sachverständigen, glaube ich, am einfachsten erklärt. Der Sachverständige im Pferdebereich wird noch so ein bisschen, ein bisschen unterschieden. Wir haben spezialisierte Sachverständige, die sich nur um die Aufbauten, also sprich um Stallbau, Reithalle und und und nach einem Bau, nach einem Neubau. Da wird auch hin und wieder geklagt. Da ist der spezialisierte Sachverständige in dem Bereich gefragt. Dann haben wir Sachverständige, die sich zum Beispiel ausschließlich mit Reitböden beschäftigen. Ich bin ein bisschen breiter aufgestellt. Wie viele meiner Kollegen bin ich Sachverständiger für Pferdezucht und Haltung inklusive der Sportpferde. Und bei uns geht es sehr oft, sehr oft um die Frage, bei Versicherungen zum Beispiel, ist die Schilderung dieses Unfallherganges, steht die in einem kausalen Zusammenhang? Passt das eigentlich? Ist das so? Da tun sich manchmal die Versicherungen schwer. Die leben natürlich auch oder mögen natürlich viel lieber Beiträge einnehmen als Prämien auszahlen. Das verstehe ich auch. Aber auf der anderen Seite holen sie sich dann immer wieder die Expertise von den Sachverständigen und fragen, war das so? Ich habe zurzeit einen ganz schwierigen Fall vor einem Gericht in Ostdeutschland. Da geht es um einen ganz, ganz schlimmen Personenschaden, der im Rahmen einer Veranstaltung entstanden ist. Da geht es schon um eine ganze Menge. Da geht es dann um Haftungsfragen. Da geht es dann darum, wer ist denn schuld? Und wir haben in diesem Fall ganz, ganz viele Beteiligte. Und da geht es dann auch immer um die Frage, ist denn jetzt der Beteiligte mehr schuld oder der Beteiligte weniger schuld? Jeder Anwalt behauptet natürlich von seinem Mandanten, der beteiligt ist. Ist ja schlimm, was da passiert ist, aber mein Mandant hat damit ja gar nichts zu tun. Und da müssen wir Sachverständigen, und dann ist man manchmal auch der vierte oder fünfte Sachverständige in einem Verfahren, müssen wir dann versuchen, da ein bisschen Aufklärung zu betreiben. Weil die Richter an den deutschen Gerichten, die haben Recht studiert. Die sind ja keine Reitlehrer. Die sind auch keine Pferdezüchter. Die mögen vielleicht auch überhaupt gar keine Pferde, weil sie viel lieber Segelboot fahren oder mit dem Hund im Wald spazieren gehen. Wir hören aber sehr, sehr oft von Menschen, die in einem Rechtsfall im Zusammenhang mit dem Pferd zu Gericht waren. Boah, der Richter hatte gar keine Ahnung. Das ist eine Behauptung, na ja, man kann auch sagen, die stimmt. Der hatte keine Ahnung von Pferd. Aber der Richter hat in der Regel Ahnung von Recht und der Richter muss am Ende Recht sprechen. Und um Recht sprechen zu können, geht der Richter hin und holt sich die Expertise von einem Sachverständigen und fasst das dann in die Rechtsnorm ein und daraus bildet sich das Urteil. Das ist dann auch sehr oft so, dass es ja auch noch in der Regel zwei Anwälte gibt, der einen und der anderen Partei, die natürlich gegeneinander sprechen und ich habe so ein bisschen die Erfahrung gemacht, da kommt es auch immer so ein bisschen darauf an, wie tief die Anwälte im Thema sind und es dem Richter vermitteln können. Der Richter muss nicht Pferd verstehen, der Richter muss den Sachzusammenhang verstehen und aufgrund dessen spricht er Recht. Und wenn man verliert, behauptet man meistens, der Richter hatte keine Ahnung. Und wenn man gewinnt, dann war alles großartig. So kann man es halt nicht reduzieren. Oft sind die Sachverhalte auch schon relativ kompliziert.
[SPEAKER 1]
Man hat ja immer so ein bisschen das subjektive Gefühl, naja, mehr Dinge landen inzwischen vor Gerichten und es gibt natürlich immer neue Rechtsprechungen zu verschiedensten Themen, die auch den Pferdebereich betreffen. Hat sich das verändert über die Jahre? Also die Art und Weise, wann Dinge auch vor Gericht gehen?
[SPEAKER 2]
Ja, total. Ich glaube, die Schuldrechtsreform hat da schon einiges zu getan. 2002 ist ja, ich sag mal, die Kaiserliche Viehverordnung abgeschafft worden. Die Älteren unter uns, die früher noch Reitabzeichen gemacht haben, die haben dann die Gewährsmängel gelernt. Und das war’s dann, ja. Und inzwischen ist das Kaufrecht, oder andersrum, inzwischen hat das Pferd seit 2002 im Kaufrecht seinen Platz gefunden. Es ist nichts anderes als ein Auto oder eine Waschmaschine, obwohl es ein Tier ist. Aber rechtlich gesehen, im Handel wird es wie eine Sache behandelt. Mit all den Spezialbetrachtungen aus der Sicht des Tierschutzes und auch aus der Sicht der Tierzucht, dass es sich um ein Tier handelt. ist schon etwas schwieriger geworden, ist für einige Ältere auch schwer zu verstehen. Die können überhaupt nicht verstehen, warum denn jetzt dieses Pferd zurückgekommen ist, da können sie doch gar nichts zu und und und und und. Das verstehe ich, dass das schwierig ist, aber ich verstehe nicht, dass die Anbieter, sprich die Züchter und Ausbilder, nicht verstanden haben, dass sich einfach die Rechtsnormen geändert haben. Und die Rechtsnorm heißt eigentlich relativ simpel, ich bin jetzt kein Jurist, aber das habe ich so gelernt mit der Zeit. Der Verbraucher, sprich der Käufer eines Pferdes, hat ein Recht auf Unwissenheit. Der Endverbraucher muss gar nichts wissen. Der Verkäufer, der Anbieter, der muss einfach aufklären. Und wir können ein ganz einfaches Beispiel nehmen, wenn ich ein wunderbar lackiertes Auto habe. Und das sieht aus wie neu. Aber es hat einen Unfallschaden und ich habe das vergessen zu sagen, weil ich den doch so schön habe neu lackieren lassen und verkaufe den wie neu. Dann habe ich ein Problem. Wenn der Kunde das mitkriegt irgendwann, dann muss ich schon dafür gerade stehen. Und eigentlich ist es genau so beim Pferd. Wir sollten einfach nur lernen, den Kunden aufzuklären, dem Kunden mitzuteilen, was mit dem Pferd ist. Ich finde persönlich, es ist überhaupt nicht schlimm, wenn ein Pferd besonders aufmerksam ist. Aber ich finde, dem Endverbraucher sollten wir sagen, dass das Pferd besonders aufmerksam ist. Dann wird er nämlich hoffentlich nicht gebissen, weil er nämlich drauf aufgeklärt wurde. Ich glaube einfach, wir müssen ein Pferd in seiner Beschaffenheit viel besser und viel exakter beschreiben. Wir müssen auch viel exakter beschreiben, wenn das Pferd ausprobiert wurde, wie das Pferd ausprobiert wurde, was mit dem Pferd gemacht wurde. Weil wenn wir alles vor dem Kauf des Pferdes vernünftig beschreiben und lassen uns das quittieren, dass der Kunde das auch so gesehen hat oder dass der Kunde dies so gefühlt hat, dann kann der Kunde nachher nicht kommen und sagen, ja, aber. Das ist nichts anderes wie so eine vorweggenommene Beweissicherung. Wir beweisen vorher, was wir denen nachher verkaufen. Dann haben wir nachher keinen Stress damit, weil als Verkäufer eines Pferdes können wir niemals im Nachhinein beweisen, wie das Pferd vorher war. Das schaffen wir nicht. Und das müssen wir lernen. Wir müssen einfach lernen, dass wir vorher aufschreiben, was wir verkaufen. Und ich sage eigentlich immer so schön, wenn wir ein Pferd mit drei Beinen verkaufen, das wird ja normalerweise kein Mensch kaufen. Weil er hat ja nur drei Beine. Wenn ich aber reinschreibe in die Beschaffenheit, in den Kaufvertrag und der Kunde XY kauft ein Pferd mit drei Beinen, dann hat er ein Anrecht auf drei Beine. Dann wäre das vierte Bein der Mangel. Also so rum gesehen. Ja? Man muss einfach verstehen, man muss einfach verstehen, Wenn der Mensch sich mit dem Bauch in ein Pferd verliebt hat, will er es haben. Dann verträgt er auch jede Wahrheit. Wir glauben ja immer, wir dürfen das alles nicht so genau sagen. Das ist alles Quatsch. Ich habe in den vielen Jahren gelernt, das ist alles Quatsch. Wir müssen einfach offen erzählen, was mit dem Pferd ist und das auch dokumentieren, weil nur erzählen nützt nichts. Wenn es vernünftig dokumentiert ist, halte ich jeden Verkauf für relativ sicher. Wenn es sauber dokumentiert.
[SPEAKER 1]
Also eigentlich der Aufruf an jeden, der jetzt bald ein Pferd verkaufen möchte, eigentlich jeden Schritt dokumentieren, gegenzeichnen lassen, zu Hause abheften und wenn es dann soweit ist, hat man das als Beweis.
[SPEAKER 2]
Das hört sich ja jetzt schon fast kompliziert an, jeden Schritt zu dokumentieren. Es gibt eine Beschaffenheitsbeschreibung, die heißt Equitax. An der habe ich vor vielen, vielen Jahren mal mitgearbeitet, sie zu entwickeln. Und ich habe dann vor vielen, vielen Jahren festgestellt, es war nämlich 2002 und das ist jetzt schon 17 Jahre her, das ist jetzt 17 Jahre her, habe ich festgestellt, damals waren wir total vor unserer Zeit, da hat jeder gesagt, ja so ein Quatsch, was sollen wir denn damit, das auch noch. Heute gibt es inzwischen eine Petition, die eingereicht werden soll beim Bundestag, dass wir wieder zurück wollen zur kaiserlichen Viehverordnung. Ob das der richtige Weg ist, weiß ich jetzt auch nicht. Wieder zurück zu diesem Gesetz, was ja überhaupt gar nicht mehr mit EU-Recht vereinbar ist. Das ist aber eine ganz andere Frage. Der Punkt, der entscheidende Punkt ist, wir waren damals 2002 total vor der Zeit, weil keiner, keinem war klar, was da auf ihn zukommt mit dieser Schuldrechtsreform. Und jetzt, müssten wir eigentlich über dieses Equitax nochmal neu nachdenken, weil Equitax ist eigentlich nichts anderes als nur eine Beschaffenheitsbeschreibung. Keine Bewertung, sondern nur eine Beschreibung. beschreibt zum Beispiel, wie das Pferd beschlagen war zum Zeitpunkt des Kaufes. Ich meine, da bin ich ja bei meinem Element, wenn wir über diese Themen sprechen. Das ist ja auch nicht anders wie die Schuhe, die ich im Schuhhaus kaufe. Wenn ich die zurückbringen will, muss ich bitte auch den Karton wieder mitbringen. Dann muss auch alles wieder beisammen sein. Ansonsten habe ich die Kaufsache verändert. Wenn ich ein Pferd kaufe ohne Hufeisen als gerade longiert und dann reite ich es an und ich schlage eine Hufeisen drunter. Ich weiß ja gar nicht, was der nächste Schmied macht. Und ich schlage Hufeisen drunter und die Pferde gehen auf einmal lahm. Und dann will ich sie zurückgeben. Wenn ich aber als Verkäufer gar nicht beweisen kann, wie ich das Pferd übergeben habe, weil ich es gar nicht dokumentiert habe, ja dann habe ich echt schlechte Karten. Dann muss ich vielleicht schon mal den Ausbildungsmangel oder das Ausbildungswissen, Nichtwissen eines Käufers in Kauf nehmen und muss dafür teuer bezahlen. Nur, weil ich vorher nicht ordentlich dokumentiert habe. Das ist meine feste Überzeugung.
[SPEAKER 1]
Ich werde einmal zur Erklärung für alle, die es nicht wissen. Also diese kaiserliche Viehverordnung, auf die du da eben abgehst, Wenn ich’s richtig sehe, und korrigiere mich, wenn ich da falsch liege, es gab die Hauptgewehrsmängel, zum Beispiel Rotz oder Koppen, oder Dämpfigkeit. Und die musste man quasi anzeigen, und dann hatte, glaube ich, der Käufer 14 Tage Zeit, das quasi auch zu überprüfen selber. Und innerhalb dieser 14 Tage konnte er sagen, hör mal zu, lieber Verkäufer, ist alles Quatsch, das Pferd ist dämpfig, hier, bitte nimm’s wieder zurück.
[SPEAKER 2]
Richtig. Dazu muss man aber wissen, damals hat der Landwirt mit dem Landwirt gehandelt. Oder der Züchter mit dem Militäreinkäufer. Also noch weiter zurück zu Kaiserszeiten. Dort haben Wissende mit Wissenden gehandelt. Da hat man gesagt, wenn der zu blöd ist und das andere nicht erkennt, dann können wir ihm auch nicht helfen. Heute verkaufen hochspezialisierte Züchter und Aufzüchter an hochinteressierte Amateure. Und dann sind wir wieder beim Punkt. Die Rechtsprechung hat längst festgestellt, der Endverbraucher, sprich der Amateur, hat ein Recht auf Nichtwissen. Das Recht auf Nichtwissen kann ich ja nur dadurch umgehen, indem ich ihn wissend mache. Wenn ich ihn wissend mache, setze ich den ja in den selben Stand, in dem ich bin. Und darum geht es dabei. Das ist eigentlich der Inhalt dieser Schuldrechtsreform. Es geht auch ausschließlich bei dieser Schuldrechtsreform um den Handel zwischen Profis, sprich Züchter auf Züchter und Ausbilder, mit Endverbrauchern. Mit denen, die jetzt am vergangenen Wochenende überall landauf, landab ihre Landesmeisterschaften geritten haben, die auf L- und M-Niveau reiten. Es gibt auch Amateure, die auf S-Niveau reiten. Die reiten ja sogar deutsche Meisterschaften da. Aber die haben dann in der Regel ein oder zwei Pferde. Die haben eben dieses berühmte Recht auf Nichtwissen. Und ich verstehe überhaupt gar nicht, warum sollen wir einen nicht aufklären? Warum sollen wir einem nicht sagen, was mit dem Pferd ist? Es gibt ja gar keinen vernünftigen Grund, nicht aufzuklären. Erstens mache ich mir als Züchter nur Stress, weil ich habe einen unzufriedenen Kunden. Und wenn das Pferd für den Sport nicht geeignet ist, hab ich als Züchter auch verdammt nochmal die Verantwortung, dieses Pferd erst gar nicht in den Sport gehen zu lassen, weil sonst nehm ich doch billigend in Kauf für schnöden Mammon, dass dieses Pferd erstmal an den Sport herangeführt wird, was es vielleicht überhaupt gar nicht kann oder gar nicht lernt. Auf der anderen Seite, wenn ich einem einen Befund erkläre, wir sind ja dann wieder bei den berühmten Röntgenbildern oder bei den Chips und so weiter und so fort, Weiß man, wenn man einen vernünftigen Tierarzt an seiner Seite hat. Das ist vielleicht gar nicht schlimm. Darauf lassen wir es ankommen. Das Pferd kostet Betrag X. Dieses Risiko gehe ich ein. Und ja gut, aber ich muss es wissen, um auch dieses Risiko einschätzen zu können. Wissen ist einfach wichtig. Und wenn ich als Verkäufer nicht aufkläre, dann bin ich relativ nah am Vertuschen. Man könnte auch sagen am Betrügen. Ich weiß es nicht. Das wollen wir nicht. Und wenn man die Verkäufer fragt, sie wollen es ja auch alle nie, deshalb sage ich immer nur, dann schreibt auf, was ihr verkauft. Und es gibt eigentlich keinen Mangel. Jede Beschaffenheit kann beschrieben werden. Und wenn der Käufer sich dann für dieses Pferd mit dieser Beschaffenheit, wie sie auch immer ist, entscheidet, dann weiß er die Beschaffenheit. Und dann gibt es auch gar keinen Grund mehr, das Pferd zurückzugeben, weil die Beschaffenheit ist vorher dokumentiert, vor Gefahrübergang. Das ist entscheidend.
[SPEAKER 1]
Man hört ja aus der Presse immer mal wieder Fälle, wo große Pferdeverkäufer auch wieder dann vor Gericht landen. Ein großer deutscher Dressurpferdehändler, bei dem das beispielsweise passiert ist. Das sind ja dann am Ende Fälle, wo, wie du sagst, nicht sauber dokumentiert wurde und jetzt ganz technisch gesprochen vor der Gefahrenübergabe quasi das ein oder andere Detail vielleicht nicht so klar war.
[SPEAKER 2]
Genau so ist es. Genau so ist es. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, wie er das regelt. Wenn er bei Gericht vor einen Richter kommt, dem das sehr wichtig ist, dass das Recht des Endverbrauchers sehr, sehr ernst genommen wird, dann kann er dabei schon mal den Kürzeren ziehen. Die Frage ist ja sehr oft, ist der Käufer überhaupt Endverbraucher? Die andere Frage ist sehr oft, ist der Anbieter überhaupt aus dem Business oder ist er selbst auch Amateur? Weil wenn wir nämlich auf einmal zwei Amateure haben, also sprich zwei Endverbraucher, die miteinander handeln, dann ist das wie bei eBay. Die können alles untereinander ausmachen. Zwei Profis untereinander können alles untereinander ausmachen. Sie können alles, Sie können einfach sagen, wir vereinbaren gar nichts und der Kauf ist so, wie er ist.
[SPEAKER 1]
Punkt.
[SPEAKER 2]
Das geht bei Ebay, das geht unter Endverbrauchern und das geht im B2B-Geschäft. Es geht eben nur nicht, das ist die einzige Einschränkung und das ist auch die Einschränkung nach dieser Schuldrechtsreform, im Geschäft zwischen Profis mit Endverbrauchern. Das ist der entscheidende Punkt dabei.
[SPEAKER 1]
Und um jetzt einmal den Bogen zu schlagen, wieder zurück zu den Auktionen. Also am Ende gilt dasselbe ja auch, wenn du jetzt auf einer Pony-Auktion und Pony-Verkaufs von einem professionellen Züchter an einen Mädel, das gerne reiten möchte und sich dieses Pony kauft, gilt quasi genau das?
[SPEAKER 2]
Jein. Wenn ich eine Auktion veranstalte als öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator, führe ich diese Auktion selbst durch und erkläre den Menschen im Rahmen der Auktionsbedingungen, dass ich sie unbedingt auffordere, sich entweder selbst oder wenn sie es selbst nicht können, mit Hilfe eines Sachverständigen oder Tierarztes oder anderen Beraters ein Bild von dem zu machen, was sie da kaufen wollen. Das Problem ist, wenn ich als öffentlich Bestellter für ein Veterinäramt Pferde verkaufe, kann das Veterinäramt natürlich nicht sich irgendwo einen Stall im Hintergrund halten und hoffen, dass alle Leute gut mit den Pferden klarkommen, dass alle zufrieden sind und happy sind. Es kann ja auch schon mal schiefgehen, ein Auktionskauf, das ist so. Aber es muss ja nicht schiefgehen. Und wenn man sich vorher gut damit beschäftigt hat, geht es auch in der Regel ja nicht schief. weil ich höre eigentlich sehr viel, sehr viel positive Stimmung nach diesen Auktionen. Man gibt den Pferden dann Zeit und das geht. Aber wir, ich schreibe auch explizit in die Auktionsbedingungen rein, es gibt Pferde, die sind eben nicht in der Lage, dauerhaft den Trainingsbetrieb oder eben den Turnierbetrieb auszuhalten. Es gibt Pferde, die sind eben Stuten, die sind eben nicht in der Lage, nachdem sie gedeckt wurden, einen Fohlen aufzunehmen. Alles das schließe ich aus. Und ich kläre genau auf, dass sie nicht in der Lage sind, dass es nicht geht. Und ich kläre unbedingt den Kaufinteressenten auf. Wenn er möchte, soll er sich einen Tierarzt seines Vertrauens nehmen. Soll mit dem Tierarzt seines Vertrauens das Tier untersuchen lassen. Er beauftragt ihn natürlich auch, dann muss er ihn auch bezahlen.
[SPEAKER 1]
Ja?
[SPEAKER 2]
Und dann soll er entscheiden, ob er das Risiko eingeht, auf so einer öffentlichen Versteigerung zu kaufen oder doch lieber zu einem Händler geht oder zu einem Züchter oder Aufzüchter geht. Auf der öffentlichen Versteigerung ist diese Gewährleistung explizit ausgeschlossen. Und deshalb ist es mir immer total wichtig, dass ich möglichst einen Anbieter habe, dem ich die Kollektion verkaufe, weil bei einem Anbieter ist es für mich als Auktionator natürlich auch viel, viel einfacher.
[SPEAKER 1]
Du hast es ja eben selber beschrieben. Die Art oder die Pferde, die über Auktionen, die du managt und machst, verkauft werden, hat eine sehr breite Spanne. Also von den Zwangsversteigerungen, die auch durch das Veterinäramt ausgelöst werden, bis hin zu absoluten Top-Sportpferden. Beispielsweise machst du ja auch eine große Auktion von Holger Hetzel, wahrscheinlich die größte und wertigste deutsche Springpferde-Auktion. Ganz interessant ist aber, ihr macht eigentlich quer durch den Gemüsegarten und habt jetzt bald eine Auktion mitten in Spanien, wo ihr Lusitanos, man könnte fast sagen, aus der Herde heraus versteigert.
[SPEAKER 2]
Ja, nicht ganz. Aber fast. Ja, das ist eine spannende Geschichte. Ich bin ja immer so ein bisschen interessiert an besonderen Themen und der Lusitano an sich ist ja schon ein tolles Pferd, ist ja ein spannendes Pferd. Wir sehen die Lusitanos ganz intensiv bei den Working Equitation Turnieren sehen, dass dieses als Arbeitspferd gezüchtete Pferd mit großartigen Versammlungsmomenten natürlich ein tolles Pferd für den Dressursport ist, natürlich ein tolles Pferd für die Working Equitation ist. Und ich habe über die Equitana eine Züchterin kennengelernt, Leonie Bühlmann, die die Yeguada La Perla, ein Lusitano-Gestüt mitten in Spanien betreibt. Der Lusitano ist ein portugiesisches Pferd, kommt eigentlich aus Portugal. Und sie hat mich gefragt und hat gesagt, meine Herde ist inzwischen so groß und, und, und, und. Ich würde gerne ein paar Pferde verkaufen. Und dann habe ich mich im April kurz nach der Equitana ins Flugzeug gesetzt und bin mit ein paar Kumpels dahin geflogen. Wir haben uns die Pferde angeschaut. Und als wir dann in der Herde der vierjährigen Hengste waren, habe ich gesagt, dass genau das ist es. Traumtypen. wunderbare Typen, viel Farbzucht dabei, viele tolle Palominos dabei, Falben dabei, also das sieht schon richtig, richtig, richtig klasse aus und Pferde mit toller Bewegung, mit super Bewegung und dann habe ich mich entschlossen, dieses Risiko gehe ich ein. Am 14. September wollen wir eine ganze Gruppe Lusitanus versteigern, also den ganzen Jahrgang der Vierjährigen und noch einige Stuten und ein paar Fohlen für interessierte Züchter. Und ich bin mal gespannt, ob uns das gelingt, in Spanien 30, 35 Pferde zu versteigern.
[SPEAKER 1]
Und alle, die uns bei Instagram folgen, haben auch gesehen, wir waren vor einigen Wochen, nämlich tatsächlich genau eine Woche später als ihr, haben wir einen Dreh gehabt auf der Yiguala La Perla, circa eine Stunde nördlich von Madrid ist das ja, mit Arjen Aguilar. Und es ist schon beeindruckend, wie dort die Pferde wirklich draußen gehalten werden, draußen aufwachsen, extrem robust und einfach auch schön zu sehen, dass es sowas auch noch gibt und vor allen Dingen, dass dann da auch so super Pferde rauskommen.
[SPEAKER 2]
Ja, und dass das aktuell hochspannende natürlich ist, Jetzt am letzten Wochenende hatten wir den CAIO in Aachen und im Fünf-Sterne-CDI war auch Claudio Castilla-Ruiz am Start gewesen mit Alkaide. Alkaide ist ein Hengst der Yeguada La Perla und Alkaide ist mit ganz ganz vielen dieser Vierjährigen über den Mutterstamm verwandt und er ist der aktuell wertvollste, weil erfolgreichste Lusitano im internationalen Ressortsport. Und dieser Alkaider, der hat großartig Werbung gemacht in Aachen für die Yeguada La Perla. Und wir werden jetzt in den nächsten Tagen auf www.menrats.de und auch auf der Facebook-Seite von MENRATS werden wir einen Zusammenschnitt von Bewegungsstudien, also ein schönes kleines Video, reinstellen. Dann sieht man schon, das sind Pferde mit großartiger Bewegung. Das ist toll. Also da freue ich mich drauf. Ich weiß noch nicht, ob der Markt es erkennt, aber ich glaube, der Spezialmarkt, der ist schon mir ganz heiß auf den Fersen. Und die ersten Dressurreiter, als die gestern dann Al-Kaida nochmal sahen und ich dann sagte, Mensch, daraus haben wir ganz, ganz viele Nachkommen, also verwandschaftsmäßig, ja, da wurden einige doch schon ein bisschen aufwärts. Und darauf bin ich dann auch ein bisschen stolz. Und ich freue mich halt immer auf so Ja, besondere Veranstaltungen. Besondere Veranstaltungen sind einfach klasse.
[SPEAKER 1]
Also sehen wir vielleicht bald mehr Lusitanos im deutschen Ressortsport. Wäre ja schön. Ein bisschen mehr Vielfalt, ein bisschen mehr Farbe. Täte uns vielleicht ja ganz gut.
[SPEAKER 2]
Ich würde mich freuen. Es sind ja 25-Jährige oder 26-Jährige. Wenn wir die verteilen auf ganz Deutschland, sehen wir dann doch nicht so viel. Aber wenn uns das gelingt bei dieser Auktion, dann wollen wir das eigentlich auch alle zwei Jahre wiederholen, weil dann gibt es immer eine spannende Kollektion aus dieser großen Stutenherde. Also erstmal wollen wir die eine Sache machen und dann überlegen wir, ob wir das weitermachen. Yeguada la Perla ist zumindest eine spannende Adresse am 14. September.
[SPEAKER 1]
Und ganz zum Schluss, lieber Volker, noch ein Wort zum Thema CRU Aachen. Du bist auch dort eng involviert, kommst ja auch aus der Region, echter Rheinländer. Wie war dein Eindruck jetzt neben den sportlichen Resultaten, die, glaube ich, jeder mehr oder weniger über die Presse mitgekriegt hat? Wie war dein Eindruck des CRU Aachen 2019?
[SPEAKER 2]
Großartige Stimmung, tolles Wetter, nicht so heiß wie 2018. Mehrfach, mehrfach komplett ausverkauft. Am Samstag am Geländetag war morgens um 10 Uhr wurde das Gelände gesperrt, kam keiner mehr rein. Da war es schon um 10 Uhr ausverkauft. Also wer nicht in den nächsten Tagen die Eintrittskarten für 2020 kauft, der wird auch im nächsten Jahr nur bei ARD und ZDF in der ersten Reihe dabei sein und nicht live. Aachen ist mehr als nur ein Reitturnier. Aachen ist ein komplettes Erlebnis. Dieses Jahr Partnerland Frankreich. Dieses Jahr war der Quatre Noirs da gewesen. Es waren wunderbare Bilder aus Frankreich da gewesen. Die Menschen haben das genossen. Die Gare des Republicains war da gewesen. Also das war schon großartig. Die Eröffnungsfeier. Anderthalb Stunden Frankreich im großen Stadion vor 50.000 Menschen. Also Aachen, sensationell. Aachen ist Aachen. 2019. Aachen ist Aachen. Und bleibt Aachen hoffentlich noch lange. Gibt’s ja schon seit über 100 Jahren und ich glaube, wird auch in die nächsten Generationen weitergetragen. Aachen ist etwas ganz Außergewöhnliches. Ich denke, es ist nicht nur so gesagt, es ist das größte Reitturnier der Welt.
[SPEAKER 1]
Auf jeden Fall, auf jeden Fall. Und ich glaube, jeder, der da war, weiß auch, das ist so ein bisschen wie Wimbledon im Tennis. Es ist einfach der heilige Rasen am Ende.
[SPEAKER 2]
Es ist am Ende der heilige Rasen und man wundert sich immer, dass nach elf Tagen war es für uns gewesen, nach elf Tagen immer noch Rasen im großen Springstadion ist. Also wer die Fernsehbilder gesehen hat, die Reiter sind begeistert von dem Boden in Aachen. Der federt, der macht, ich glaube, der lässt jedes Pferd, was normalerweise über 1,60 m springen kann, auch über 1,80 m springen. Das ist unglaublich, was da für die Reiter und für die Pferde getan wird, damit alles optimal ist. Und ja, das hat schon was. Und das Schöne ist, bis zum letzten Pferd, was mit dem winkenden weißen Taschentuch am Ende bei der Verabschiedung der Nation herausgeht, ist der Rasen grün. Also das schaffen die. Das ist unglaublich. Da wird jeden Abend noch Rasen gemäht und gearbeitet und gewalzt und getan. Und das ist ja ein ganzes Heer von Menschen. Ich glaube, in Aachen sind es über 1500 Helfer, die helfen, dass dieses Turnier zu dem wird oder geworden ist, was es dann letztendlich ist, dieser CHIO in Aachen.
[SPEAKER 1]
Und vor allen Dingen ein paar gute Greenkeeper.
[SPEAKER 2]
Echt gute Greenkeeper, ja, und die richtig Ahnung haben davon.
[SPEAKER 1]
Lieber Volker, am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Podcast-Fragen, die ich natürlich auch dir gerne stellen möchte. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst? Ja.
[SPEAKER 2]
Ich genieße das Leben und ich lebe heute.
[SPEAKER 1]
Carpe Diem quasi. Richtig. Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich persönlich vielleicht auch hinsichtlich der Pferdewelt besonders geprägt hat?
[SPEAKER 2]
Ja, da gibt es zwei. Und einer davon, den kennst du ganz besonders. Das ist dein Vater. Das weißt du. Wolf Gröber hat mich so ein bisschen in die Pferdewelt eingeführt, hat mir die ersten Wege zum Auktionieren gezeigt. Er sollte damals eine Auktion in den neuen Bundesländern machen. Es sollte eine LPG aufgelöst werden, aber er hatte viel lieber Lust, dort zwei, drei gute Pferde zu kaufen. Er hat gesagt, Volker, du kommst mit, mach du das mal, dann kann ich in Ruhe kaufen. Und er hat mir den Einstieg in dieses Thema gemacht. Du weißt, ich habe viele, viele Jahre mit ihm an der Equitana, für die Equitana gearbeitet. Und das war schon einer, der mir ganz viele Brücken gebaut hat und tolle Türen geöffnet hat.
[SPEAKER 1]
Vielleicht auch für alle, die es nicht wissen, war tatsächlich auch noch nie Thema im Podcast hier. Also mein Vater Wolf hat die Equitana im Jahre 1972 gegründet. Und so haben wir uns auch kennengelernt, Volker. Denn du kanntest mich ja wahrscheinlich, bevor ich dich kannte. Da war ich wahrscheinlich gerade auf der Welt.
[SPEAKER 2]
Kurz vor der Equitana habe ich immer in Bramsche gewohnt, da war ich immer ein Monat, zwei Monate in Bramsche und naja, dann saßen wir auch zusammen schon mal am Mittagstisch und haben zusammen Mittag gegessen, das ist wohl so. Ja, du wurdest noch gefüttert, das ist richtig.
[SPEAKER 1]
Genau. Und jetzt bin ich ganz gespannt, wer ist Person Nummer zwei?
[SPEAKER 2]
Die Person Nummer zwei sind eigentlich zwei Personen. Das sind die Frauen hier zu Hause. Denn ohne die ging das gar nicht. Das ist zum einen Johanna, die mir den Rücken freihält. Deine Frau? Meine Frau. Und zum anderen Wilma, die natürlich mir inzwischen auch den Rücken freihält und irgendwie so, glaube ich, daran arbeitet, dass dieses Konstrukt Volker Rauf oder Rauf und Pferde oder Männrats, ganz wie wir wollen, hoffentlich auch oder vielleicht auch in die nächste Generation geht. Also wir arbeiten inzwischen schon sehr, sehr intensiv zusammen und das ist eine tolle Geschichte. Und das geht einfach immer nur, wenn drei das zusammen richtig gut voreinander haben. Da muss man sich verstehen, da muss man Vertrauen zueinander haben und das klappt hier super.
[SPEAKER 1]
Echter Familienbetrieb. Oh ja. Am Ende.
[SPEAKER 2]
Und am Anfang.
[SPEAKER 1]
Und am Anfang. Frage Nummer drei. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 2]
Bleib einfach fair. Nicht mehr und nicht weniger. Such nicht immer den Fehler beim Vierbeiner. Überlege selbst, wo der Fehler liegen könnte und dann geht das. Einfach mal einen Gang zurück. Bleib fair und das funktioniert.
[SPEAKER 1]
Und zum Abschluss, lieber Volker, vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich. Mein Leben. Besser kann man es wahrscheinlich nicht zusammenfassen. Eine höchst interessante Reise auch mal in Bereiche, die man häufig gar nicht so vordergründig sieht. Ein bisschen ein Blick hinter die Kulissen. Und dafür bedanke ich mich recht herzlich, lieber Volker. Es war höchst interessant. Und bis bald im wehorse Podcast.
[SPEAKER 2]
Ja, vielen Dank fürs Gespräch. Hat Spaß gemacht.
[SPEAKER 1]
Dankeschön. Danke. Ausbildung von Pferd und Reiter, die Community. Die neue Gruppe rund ums Reiten auf Facebook. Ihr könnt dort nach Tipps und Tricks fragen rund um die Ausbildung, rund um euer Pferd, Gesundheit und Pflege, was immer euch bewegt, mit dabei sein, mit diskutieren. In der neuen Facebook-Gruppe Ausbildung von Pferd und Reiter, die Community.