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#16 Nicole Künzel über Liebe zum Pferd, klassische Dressur mit inneren Bildern und ihren Verlag

Lebensfreude, Dankbarkeit, Respekt und Liebe - all das verbindet Ausbilderin Nicole Künzel mit Pferden. Es liegt ihr besonders am Herzen, den artgerechten Umgang mit dem Pferd und die klassische, feine Ausbildung in die Welt zu tragen. Bodenarbeit und die Arbeit mit inneren Bildern spielen dabei eine zentrale Rolle. „Unsere Gedanken und Gefühle wirken sich auf unseren Körper und auf unser Reiten aus.“

Ein Tag auf dem Pferd, den nächsten am Schreibtisch - neben ihrer Tätigkeit als Ausbilderin führt Nicole Künzel den evipo-Verlag. Sie hat selbst mehrere Bücher geschrieben und begleitet die Buchprojekte anderer Ausbilder vom ersten bis zum letzten Schritt. Der Blick über den Tellerrand ist Nicole Künzel ebenfalls ein großes Anliegen, zu dem sie andere Reiter motivieren möchte. Das gelingt ihr nicht zuletzt durch ihre Veranstaltung „Einfach richtig reiten“, die sie zusammen mit Kerstin Schmidt ins Leben rief.

Höre im Podcast mehr über Nicole Künzels Lebensweg und ihre Zeit bei Richard Hinrichs, lasse dich von ihrer positiven Einstellung mitreißen, hole Dir Tipps für die Bodenarbeit und die klassische Dressur und erfahre, welche Ausbilder und welche tollen Gewinne dich auf der Veranstaltung im Oktober erwarten. Viel Spaß!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wehorse Podcasts. In dieser Woche war die Dressurausbilderin Nicole Künzel bei uns zu Gast. Mit ihr habe ich über klassisch barocke Reiterei gesprochen, was sie daran fasziniert und was genau eigentlich innere Bilder sind. Hört selbst, viel Spaß! Im Podcast in dieser Woche geht es um das Thema Dressurausbildung. Es geht um das Thema Bodenarbeit und Arbeit am langen Zügel, Doppellange und vieles mehr. Und dazu freue ich mich auf die Ausbilderin Nicole Künzel. Hallo Nicole.

[SPEAKER 1]
Hallo Christian, schön hier zu sein. Ich freue mich auch.

[SPEAKER 2]
Ja, wir freuen uns, dass du bei uns bist. Und du bist Ausbilderin, wie gerade eingangs gesagt, in den genannten Bereichen klassische Reitkunst, so ein bisschen das Überthema. Was genau umfasst deine Arbeit mit Pferden?

[SPEAKER 1]
Ja, ich habe mich vor einigen Jahren, ich komme ursprünglich auch aus dem Turniersport, bin da groß geworden. Und meine jetzt 23-jährige Stute, die haben wir als Naranorana-Stute, die haben wir als Fohlen bekommen. Und als sie dann, ja, als es Richtung Anreiten ging, hat sie mir doch recht klar gemacht, dass mein bisheriger Weg nicht so das ist, was sie sich für ihr Leben auch wünscht. Sie hat mich sehr auf die Reise gebracht und ich habe dann meine Art zu arbeiten mit Pferden umgestellt. Ich bin erst zu Ben Brandrup gegangen und war total begeistert, weil ja dort auch Pferde, sage ich mal, die vom Gangwerk jetzt vielleicht keine Ambitionen gehabt hätten, eine Essdressur zu gehen, aber auch pierfieren konnten. Also dass man auch Freizeitpferde gesehen hat, die schöne Lektionen, Schulter herein und Co. gemacht haben. und dass einfach dort auch sehr viel erklärt wurde, warum, wieso, weshalb, was passiert beim Pferd anatomisch, was beim Menschen und das, sage ich mal, hat den zündenden Funken gegeben und seitdem mache ich mich auf dem Weg, immer feiner mit den Pferden arbeiten zu können und baue das dann auch in meine Arbeit ein. Ja, ich biete, sage ich mal, oder für meine Arbeit ist wichtig, ein größeres Portfolio, also von der Bodenarbeit, Arbeit an der Hand, Kapzaumarbeit, lange Zügel bis hin zum Reiten und ich sehe eben diese ganzen Elemente beginnend bei der Bodenarbeit, weil das eben eine Grundkommunikation darstellt, als eine Art Verzahnung, also wie kleine Räder, die ineinander greifen und sich einander bedingen. Also wenn ich zum Beispiel dem Pferd auch eine schöne Kappzaumarbeit an der Longe beibringen möchte, ist es gut, wenn es zum Beispiel weiß, dass es auf ein leichtes Gärten zeigen, auch mit der Schulter beispielsweise weichen soll. Und das bereite ich bei der Bodenarbeit zum Beispiel vor. Also es bedingt einander. Das finde ich immer wichtig. Also bei mir hat nicht ein Aspekt die größte Wertigkeit, sondern es baut alles auf und ich möchte daraus dann eben ein feines, schönes Reitpferd haben, das freudig mitarbeitet, das jeden Tag immer gerne mit mir was machen möchte, freudig auf mich zukommt, schon auf der Weide und das ist mir eben wichtig. Und das versuche ich eben auch an meine Schüler weiterzugeben und ein bisschen in die Welt hinauszutragen.

[SPEAKER 2]
Du hast es gerade angesprochen, du hast auch turniersportlich früher geritten, also ganz klassisch könnte man sagen. Du kommst aus Niedersachsen ursprünglich, also Pferdeland, absolutes Reiterstammgebiet. Wie ist dann dein Kontakt, wie du gerade gesagt hast, zu dieser etwas erweiterten Ausbildung in der Breite jetzt auch gekommen? Also was war so der Auslöser?

[SPEAKER 1]
Also meine Stute tatsächlich, die in Phasen revoltiert hat und einfach, das sage ich mal, mit einem doch höheren Druck, den ich vorher durchaus ausgeübt habe, sicherlich aus dem Turnierbereich kommend, Da konnte sie nicht mit umgehen und da gab es eine jetzt auch immer noch Freundin, Carola Paustian, die auch sehr viel über Pferde, Psyche und so weiter weiß, mit der ich dann begonnen habe zu arbeiten und die mich auch auf viele Dinge aufmerksam gemacht hat. Das war tatsächlich ein zündender Punkt und wir haben uns dann damals selber beide auf die Reise gemacht und sind zu Herrn Brandrup gefahren. Und ja, dann habe ich einfach immer weiter geguckt. Die nächste Station war dann sozusagen auch Richard Hinrichs, bei dem ich auch sehr lange Schülerin und Praktikantin war und ja auch noch bin. Wir tauschen uns immer noch aus. Ja, das ist einfach sehr schön, weil man wird, wenn man diesen Weg erst mal angefangen hat zu gehen und offen ist dafür, dann kommt man auch in ganz viele tolle Menschen, die natürlich auch ganz viele schöne Dinge mit den Pferden machen. Und wenn man sich so ein bisschen auch anguckt, ich habe über die Arbeit am langen Zügel geschrieben, jetzt auch über innere Bilder, also die Kraft der Gedanken. Es gibt immer noch so viel mehr, wo man noch feiner arbeiten kann. Auch bezüglich dem freien Umgang mit dem Pferd ist Frederic Pignon auch ein großes Vorbild von mir. Stück für Stück einfach herauszufinden, wie es noch feiner geht, das macht einfach unheimlich Spaß. Und da gibt es einfach viele tolle Menschen, von denen man sich auch immer noch was abgucken kann, wo man hinschauen kann. Und von den Pferden lernt man natürlich auch immer noch und immer weiter.

[SPEAKER 2]
Bodenarbeit, wie du gerade auch richtig gesagt hast, so die Basis deiner Arbeit, auch sicherlich mit jungen Pferden, aber auch mit älteren Pferden, fortgeschrittenen Pferden. Warum ist für dich die Bodenarbeit so wichtig?

[SPEAKER 1]
Also ich möchte mit meinem Pferd von unten in eine Kommunikation treten können. Das heißt, es gibt bestimmte Grundelemente. Es soll sich sicher führen lassen. Es soll sich in puncto Höflichkeit, aber auch Kommunikation bewegen lassen. Das heißt, ich möchte auf einen leichten Impuls hin die Hinterhand verschieben können, es rückwärts schicken können, die Vorhand verschieben können. Und das mache ich nicht nur, weil ich das Pferd irgendwie domestizieren möchte, sondern es ist A im Alltag. Also wenn man einfach ganz praktisch denkt, ich möchte von A nach B auf dem Paddock mit meiner Heukarre, dann ist es einfach höflich, wenn das Pferd weiß, wenn ich ihm ein bestimmtes Signal gebe oder wenn ich komme, dass es weichen soll zum Beispiel.

[SPEAKER 2]
Was ja manchmal nicht selbstverständlich ist. Es gibt ja auch Pferde, da ist ja richtig Alarm.

[SPEAKER 1]
Genau und es ist auch unter Sicherheitsaspekten einfach wichtig, man lernt sich von unten besser kennen, man gibt dem Pferd Vertrauen, Ruhe, man sieht die Reaktion in bestimmten Situationen, wie reagiert das Pferd, wenn es ein Traktor sieht und und und. Und es ist einfach auch ein unheimlich tolles Tool sozusagen, was ich von Eingang schon sagte, dem Pferd von unten bestimmte Signale zu erklären, zum Beispiel auf die Gärte zu reagieren. Also bei jungen Pferden erstmal überhaupt eine Kommunikationsbasis zu schaffen, eine Sprache zu entwickeln, weil wir sind unterschiedliche Spezies, das ist einfach so. Und wir müssen voneinander lernen uns zu verstehen und das muss natürlich nicht, das Pferd muss nicht nur lernen auf unsere Signale zu reagieren, sondern wir im Umkehrschluss müssen natürlich so geschickt denken und handeln, dass uns das Pferd auch verstehen kann und da beginnt einfach die Arbeit am Boden. Und die Arbeit am Boden oder der Umgang, die Kommunikation beginnt schon beim Betreten der Weide oder des Paddocks oder der Box. Genau, wenn ich den Raum des Pferdes, wo auch immer es gerade ist, betrete, passiert was zwischen Pferd und Mensch. Und auch beim Führen von A nach B ist es wichtig, wie die Kommunikation ist. Hält das Pferd an, wenn ich das möchte? Wer geht zuerst durch das Tor sozusagen? Also einfach unter Sicherheitsaspekten und eben von der Kommunikation her ist es mir einfach wichtig, sich gegenseitig kennenzulernen. Und eben auch von unten Signale zu integrieren, dem Pferd Dinge zu erklären und das dann Richtung Reiten eben auch zu übertragen. Und das finde ich eine schöne Art. Also mich wundert es manchmal und ich bin manchmal auch sehr besorgt um die Menschen, die von unten ihr Pferd in keinster Weise händeln können, was nicht beim Aufsitzen stehen bleiben kann und dass sie sich auf diese sehr spannigen Pferde setzen. Und oft geht es gut, manchmal eben auch nicht. Und ich denke einfach, wenn die Kommunikation besser vorbereitet werden würde, stimmen würde vom Boden an, dann würde es viel weniger Unfälle geben und viel weniger Missverständnisse zwischen Pferd und Mensch, ja.

[SPEAKER 2]
Und das ist ja am Ende auch etwas, was jeder in sein tägliches Tun oder in seinen täglichen Alltag ja mit einbinden kann, weil der Umgang mit dem Pferd, das ist ja etwas, was ich sowieso jeden Tag habe, sei es, wenn ich jetzt mal eine Schippe Hafer in den Troch schmeiße oder das Pferd auf die Weide führe.

[SPEAKER 1]
Genau, das ist für einen selber, täglicher Alltag und für die Menschen natürlich, die mit dem Pferd auch umgehen, täglicher Alltag. Es bedeutet natürlich auch Aufmerksamkeit und Konzentration. Das heißt, ich ziehe mein Pferd nicht von A nach B, um dorthin zu gelangen, sondern ich muss auch, und das hat auch was mit Respekt zu tun, dem Lebewesen gegenüber auch wirklich wach und da sein in dem Moment. und eben auch wahrnehmen, wie unsere Führkultur sozusagen oder unser Miteinander sich im Alltag verhält und darauf natürlich auch reagieren. Zum Beispiel, wenn ich einen Weg von A nach B gehen möchte, das Pferd jederzeit drängelt und überholt, dann muss ich die Zeit haben. oder mir die Zeit nehmen, das auch in dieser Situation zu klären oder das Pferd hat Sorge, durch ein Tor zu gehen, dann kann ich das jetzt jeden Tag neu zelebrieren oder ich setze mich dran und setze mich mit dem Thema, mit dem Pferd auseinander und übe, dass wir ruhig und gelassen durch dieses Tor gehen können. Und dann ist das eben für diesen Tag das Thema, weil das Pferd es uns vorgibt sozusagen.

[SPEAKER 2]
Du arbeitest viel mit deinen Schülern, du gibst Lehrgänge. Ist das auch ein Thema, die Bodenarbeit, wo du sagst, okay, damit fangen wir erstmal an. Wenn ihr das nicht beherrscht, brauchen wir eigentlich den Rest gar nicht weitermachen. Ist das so ein bisschen die Voraussetzung, um dann auch auf die nächsten Stufen zu kommen oder wie siehst du das?

[SPEAKER 1]
Also da das alles für mich allumfassend ist, egal was ich mit dem Pferd machen möchte, ist mir eine feine Kommunikation wichtig. Und wie gesagt, die beginnt am Boden. Und wenn ich ein Pferd gut und sicher führen kann, wenn wir eine gute Grundkommunikation miteinander haben, dann ist alles andere natürlich auch leichter, weil wenn das Pferd sich wirklich gut führen lässt, Wenn es anhält, wenn man gut aufsitzen kann, weil das Pferd gelernt hat, danach folgt nichts Schlimmes sozusagen, dann ist natürlich auch das Reiten sicherer und entspannter. Und ja, eine gewisse Grundkommunikation ist für mich schon auch wichtig und auch mit Grundvoraussetzung, an der wir einfach arbeiten. Und die Leute, die zu mir kommen, haben natürlich aber auch Lust dazu, ihre Kommunikation zu verfeinern. Und zum Beispiel, wenn man die Arbeit an der Hand nimmt, es bringt mir nichts, wenn die Menschen zu mir in den Kurs kommen und das Pferd zum Beispiel, auf Trense geführt, nicht anhalten kann. Wenn ich dann nämlich die Zügel aufnehme für die Arbeit an der Hand, dann müsste ich so ins Maul greifen, um das Pferd anzuhalten, dass das unfair ist und weder Mensch noch Tier Spaß bringt. Das heißt, da gehen wir dann zurück, am Halfter und Strick zu üben, dass das Pferd auf mich aufmerksam reagiert, dass es aufpasst, dass ich aber auch dementsprechend meine Körpersprache so einsetze, dass es mich versteht. Und erst wenn das stimmt, Dann gehen wir zur Arbeit an der Hand und nochmal um bei dem Thema Arbeit an der Hand zu bleiben, wenn ich zum Beispiel das Pferd auch rechts bei der Arbeit an der Hand arbeiten möchte, sollte das Pferd natürlich auch von rechts geführt werden können, was ja auch im Alltag ein bisschen zu kurz kommt. Und allein deswegen ist es schon wichtig, auf diese Dinge gut eingehen zu können. Und es wird, also die Kommunikation aufbauen von der Bodenarbeit her wird einfach immer feiner. Also die Pferde reagieren ja ganz fein auf unsere Signale, wenn sie uns verstehen. Und es ist für mich einfach unter anderem mit den ganzen klassischen weiteren Elementen ein Tool, möglichst fein mit den Tieren zu kommunizieren. Und das ist einfach machbar, wenn wir kleinschrittig vorangehen und uns für diese Details Zeit nehmen. Das ist keine vergeudete Zeit. Ich finde, das macht auch immer Spaß, gerade mit jungen Pferden. Und das dann eben auch weiter fortzuführen und alles andere, was danach kommt, wird eben auch immer leichter und feiner, sodass man eigentlich keine Kraft sozusagen braucht, um das Lebewesen zu bewegen. auch ganz viel mehr an Vertrauen gegenseitig gewinnt und eben ja auch ein motiviertes Reitpferd letztendlich haben möchte und ja eben dann auch bekommt.

[SPEAKER 2]
Ich habe dich schon unglaublich häufig auf Messen gesehen, auf Veranstaltungen in ganz Deutschland. Und eines deiner großen Themen, das sind ja die inneren Bilder. Und ich glaube, das hat ja auch sehr viel mit der Kommunikation zu tun. Und erklär uns doch einmal, was genau sind innere Bilder? Und wie können sie helfen, dass man sich mit seinem Pferd besser versteht? Weil das ist ja eng verknüpft mit dem Thema Bodenarbeit.

[SPEAKER 1]
Ja, also die innere Bilder sozusagen durchziehen natürlich unsere Reiterei, wie aber auch natürlich unser restliches gesamtes Leben. Also man kann sagen, es ist eine Philosophie, eine Lebensphilosophie. Was sind innere Bilder? Es ist ein ganz großer Bereich sozusagen. Also es ist das, was uns vor unserem, in Anführungsstrichen, inneren Auge kommt, ob es nun eine bildhafte Vorstellung ist als ein Bild, das uns erscheint. Videosequenzen, die man sozusagen als Film vor sich sieht. Da sind beinhaltet unsere Träume, Wünsche, Ansichten, Ängste, viele Erfahrungen, die wir gemacht haben. Also zum Beispiel, wenn man mal einmal in den negativen Bereich geht, wir sind gestürzt. Dann ist es natürlich so, dass uns zum Beispiel bei der nächsten Springstunde… Denke ich immer daran, an dem Ochser bin ich letzte Woche richtig auf die Nase gefallen. Genau, bin ich richtig. Und dann passiert etwas in uns. Also innere Bilder haben eine Auswirkung auf unseren Körper. Nochmal so eine Situation zum Beispiel, wenn man sich an eine Prüfungssituation erinnert. Abitur. Mündliche Prüfung. Und sich da mal, das kann jeder mal für sich ausprobieren, wirklich mal ein paar Minuten hinsetzt und in diese Prüfungssituation geht. Dann wird man meist feststellen, dass irgendwas auch in uns passiert. Das heißt, vielleicht krampft sich der Magen ein bisschen zusammen, unsere Atmung wird flacher, vielleicht fangen wir sogar an zu schwitzen, wenn wir Stress gehabt haben. Und all dies, obwohl wir überhaupt nicht in dieser Prüfungssituation sitzen. Andererseits haben wir, wenn wir zum Beispiel an einen schönen Austritt denken mit unserem Pferd oder eine besondere, tolle Reitstunde, die wir auch gehabt haben, kribbelt es vielleicht im Bauch oder wir haben Vorfreude, weil wir sind am nächsten Wochenende bei Trainer XY mit unserem Pferd und freuen uns einfach drauf. Das heißt, Bilder, die wir haben, Erfahrungen, die wir gemacht haben, die sich in Form von Bildern äußern, bewegen auch etwas in unserem Körper. Und das ist eben ganz spannend, weil das natürlich einerseits auf den Reitersitz sehr viel Auswirkungen hat, aber auch auf unser Sein oder unseren Umgang mit dem Pferd. Das heißt, wenn ich sehr viel Sorge habe, nochmal das Springbeispiel vor dem Ochser, wird was in unserem Körper wiederum passieren. Das heißt, wir werden unsere Muskulatur wahrscheinlich etwas mehr verspannen, auch anfangen zu schwitzen. Unser Herzschlag kann sich erhöhen, weil wir denken, hoffentlich stört es sich nicht wieder. Und all das spürt natürlich unser Pferd und wird in dem Maße natürlich auch verunsichert. Und wenn man davon ausgeht, dass Pferde Fluchttiere sind und in der Natur jede kleine Bewegung und Regung in ihrem Umfeld wirklich wahrnehmen müssen, Weil das Raubtier irgendwo lauern könnte, ist es eben auch dementsprechend so, dass sie auch uns unheimlich gut wahrnehmen. Man sagt ja auch, dass sie kleinste Wimpernschläge, die wir gar nicht mehr mit unserem Auge wahrnehmen können, auch wirklich wahrnehmen. Und wir dürfen eben nicht vergessen, wie fein diese Wahrnehmung ist. Und ja, dass dann Pferde auch dementsprechend darauf reagieren. Und da können uns innere Bilder auch zum Verfeinern von Lektionen oder mannigfaltig wirklich unterstützen, die Welt mit Pferden besser zu machen, positiver zu sehen. Weil wie ich auch, sage ich mal, welche Bilder ich kreiere oder wie ich die Arbeit, den Umgang mit meinem Pferd gestalte, hängt natürlich viel von dem ab, wie ich die Welt auch sehe, wie ich sie wahrnehme, was ich fühle. Und wenn wir darauf Einfluss nehmen, sage ich mal, auf eine auch positivere Einstellung, dann verändere ich auch den Umgang mit dem Pferd, die Reiterei an sich und eben auch meine Einstellung zu bestimmten Themen oder wenn mal ein Problem auftaucht, wie gehe ich damit um? Genau.

[SPEAKER 2]
Also idealerweise ist es die Körpersprache, die dann, also die Übertragung der Idee ist ja quasi in die tägliche Körpersprache nehme ich mal an.

[SPEAKER 1]
Genau.

[SPEAKER 2]
Und dass man quasi jeden Tag eigentlich erstmal genauso ist oder so neutral wie möglich im Umgang mit dem Pferd. Oder so positiv wie möglich.

[SPEAKER 1]
Genau, man muss sich ja immer vorstellen, wie wäre ein toller Chef für uns im Alltag? Also was würden wir uns von unserem Chef, von einer Führungspersönlichkeit sozusagen wünschen? Also er sollte ja möglichst gleichbleibend sein, also nicht ein Tag cholerisch aus dem Nichts heraus und wir verstehen es einfach nicht und den anderen Tag vielleicht weinerlich, sondern es wäre schön, dass man ihm vertrauen kann, dass eine Konstanz da ist. Er weiß, was er tut. Wenn wir ihm und seinen Ideen folgen, werden wir positiv bestärkt. Das fühlt sich für uns gut an. Das ist oft das, was sich das Pferd von uns wünscht. Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit. Gleichbleibend in all den Ideen, die wir ihm geben. Damit kann ein Pferd gut umgehen. Pferde können auch enger oder weiter gesteckten, fairen Rahmen gut umgehen. Also Pferde schließen sich gern an, wenn die Führungspersönlichkeit oder der Mensch an sich auch fair dabei ist und immer gleichbleibende, klare Ideen gibt. Und das hängt natürlich sehr davon ab, wie wir auch gestimmt sind. Und natürlich müssen wir einfach sagen, wir sind alle auch nur Menschen. Wir haben auch mal einen schlechten Tag. Und dann muss man eben schauen, kriegt man das bestmöglichst vor dem Umgang mit dem Pferd abgestellt. Ist vielleicht aber auch mal ein Tag da, wo wir einfach darauf verzichten, mit dem Pferd was zu machen. Da müssen wir auch immer wieder gut uns selbst, sag ich mal, auch im Griff haben, dass wir dann nicht Emotionen sozusagen mit ans Pferd bringen, die dort nichts verloren haben.

[SPEAKER 2]
Wenn man dich in deiner Arbeit sieht, ihr übt ja mit diesen inneren Bildern oder mit der Körpersprache ja auch Lektionen. Zum Beispiel Spanischen Schritt habe ich bei dir mal gesehen. Dann gehst du quasi neben dem Pferd und zeigst dem Pferd damit, wie Spanischer Schritt funktioniert. Richtig?

[SPEAKER 1]
Also vorher gibt es natürlich einen Aufbau von einem Signal. Also das Pferd hat natürlich auch gelernt, auf ein Zeigen, beispielsweise der Gerte, den spanischen Schritt auszulösen. Aber wenn ich die, die, also A muss ich ein inneres Bild davon haben, wie natürlich der spanische Schritt aussehen soll. Weil wenn ich nicht weiß, wie sich etwas anfühlen, soll oder aussehen soll, kann ich das dem Pferd schwer beibringen. Das heißt, das ist die erste Idee. Ich muss es selber wissen, wie es aussehen soll. Also einen Plan haben. Ich muss einen Plan haben, es bestenfalls auch schon selber gefühlt haben, beispielsweise bei einem Leerpferd. Dann muss ich dem Pferd natürlich erklären, schau mal, das Garten zeigen heißt, du sollst dein Vorderbein rechts größer heben und danach auch dein Vorderbein links und das dann auch noch in der Bewegung. Das heißt, ich muss dem Pferd natürlich eine Kette an Dingen beibringen, damit es das überhaupt kann. Und dann ist es aber wichtig, dass man zum Beispiel, wenn das Pferd rechts weniger streckt als links, wenn wir mal im spanischen Schritt bleiben, dann könnte ich sagen, oh Mann, der macht das ja immer noch nicht und warum passiert das nicht? Ich kann aber zum Beispiel auch formulieren, auch am Pferd mal ausformulieren, rechts größer. Das heißt ja nicht, weil wir haben ja rechts größer wahrscheinlich dem Pferd nicht als Signal, sag ich mal, Wort aufgebaut. Es wird das Wort sicherlich nicht verstehen, aber es wird verstehen, dass wir uns beispielsweise körperlich durch das Ausformulieren, durch einen klareren Gedanken etwas mehr strecken in dem Moment beispielsweise oder eine andere Energie übertragen, wenn es rechts das Bein zum Beispiel strecken soll. Das heißt, über unsere klarere Formulierung Senden wir dem Pferd auch wiederum ein anderes Signal vom Energielevel beispielsweise her. Und Sie können, also du kannst wirklich sicher sein oder die Reiter können sicher sein, dass wenn man positiv in dem bleibt, was man haben möchte und es auch mal ausformuliert, dass die Pferde dem dann folgen. Und das finde ich eben immer ganz spannend. Und dass man zum Beispiel, auch wenn Lektionen nicht so klappen mögen, mal inhält, anhält. Und dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Also einmal zu reflektieren natürlich, was lief da gerade schief?

[SPEAKER 2]
Hat’s gut oder schlecht geklappt? Was kann ich hier jetzt machen?

[SPEAKER 1]
Genau, was kann ich optimieren? Und dann sich auch bildlich entweder so als Fotoabfolge oder auch wie so ein Video nochmal ganz genau vergegenwärtigen, zum Beispiel Traversale. Wo möchte ich die Mittellinie passieren? Wie ist das Pferd gestellt, gebogen? Wie soll es aussehen? Also wirklich sich vorstellen, wie soll mein Pferd zum Beispiel traben in der Traversale? Wie möchte ich die Traversale abschließen? Wie ist mein Sitz dabei? Und dass man wirklich vorausschauend arbeitet und sagt, okay, wie möchte ich das machen? Und dann ist die Erfolgschance sozusagen viel, viel größer, als wenn man einfach weitermacht und sich dann mit dem Pferd vielleicht noch streitet und in diesem Muster verhaftet bleibt. Dazu gibt es auch was ganz Spannendes. Es gibt in unterschiedlichen Bereichen Studien sozusagen von drei Probandengruppen. Die eine Gruppe hat ein bestimmtes Bewegungsmuster wirklich aktiv trainiert. Die andere Gruppe sollte nur daran denken beispielsweise, wie es die Finger bewegen sollte. Und die andere Gruppe hat nichts gemacht, also hat da keine Aufgabe bekommen. Und spannend war, dass die Gruppe, die mental sozusagen diese Übung trainiert hat, dass da wirklich auch Gehirnzellenaktivitäten sichtbar waren.

[SPEAKER 2]
Biochemische Prozesse.

[SPEAKER 1]
Genau. In Gang gesetzt wurden, obwohl sie gar nicht in der Situation an sich waren. Was natürlich auch wieder zu dieser Eingangsthematik passt. Wenn ich mir etwas vorstelle, passiert auch etwas in meinem Körper. Das weiß jeder. Und das können wir uns einfach wirklich zunutze machen, Ja, wenn wir uns vorstellen, das Gehirn ist über den Gehirnstamm mit der Wirbelsäule verbunden. Das nennt man also Gehirn- und Rückenmark. Das bildet das zentrale Nervensystem und dass unsere Gedanken und Gefühle eben auch Auswirkungen immer wieder auf unseren Körper haben. Deswegen zum Beispiel beim Reiten ist es dann auch so, dass manche sagen, der nimmt mir immer die Hilfe vorweg. Wenn ich aber schon bei A dran denke… Ja, die meisten denken dann schon dran, okay, in fünf Metern ist es soweit. Und wenn der Körper eine… Zum Beispiel, ich möchte zum Halten durchparieren. Und wenn der Körper schon automatisiert hat als Lernerfahrung, wie man eine Parade zum Halten reitet, dann passiert schon etwas allein bei dem Gedanken an die Parade. Und das muss man sich als Reiter einfach bewusst werden. Das ist keine Zauberei, sondern kleinste Ideen passieren in unserem Körper und unser Pferd reagiert darauf. Und das sollte man sich bewusst machen. Und das kann man sich eben auch total toll zunutze machen und dann eben immer wieder zu einem feineren Umgang mit dem Pferd kommen. Und das finde ich unheimlich spannend.

[SPEAKER 2]
Und das kann man ja eigentlich auch sehr gut selber zu Hause ohne Anleitung trainieren. Jeder hat ein iPhone oder ein Smartphone in der Tasche. Man kann sich ja auch einfach mal selber filmen. Ich glaube, das hilft ja schon enorm, in so eine Videoanalyse zu gehen. Einfach mal zu schauen, wie sieht sich eigentlich ein Pferd?

[SPEAKER 1]
Gefühle und Aussehen immer zu vergleichen. Und das ist ja auch oft was. Unsere Körperhaltung haben wir ja auch sozusagen erlernt. Wir haben ein Körperbild auch auf dem Pferd. Und wenn jemand, zum Beispiel ein Trainer von außen, dann, sag ich mal, das Lot mehr korrigiert, also den Sitz mehr ins Lot bringen möchte, dann haben manche Reiter das Gefühl, sie fallen vorne über oder sie liegen schon fast auf dem Hals des Pferdes. Und in solchen Situationen… Das ist ja auch ein inneres Bild, was man da hat. Genau. Und so wollen wir aber natürlich nicht reiten, weil wir ja schön in einer aufrechten Haltung reiten. Aber um da einfach auch dem Schüler zu zeigen, guck mal, oder einem selbst auch, es geht uns selbst als Trainern ja auch oft so, ist eine Filmaufnahme total toll oder der Blick in den Spiegel, dass man einfach sehen kann, okay, wie ist das Gefühl mit dem Aussehen? Wie stimmt das überein? Und das ist eben auch das Thema mit den inneren Bildern. Unsere Bilder sind Lernerfahrungen, die wir gemacht haben, die teilweise auch lange Zeit gepflegt wurden. Auch unsere Ansichtsweisen, wie wir die Welt und den Umgang mit unseren Pferden sehen, was wir gelernt haben. Und das lässt sich oftmals nicht auf einmal weg korrigieren, sozusagen. Also ob es das Körperbild betrifft, wie ich sitze. Oder auch unsere Gedanken, wie ich mit bestimmten Problemen umgehe oder wie ich Situationen sehe oder wie ich unser Pferd sehe. Und das muss man wirklich trainieren, weil man eine neue Nervenzellverschaltung in sich bilden muss, eine neue Lernerfahrung. Und dafür muss man einfach üben. Man braucht den Blick von außen, man kann Videosequenzen nutzen. Man sollte sich möglichst gute Reiter, Vorbilder anschauen, damit man eben seine Sichtweisen ändert oder die bestärkt, also dorthin gehen, wo man hinreiten möchte oder wie man mit dem Pferd umgehen möchte. Und somit speist man sozusagen ein gutes inneres Bild oder Bilder, die förderlich für uns sind. Also auch unser Umfeld, wo wir uns bewegen, steil technisch, welche Trainer wir haben, mit welchen Menschen wir reiten. All das wirkt natürlich auch auf unsere Reiterei ein. Und das kennt ja jeder, dass es auch Wohlfühlorte gibt oder Orte, wo wir nicht so gerne sind. Das ist natürlich auch ganz wichtig, dass wir da, wo wir mit unserem Pferd sind, wo wir reiten, wo auch das Pferd lebt. Also das Pferd soll sich natürlich auch wohlfühlen. dass da eine gute Atmosphäre, eine Energie herrscht, wo wir sein mögen, wo wir uns auch mit Gleichgesinnten bewegen. Und das ist für viele Reiter heute doch durchaus schwierig, weil es eben auch immer noch unterschiedliche Gesinnungen gibt. Und wenn man, sage ich mal, es heißt nicht, dass jeder eine Reitweise pflegen muss, das meine ich damit nicht, aber es ist wichtig, dass diese eben pferdefreundlich und durchdacht ist. Und da gibt es immer noch Dinge, die wir sicherlich optimieren können. Und für jemanden, der, sage ich mal, den Weg in eine pferdefreundliche Idee gehen möchte mit guten Bildern. Der ist natürlich in einem Stall, wo diese Bilder vielleicht nicht gepflegt werden, wo vielleicht auch sehr grob mit den Tieren umgegangen wird, teilweise einfach schlechter aufgehoben. Beziehungsweise ist es für ihn mental deutlich schwieriger, dort in seiner guten Energie zu bleiben, wenn nebenan das nächste Pferd traktiert wird.

[SPEAKER 2]
Würdest du sagen, dass sich da in der Hinsicht jetzt etwas tut in Deutschland?

[SPEAKER 1]
Also ich denke schon, es gibt ganz viele tolle Menschen, die einen unglaublich tollen Job oder eine tolle Energie mitführen haben. Es gibt immer mehr Menschen, die auch umdenken, was den Umgang und die Haltung auch und die Reiterei betrifft. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Also ich sehe es auch immer wieder, wenn ich auf fremden Anlagen bin, gar nicht die Menschen, die dann in meine Kurse kommen, aber so ein bisschen drumherum. Man schaltet ja die Welt nicht aus. Also manchmal dürfen eben auch andere natürlich auch in die Hallen zum Reiten. Und einiges ist schon auch manchmal noch schmerzhaft für einen. Das muss gar nicht, sage ich mal, immer in Anführungsstrichen tierschutzrelevant sein, aber es gibt so viel, was die Pferde immer noch erdulden und ertragen müssen über unsachgemäßen Spureneinsatz oder einfach ein Arbeiten über Gebühr, also wo man einfach denkt, boah, der schwitzt jetzt schon bis zum Abwinken, hat keine Pause bekommen, ist weder motiviert noch hat es in dieser Einheit irgendeinen Lernfortschritt gegeben, da ist noch viel zu tun, viel aufzuklären. Und ich denke, da kann jeder gute Ausbilder, aber auch jeder Reiter seinen seinen Teil zu beitragen, mit gutem Beispiel immer wieder voranzugehen, sich weiterzubilden, aufzuklären teilweise auch und einfach selber vielleicht auch hier und da Vorbild zu sein.

[SPEAKER 2]
Das ist, glaube ich, sogar ganz wichtig. Vorbildfunktion ist ja in jeglicher Hinsicht relevant und wichtig.

[SPEAKER 1]
Und eben auch stets in Selbstreflexion zu bleiben. Nicht die Absolution für sich selber. Genau, also die einzig wahre Wahrheit für sich zu beanspruchen.

[SPEAKER 2]
Obwohl man es doch manchmal gerne hätte, aber meistens ist es nicht so.

[SPEAKER 1]
Das wäre ja auch schön, aber das ist glaube ich auch das Schöne, aber auch das, was es anspruchsvoll macht am Reiten oder am Leben an sich. Es gibt für mich persönlich jetzt nicht den Bereich, das wäre ja auch sehr langweilig, wenn man fertig ist mit allem sozusagen. Das finde ich aber auch so spannend. Es gibt so viele tolle Menschen, auch die ich immer wieder kennenlerne. Das hat gar nicht was mit Rang und Namen zu tun, sondern es gibt überall ganz, ganz viele tolle, auch Pferdemenschen, von denen ich immer noch viel lerne und lernen möchte. Und wenn es eine Kleinigkeit ist, das ist wie so ein, ich sehe das wie so ein Mosaik oder so ein Puzzle, wo immer so ein Stückchen dazukommt. Und das macht es total spannend. Und der Austausch auch mit tollen Pferdemenschen oder das Zuschauen bei Menschen, die einfach motiviert mit ihren Pferden zusammenarbeiten. Oder auch, sag ich mal, man kann aus jedem Pferd wirklich, egal auch welcher Rasse, was Schönes, in Anführungsstrichen, herausholen. Also jedes Pferd, wenn man es gut behandelt und wenn man es auch unter teilweise auch biomechanisch-anatomischen Gesichtspunkten gut arbeitet, wird wunderschön in der Arbeit. Das hat nicht was mit Gangpotenzial oder Springveranlagung so in dem Sinne zu tun, sondern wirklich, dass jedes Lebewesen auch ganz viele schöne Facetten hat. Und das ist die große Kunst. Also ein Pferd, was eh prädestiniert ist für alles, toll zu reiten in einem guten Sinne, ist eine Sache. Aber aus teilweise vielleicht nicht exteriör-bedingt toll gebauten Pferden dann auch das Schönste rauszuholen, sozusagen, was es auch selber geben mag, das finde ich, ist eben auch eine Kunst an sich und die macht einfach auch Spaß, wenn Pferd und Mensch, egal welchen Ausbildungsstandes, zusammenkommen, ja, und auch da wieder eine kleine Vorbildfunktion haben, egal wie weit sie sind. Das ist das, was mich eben auch motiviert und was Schönes und sich da auf die Reise zu machen und eben auch den Weg der kleinen Schritte den Menschen auch wieder begreiflich zu machen. Also es ist heute ja auch so, dass es immer noch Ja, unheimlich schnell mit den Pferden gehen soll, teilweise natürlich auch marktbestimmend. Also wenn man sich einen Züchter anschaut, der hat natürlich oftmals finanziell auch bestimmte Vorgaben für sich, ein Pferd zu verkaufen, was aber nicht unbedingt dem Pferd, sage ich mal, zugutekommt, weil die Pferde einfach oft nicht ihrem interieur, also wie sind sie psychisch sozusagen gestimmt und auch körperlich noch gar nicht so weit sind, zum Beispiel geritten zu werden, also dass viel zu viel zu früh erwartet wird und daraus dann auch wieder gefährliche Situationen und auch Stress entsteht beim Mensch und Pferd, weil auch Pferde oftmals in dieser Schnelligkeit nicht alles verstanden haben, was der Mensch sich von ihm wünscht und Das ist immer wieder schade zu sehen, weil ich finde gerade junge Pferde und das ist immer wieder das Tolle, wenn man wirklich Schritt für Schritt vorgeht und beim Boden beginnend, da wären wir wieder beim Eingangsthema, dass langsam die Hilfengebung auch integriert und aufbaut, es desensibilisiert, sich da Zeit lässt, auch Spaziergänge macht, mal wohin fährt mit dem Pferd, also einfach den guten Einstieg bietet. Dann ist das Anreiten an sich ganz leicht, wenn man ihn

[SPEAKER 2]
die Verlängerung davon.

[SPEAKER 1]
Genau, wenn man ihnen auch die Zügelhilfen zum Beispiel bei der Arbeit an der Hand erklärt hat, wenn man sie am Kappzaum schon in eine schöne Balance gebracht hat, dann ist all das für das Pferd, wenn man sich draufsetzt, gar nicht mehr schwer. Es hat keine Sorge vor den Zügelhilfen beispielsweise und das ist eben etwas, was man Schritt für Schritt mit guten Bildern eben auch gut mit dem Pferd bewerkstelligen kann und dann eben auch, sage ich mal, die Basis gelegt hat für ein gutes Reitpferdeleben. Es gibt einfach dann keine großen Stressoren mehr im Folgenden. Man muss natürlich Erfahrungen gemeinsam machen, aber das Glas füllt sich sozusagen immer Stück für Stück, Tropfen für Tropfen mit guten Bildern, auch für das Pferd, weil auch das Pferd entwickelt ja Bilder. Wie das jetzt in ihm tatsächlich, ob das eins zu eins so wie bei uns ist, dass da Bilder entstehen, das kann ich nicht genau sagen. Aber natürlich macht das Pferd Lernerfahrung. Das heißt, wenn man alleine mal mit einer Trense auf eine Wiese geht und dann mal schaut, wie viele Pferde dort bleiben, dann weiß man, welche Pferde etwas Positives mit der Trense verknüpft haben, nämlich nicht so viele. Und das ist alleine schon eine Aussage oder wie es beim Aufsteigen ist. Das ist eine Lernerfahrung, dass danach nicht unbedingt etwas kommt, was ihm Freude macht und was gut für es ist. Das ist auch ein Bild, was das Pferd, eine Lernerfahrung, was das Pferd gemacht hat. Und wenn man diese ganzen Muster gar nicht erst entstehen lässt, dann sind die Pferde wirklich, wirklich kooperativ und machen gerne mit und haben auch Spaß daran. Dann ist auch das Reiten an sich was ja teilweise heutzutage auch hinterfragt wird, ob das überhaupt gut ist von vielen Tierschutzorganisationen, müssen Pferde geritten werden, aber dann macht es wieder Sinn und das sehe ich bei mir im Alltag, dass die Pferde gerne kommen, dass sie auch warten am Tor, bis man wieder da ist, dass sie auch, wenn ich mit der Trense auf das Paddock gehe, in die Trense reinschlüpfen und das sind für mich ganz, ganz wichtige Signale, die mir die Pferde auch geben, dass das in Ordnung ist, was ich tue und dass ich da immer wieder reflektiert bleibe, immer wieder gucke, was kann ich optimieren, besser machen, was kann ich noch feiner beibringen, das macht Spaß. Und das hört auch, finde ich, immer nie auf, sondern das ist ein immerwährender Prozess.

[SPEAKER 2]
Glaubst du, dass wir da als Pferdeszene generell ein Thema haben, was so Tierschutz angeht? Weil du es gerade so explizit angesprochen hast, dass du damit ja scheinbar auch zum Teil konfrontiert wirst. Also glaubst du, da ist etwas im Gang der Zeit, was vielleicht problematisch werden könnte?

[SPEAKER 1]
Also man merkt schon, ob es nun auf Messen ist, ob man es auf Shows zum Beispiel auch sieht oder was auch die Presse, die Medien teilweise über größere Reitveranstaltungen teilweise auch berichten, dass da durchaus eine andere Kritik geübt wird. Und ich denke schon, dass wir Sorge dafür tragen müssen, dass wir den Umgang mit den Pferden immer pferdefreundlicher wirklich gestalten und fairer, weil Ich will das nicht hoffen und ich möchte nie, dass Reiten verboten wird, weil es einfach so schön ist, wenn man wirklich mit dem Pferd zusammen sein kann. Aber ich denke schon, dass es wichtig ist, sich da auf den richtigen Weg zu machen und auch auf höheren Ebenen dafür sorgen muss, dass ein fairer Umgang mit dem Pferd eingehalten wird. Doch, also ich denke schon, dass wir da schon im Fokus sind und dass das in Anführungsstrichen nicht spurlos am Reitsport vorbeigeht und dass es wichtig ist, aktiv zu werden. Natürlich einfach überhaupt, weil es wichtig ist, diesen Tieren, die ja kein Schmerzlaut haben, also Pferde schreien ja nicht, wenn sie Schmerzen haben, sie leiden ja oft stumm. Natürlich sieht man das über ihre Körpersprache. im Auge und natürlich an Stressreaktionen und Krankheiten, aber sie haben ja keinen Schmerzlaut und von daher ist es wichtig, aktiv zu werden und eben auch Missstände anzusprechen und dafür einzutreten, auch wenn sie im näheren Umfeld passieren.

[SPEAKER 2]
Du bist ja, wir haben jetzt so ein bisschen die Reise durch deine Ausbildungsphilosophie natürlich eng verknüpft mit dem Thema Einstellung, Biomechanik, innere Bilder. Was ich sehr interessant finde, du bist ja auch in dem Barockreiterlager irgendwo zu Hause. Du reitest Damensattel. Das ist ja eine Geschichte, die heutzutage gar nicht mehr so weit verbreitet ist. Wie kam es dazu, dass du gelernt hast im Damensattel zu reiten?

[SPEAKER 1]
Also im Zuge dessen, dass ich es immer wieder spannend finde, meine Hilfengebung zu verfeinern. Und weil ich damals eben auch Praktikantin bei Richard Hinrichs war, also ich hab’s dort auf einem seiner Pferde… Also einer der Barock-Horifäen hier in Nordschland. Ja, für mich auch sehr klassischen Ausbilder, genau, durfte ich auf seinem Majestoso die Reiterei im Damensattel auch erlernen. Und das hat mich einfach fasziniert, weil es eben… ja, auf eine Verfeinerung der Hilfengebung ankommt. Man muss schauen, dass man im Vorfeld sich selbst, seinen eigenen Körper natürlich in einer guten Balance hat, aber eben auch seine Hilfengebung so fein gestaltet hat, weil einem eben zumeist der rechte Schenkel ja einfach in der Hilfengebung führt, dass das Pferd kooperativ bleibt, dass es fein auf meine Hilfen reagiert, weil sonst ist das im Darmsattel auch nicht möglich. Und dann ist es einfach tatsächlich Ein sehr schönes, sehr frauliches Gefühl, im Darmsattel zu reiten. Das macht einfach auch viel Spaß.

[SPEAKER 2]
Das ist eine Riesenumstellung, oder? Ich stelle mir das vor. Man sitzt ja quasi da an der Seite. Ich stelle es mir durchaus gemütlich vor, aber es ist ja schon ein Riesenunterschied von der Hilfengebung, wie man sitzt, Körperhaltung.

[SPEAKER 1]
Also es ist schon so, dass man zum Beispiel, wenn man auf die rechte Hand geht, gut seine rechte Seite, weil man natürlich die Beine nach links gelegt hat, gut den Oberkörper mitdrehen muss, dass die rechte Hüfte auch gut hinten bleiben muss. Und natürlich, dass man über die Gärtenhilfe den rechten Schenkel teilweise eben auch ersetzt über die eigene Körper. Und das ist schon anspruchsvoll, aber wenn ein Pferd fein geschult ist im Herrensattel, und das ist immer mein Anspruch, dass ich mit einer ganz feinen Hilfengebung das Pferd schon vorbereitet habe, auch für meinen täglichen Alltag, dann ist es tatsächlich gar nicht mehr so dramatisch sozusagen, sondern dann lässt es sich eigentlich recht gut bei einem gut vorbereiteten Pferd übertragen, wenn die Vorbereitung stimmt.

[SPEAKER 2]
Und wie häufig praktizierst du das noch?

[SPEAKER 1]
Im Moment ist es ein klein bisschen weniger geworden, weil man braucht natürlich auch, seine Oberschenkellänge betreffend, richtet sich der Darmsattel, also die Länge des Darmsattels aus. Bei den Iberern haben wir natürlich oftmals sehr kurze Rücken. Bei den iberischen Pferden, wie E. leucanus und so weiter, hat man natürlich auch meist einen sehr kurzen Rücken. Und das war jetzt mit meinem Nachfolgefährt sozusagen, die anderen sind eben alle noch jünger, die sind noch nicht so weit, auch ein bisschen problematischer. Und meine Stute, die ist jetzt 23, die reite ich ab und zu noch mal im Darmsattel. Ja, aber die geht jetzt nicht mehr auf Vorführungen zum Beispiel mit. Das mache ich für mich zur Freude. Wie gesagt, mein Nachfolgefährt, der jetzt 15 ist, der ist einfach zu kurz im Rücken. Passt es mit der Länge des Sattels nicht? Und dann gucken wir mal bei den Nachwuchs Pferden, ob da vielleicht jemand ab und zu dabei ist. Und dann kommen natürlich immer wieder auch Schüler mit ihren Pferden oder Schülerinnen mit ihren Pferden, die das auch ausprobieren möchten oder selber im Darmsattel reiten. Und von daher ist es immer noch mit dabei im Alltag. Genau. Ja.

[SPEAKER 2]
Du bist Trainerin, du bildest Pferde aus, wie jetzt auch zum Beispiel im Darnsattel, aber du hast auch einen Verlag, den Evipo-Verlag. Was genau macht ihr?

[SPEAKER 1]
Also ich habe 2014 den Verlag gegründet. hat sich zur Aufgabe gemacht, eben mit tollen Pferdemenschen auch schöne Bücher in die Welt zu bringen. Zum Beispiel Dr. Heuschmann hat hier was veröffentlicht oder Malet Vent, das sind ja auch ganz bekannte Größen und mir geht es auch darum, das sind auch Herzensprojekte von mir, das heißt hinter jedem Buch, was dort veröffentlicht ist, stehe ich auch. inhaltlich und was die Fotos betrifft und es behandelt eben auch das ganze komplexe Thema von der Bodenarbeit, Haltung bis hin eben auch zum Reiten, auch dort einfach für gute Bilder, für gute Informationen zu sorgen und eben auch dort die Pferdewelt literarisch sozusagen ein wenig besser zu machen. Und ja, das ist Sinn und Zweck auch meines Verlages. Und das macht auch wiederum unheimlich viel Spaß, weil ich auch aus dem Buchhandel sozusagen komme, dann in den Verlag gekommen bin. Dann gab es eben auch eine Zeit als Praktikantin bei der Hinrichs, wo ich eben auch vermehrt reiterlich unterwegs bin, aber Bücher, und das Schreiben an sich, ich habe ja auch einige Bücher selber geschrieben und jetzt auch das Verlegen, Und die Reiterei, das sind immer meine Leidenschaften bisher gewesen und da bin ich sehr glücklich, dass ich das bis heute auch ausleben darf.

[SPEAKER 2]
Wie viel Prozent deiner Zeit kannst du dich dem Thema Verlag widmen? Wie ist so der Ablauf?

[SPEAKER 1]
Es ist schon, dass es immer so ein Drittel, zwei Drittel, also ein Drittel Verlag, zwei Drittel reiten. Aber es ist natürlich auch so, dass ich das manchmal auch verschieben kann. Wenn wir eine größere Produktion haben, dass ich dann auch vermehrt sozusagen verlagstechnisch unterwegs bin. Oder wenn ich selber im Schreibprozess bin, dann bin ich zwar auch immer wieder bei meinen Pferden, aber dann gibt es vielleicht mal eine Woche, wo ich wirklich vermehrt am Schreibtisch sitze. Und das macht es aber auch wieder gut, dass man auch selber, finde ich, immer wieder in unterschiedlichen Ebenen und Bereichen gefordert ist. Also ich bin immer froh dann, auch wenn ich einen Schreibprozess abgeschlossen habe, wo ich auch sehr viel gedacht habe oder kreativ war, dass ich dann wieder raus kann, mich körperlich bewegen kann, mit meinen Pferden sein kann. Der Ausgleich. Der Ausgleich und umgekehrt, dass ich manchmal auch, teilweise auch manchmal ein bisschen wetterbedingt, in schlimmsten Winterverhältnissen auch manchmal am Schreibtisch sitzen kann und dann wiederum auch Dinge, auch für Artikel oder eben mit den Büchern auch Inhalte besser durchdenken kann, weil wenn man natürlich bestimmte Themen betreffend einfach ausformuliert, dann macht man sich auch nochmal strukturierte Gedanken, das beeinflusst dann wieder meinen Unterricht oder meine, ich beobachte mich dann im Alltag mehr an den Pferden und das befruchtet sich einfach unheimlich toll und eben was ich ja auch so liebe, den Umgang mit unterschiedlichen tollen Pferdemenschen und das kann ich dort auch leben, dieses, wenn ein Buch wirklich von der Pike auf entsteht bis zum fertigen Exemplar, das ist einfach was ganz Tolles, von der Idee zum fertigen Buch, einfach die Menschen auch zu begleiten, mit ihnen gemeinsam diesen Prozess, der es ja auch manchmal ist, zu durchleben, das ist einfach auch unheimlich spannend und es kribbelt immer wieder und wenn man es dann nachher auch in den Händen hält und einfach weiß, was für Arbeit dahinter gesteckt hat, dann ist das eben unheimlich toll auch. Und das innere Bilderbuch betreffen zum Beispiel, ist das einfach auch ein riesiges Thema, was man da, also manchmal stand ich vor so einem riesigen Berg, weil man kann das natürlich unterschiedlich anschauen, neurowissenschaftlich, vielleicht auch ein bisschen Richtung Quantenphysik, das heißt, was die Schwingung betrifft. Also ein riesenweites Feld, esoterische Einflüsse und mein Anspruch immer zu versuchen, auch vieles erklären zu können, was da in uns oder mit uns Ich denke, das ist einerseits wichtig, aber auch auf unser Gefühl zu hören und dem zu vertrauen, weil uns passieren ja im Alltag immer wieder auch Dinge, Zum Beispiel, dass ich an jemanden denke, den ich total lange nicht gehört habe und dann ruft er an oder es ergibt sich, dass wir uns sehen. Das sind, finde ich, nicht immer nur Zufälle, sondern ich glaube, da passiert auch oft viel, was wir noch nicht erklären können, weil es die Wissenschaft einfach noch nicht unter den technischen Voraussetzungen kann. was aber sicherlich nicht ausgeschlossen ist. Das heißt auch, dass wir da auch immer wieder hingehen können, einfach in uns hineinzufühlen und dem auch zu vertrauen. Und ich glaube, wenn das viele Menschen, Pferdemenschen, auch mehr machen würden, dann würden sie einfach auch besser hier und da auf ihre Pferde aufpassen. Weil auch Menschen, die Pferde in Ausbildung geben und dort die Ausbildung zum Beispiel nicht fachgerecht vonstatten geht, vielleicht auch mit viel Brutalität und Gewalt, Da wundere ich mich manchmal, dass die Besitzer daneben stehen und ihre Empathie abgegeben haben. Und ich glaube, wenn man da einfach mehr in das Gefühl gehen würde, würde es einfach vielmehr auch Einhalt gebieten.

[SPEAKER 2]
Zusammen mit Kerstin Schmidt veranstaltest du, betreibst du quasi die Serie Einfach Richtig Reiten, eine Lernserie, die am Ende aus den Gedanken, die du gerade auch geschildert hast, entstanden ist. Was genau macht ihr?

[SPEAKER 1]
Also wir haben genau diesen Gedankengang, wie du eben schon sagtest, der mich ja auch verfolgt und auch Kerstin Schmidt eben auch begeistert, dass wir einfach voneinander lernen wollen und von tollen pferdefreundlichen Ausbildern lernen wollen und diese Botschaft eben auch in die Welt bringen wollen, eben diese Reihe einfach richtig Reiten kreiert, wo jetzt fünf Ausbilder bei der nächsten Serie Ende Oktober geht es darum, dass Uta Gref, Stefan Schneider, Richard Hinrichs, Peter Kreinberg und Andreas Kreuzer dabei sind und eben zu unterschiedlichen Themen referieren, ihre eigenen tollen Pferde dabei haben. Und eben es geht um das Thema natürlich Motivation, einer sinnvollen Gymnastizierung, wie man dorthin kommt und aus unterschiedlichen Aspekten. Und ich denke, das ist die Botschaft, dass wir von unterschiedlichen tollen Pferdemenschen, egal welche Sparte sie bedienen, ob nun Western reiten oder klassisch Barockes reiten oder den Turniersport, dass wir von vielen guten Menschen eben auch toll lernen können. Und das, finde ich, ist so toll an diesem Format, weil die Ausbilder eben genau diese Einstellung haben. Und ich finde, das ist etwas, das wir uns auf die Fahne schreiben dürfen, was wir immer praktizieren, dass wir über den Tellerrand hinausschauen dürfen. Und ich denke, das ist eben was, was ganz besonders auch ist. was wir eben schon in dem letzten Seminar auch gesehen haben, auch untereinander bei den Referenten ganz toll ankommt, weil eben auch die sehr offen sind und auch von anderen Ausbildern immer noch lernen, obwohl sie vom Niveau her einfach auch ganz weit oben sind.

[SPEAKER 2]
Und es macht einfach Spaß. Es ist mega interaktiv, muss man sagen. Ich finde Seminar ist manchmal so ein Wort, wo ich immer denke, oh Gott, dann sitzen die Leute da alle in Reihen und hören fünf Stunden zu. Aber bei euch ist es ja wirklich total interaktiv. Man sieht viel, man erlebt viel Showcharakter auch dabei. Es ist im Oktober im hessischen Alsfeld.

[SPEAKER 1]
Wann genau? In der Nähe von Frankfurt und am 27. und 28. Oktober. Und wir freuen uns über jeden Zuschauer. Es gibt auch, ja, man kann zum Beispiel A von Wehorse ganz tolle Abonnements gewinnen. Also wir haben eine Tombola für den guten Zweck, nämlich für Reiter für Afrika. Und ganz toll auch, die Ausbilder haben jeweils eine Lehrstunde gesponsert, die in den Topf kommt, die auch das Publikum gewinnen kann. Und man hat natürlich auch die Möglichkeit, einerseits natürlich die Reiter im Training oder die Ausbilder im Training mit ihren Pferden zu sehen, aber auch ihnen mal Fragen zu stellen. Also persönlich einfach mal Fragen loszuwerden, die man sonst vielleicht nicht so stellt, weil man einfach an die Menschen natürlich nicht ständig und immer auch herankommt. Das ist eben auch wichtig. Wir haben auch so Fragerunden innerhalb des Seminars, wo eben auch die Teilnehmer, also die Zuschauer, was in den Topf werfen. Dann werden die Fragen angeguckt und auch gestellt und eben auch diskutiert. Und die Ausbilder haben sich auch untereinander zugeschaut, also dass dieses Gemeinsame auch rüberkommt und eben außerhalb des Seminars einfach auch eine tolle Möglichkeit hat des Lernens. auch von dort aus schöne innere Bilder nach draußen getragen werden und Motivation für den jeweils einzelnen. Und dass es eben unterschiedliche Wege gibt, die aber alle ein Ziel haben, nämlich gut und fachgerecht und motivierend mit seinem Pferd umzugehen.

[SPEAKER 2]
Und Karten gibt es bei euch auf der Homepage?

[SPEAKER 1]
Genau, auf der Verlagshomepage evipo-verlag.com gibt es Karten, die man sich dort bestellen kann.

[SPEAKER 2]
Und Lehrgangsankündigungen und Termine für dich findet man wahrscheinlich auch dort.

[SPEAKER 1]
Dort und auf meiner Ausbilderseite evipo.de.

[SPEAKER 2]
Großartig. Am Ende unseres Podcasts haben wir immer die vier klassischen WeHorse-Fragen. Und Frage Nummer eins an dich, liebe Nicole, ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]
Also ich wünsche mir für mich mein Leben, dass ich weiterhin das tun darf, was mir Freude bereitet und dass ich die Dinge, die mir keine Freude bereiten, tatsächlich auch gar nicht bei mir behalten muss. Und ich möchte natürlich über das, was ich tue, auch gern die gerade Pferdewelt ein klein bisschen besser machen.

[SPEAKER 2]
Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]
Also im Alltag ist es tatsächlich auch mein Lebensgefährte, mein Freund Andreas, der durch seine auch wirklich positive Art und Weise mit mir auch die guten inneren Bilder lebt, auch im Umgang mit den Tieren. Und natürlich reiterlich ist es zum Beispiel Richard Hinrichs, der mich auch in Bezug auf die inneren Bilder und auf eine feine Reiterei sehr geprägt hat. Und in Bezug auch auf den Umgang mit Pferden ist es unter anderem auch Frederic Pignon, wo einfach so viel Liebe zwischen Pferd und Mensch fließt, dass das immer wieder neu berührend ist. Und natürlich, also ich kann es gar nicht auf einen Menschen an sich nur beschränken, sondern es gibt immer wieder tolle Menschen, von denen ich lernen kann und natürlich auch viele tolle Pferde, die mich begleiten und wo ich täglich immer neu lerne.

[SPEAKER 2]
Wenn du Pferdemenschen dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden mit auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]
die Freude und Dankbarkeit an den kleinen Schritten miteinander, also dass man einfach mehr Wertschätzung miteinander lebt und dem Pferd auch ausdrückt, weil Pferde spüren schon, ob ich sage, das hast du gut gemacht und der Mensch innerlich denkt, ach, was für ein stumpfsinniges Pferd oder ob ich das wirklich fühle, also eine liebevolle Einstellung dem Pferd gegenüber fühle, das spüren die Pferde und ich würde würde der ganzen Pferde- und Reiterwelt und den Menschen an sich wünschen, dass das Thema Dankbarkeit und Wertschätzung und sich Zeit lassen für diese vermeintlich kleinen Dinge, dass alle noch mehr leben könnten in ihrem eigenen Leben.

[SPEAKER 2]
Okay, und ganz zum Schluss, vervollständige bitte diesen Satz für mich. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]
Die besten Freunde und Lehrmeister, die man sich wünschen kann.

[SPEAKER 2]
Großartig. Vielen lieben Dank, Nicole. Ich glaube, das war ein sehr, sehr nettes und langes Gespräch. Wir haben jetzt die 50 Minuten tatsächlich sogar geknackt. Vielen lieben Dank, Nicole Künzel.

[SPEAKER 1]
Danke, Christian.

[SPEAKER 2]
Das war die aktuelle Folge des wehorse Podcasts. Wenn ihr immer top informiert sein wollt über die neuesten Podcasts von uns, abonniert bitte unseren Feed in allen gängigen Podcast-Apps. Wir bringen jede Woche, meistens zum Ende, so Donnerstag oder Freitag, eine neue Folge heraus und wenn ihr uns folgt, seid ihr darüber stets bestens informiert. Viel Spaß und bis zur nächsten Woche.

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