#44 Moni Elbers über Reitsimulatoren als unterstützendes Training für Reiter
"Wieso hast du denn Muskelkater, du sitzt doch bloß auf einem Pferd?" Welcher Reiter kennt solche Aussagen nicht, die gerne von ungläubigen Nicht-Reitern gestellt werden. Wie komplex die Anforderungen an den menschlichen Körper sind, um beim Reiten in Balance zu bleiben, kann man auf dem Reitsimulator "Mr. Jones" von Moni Elbers eindrucksvoll erleben. Christian Kröber hat Moni für diese spannende Podcastfolge getroffen.
Vorrangig Reitsimulator für Reiter selbst da: Reitanfängern nimmt er Ängste. Wiedereinsteigern hilft er, in die Bewegungen des Pferdes zu finden. Profi-Reiter lässt er Lektionen so lange üben, bis sie ihre Hilfen in Perfektion beherrschen. Wer bei Moni Elbers schon alles trainiert hat und welche amüsanten Geschichten sie dabei erlebt hat, hörst du in diesem wehorse-Podcast.
Ein echtes Pferd ersetzt der Reitsimulator natürlich nicht. Soll er auch gar nicht. Equestrian Simulator Trainerin Moni und ihr "Mr. Jones" sind für die Dinge da, die in einer klassischen Reitstunde oft zu kurz kommen: eigene Bewegungsmuster erspüren, kleinste Veränderungen im Körper wahrnehmen und Techniken verfeinern. "Wir versetzen den Reiter in die Lage des Fühlens", so beschreibt Moni ihr Training. Echte Aha-Erlebnisse sind dabei inklusive.
Aber wie schafft man es, diese Erfahrungen auch auf das "richtige" Reiten zu übertragen? Und wie sehen alteingesessene Reitlehrer dieses neuartige Gadget? Mehr erzählt Moni dir in diesem Podcast.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Sicherlich haben einige schon mal einen Reitsimulator gesehen. Häufig sieht man ihn auf Messen wie der Equitana und inzwischen hat sich das Thema allerdings weiterentwickelt, auch dank neuster Technologie. Und wie genau ein Reitsimulator heutzutage funktioniert und wie er auch vielen helfen kann bei ihrer Reiterei, das habe ich mit der sogenannten Equestrian Simulator Trainerin Moni Elbos vom Reitsimulator in Hannover besprochen. Bevor es aber links losgeht, noch der Hinweis, einige haben es sicherlich schon bei uns auf der Seite gesehen. Wir haben eine neue Ausbilderin auf weehaws.com, Claudia Butry, mit ihrem Konzept Neues Reiten. Das umfasst ein ganzheitliches Unterrichtskonzept, bei dem nicht alleine die Reitlehre im Vordergrund steht, sondern auch wissenschaftliche Aspekte des Reitens und der Bewegungslehre einfließen. Also reinschauen lohnt sich auf wehorse.com. Und nun viel Spaß mit dem Podcast. Heute im wehorse-Podcast schauen wir auf ein ganz besonderes Thema, ein höchst interessantes Thema, denn bei mir ist die Inhaberin und Betreiberin des Reitsimulators in Hannover. Hallo, moin moin, Moni Elbers.
[SPEAKER 1]Hallo, schön, dass ich hier sein darf. Ich danke euch.
[SPEAKER 2]Der Reitsimulator, ein Reitsimulator. Worum genau geht’s? Was genau machst du? Was ist ein Reitsimulator?
[SPEAKER 1]Also ein Reitsimulator ist zunächst mal eine, aus meiner Sicht, technische Bereicherung für den Reitsport. Das, was wir in erster Linie machen, ist, wir versuchen, das, was bislang nie möglich war, nämlich dem Reiter mal ein eigenes Körpergefühl zu vermitteln auf dem Pferd.
[SPEAKER 2]Wie genau funktioniert das? Also du hast gerade schon gesagt, es ist ein technisches Hilfsmittel, könnte man sagen, also ein richtiger Simulator, ein künstliches Pferd. Wie genau funktioniert das?
[SPEAKER 1]Ja, das ist tatsächlich ein künstliches Pferd mit 1,54 Stockmaß und das, was wir dort haben, ist, wir haben es mit Sensoren zu tun und dieser Reitsimulator ist interaktiv reitbar. Das heißt also, ich kann sehr schnell erfühlen, was meine körperlichen Defizite sind, wenn es darum geht, ein echtes Pferd zu bedienen. Und wir holen im Grunde genommen jeden Reiter ab, also an jeder Stelle, wo er gerade steht. Das Wichtigste in der Reiterei ist und bleibt die Balance und die Koordination. Und wenn ich die nicht habe, dann wird das Pferd unter mir, das echte Pferd unter mir eben nicht unbedingt das tun, was es soll. Sondern es macht erstmal das, was ich mit meinem Körper da oben drauf veranstalte. Und das, was wir jetzt machen ist, wir gucken uns tatsächlich mal an, was eine externe Kraft als technische Maschine sozusagen auf unseren Körper bewirkt. Das ist jetzt der entscheidende Unterschied. Und das ist höchsteffektiv.
[SPEAKER 2]Viele kennen es ja von Messen oder Veranstaltungen, da gibt es immer mal wieder so Reitsimulatoren, auch aus dem Rennsport ist das Ganze sehr verbreitet. Also es ist am Ende ein mechanisches Pferd, wo man drauf sitzt und dann guckt man auf einen Monitor.
[SPEAKER 1]Genau, das ist erstmal richtig, wobei man am Anfang, wenn man so zu der ersten Veranstaltung oder zu der ersten Trainingseinheit zu mir kommt, dann guckt man erstmal nicht auf den Monitor, sondern dann geht es da tatsächlich ausschließlich erstmal darum zu gucken, was passiert mit meinem Körper, wenn ich meine beiden Füße vom Erdboden wegnehme und mich meiner externen Kraft aussetze. Wir gucken also Ist der Reiter in Balance? Wenn nicht, bringen wir ihn erstmal in Balance, damit er überhaupt in die Lage versetzt wird, mal zu fühlen, wie müsste sich das anfühlen, eben dieser Bewegung, die da extern auf mich wirkt, diese dreidimensionale Bewegung, dieser zu begegnen. Vergleichen wir das mal mit einem Wellenreiter. Der Wellenreiter steht auf einem Brett und muss sich der externen Kraft Wasser aussetzen und wenn er nicht weiß, wie er dem technisch begegnen soll, dann fällt er halt einfach ins Wasser.
[SPEAKER 2]Haben wir eben schon mal drüber gesprochen. Also es gibt ja auch tatsächlich in anderen Sportarten auch Simulatoren, wo man quasi so ein bisschen die Trockenübung machen kann, in Anführungsstrichen. Wellenreiten hast du gerade genannt und einige andere. Also man übt quasi das, was man dann später umsetzen will im Sattel vorher so ein bisschen trocken. Kann man das so sagen?
[SPEAKER 1]So könnte man es sagen, aber wir gehen noch einen Schritt weiter und zwar ist es ja so, wir haben uns ja alle schon immer mal gefragt, warum das eigentlich so schwierig ist in dieser komplexen Reiterwelt.
[SPEAKER 2]Und Reitsport ist eine der komplexesten Sportarten.
[SPEAKER 1]So ist es, genau. Auch aus verschiedensten Gründen, auch aus mentalen Gründen, vielleicht kommen wir da später nochmal zu. In erster Linie ist es aber so, dass wir uns natürlich immer alle fragen, ja, wie geht denn das? Wir können auch nicht im Fitnessstudio irgendwas erreichen, was irgendwie uns weiterhilft. Auf einem Pferd, das ist allgemein bekannt. Und das hat was damit zu tun, dass wir eine dynamische Muskulatur einsetzen müssen auf dem Pferd. Wir müssen mal in der Lage sein, was anspannen zu können und auch wieder was loslassen zu können, weil ein Pferd ein Lebewesen ist. Und wenn ich einen unter mir habe, der mir keinen Meter schenkt, muss ich mal den Druck erhöhen. Und wenn ich einen habe, der mir vor Angst unterm Hintern wegläuft, dann tue ich gut dran, auch mal loszulassen. Und das sind alles so Punkte, die muss man in der Reiterei irgendwie wissen, an welcher Stelle sitzen die, wie wird das koordiniert und genau das trainieren wir auf dem Simulator, weil der eben einfach interaktiv reitbar ist. Ich kann den schicken, ich kann den zurückholen. Ich habe in den drei Gangarten jeweils zwei Geschwindigkeiten. Also ich habe einen Mittelschritt und einen versammelten Schritt. Ich habe einen Arbeitstrab und einen Mitteltrab und ich habe einen Arbeitsgalopp und einen Mittelgalopp. Ja und dann kann ich mal wahrnehmen, was passiert da eigentlich, weil der eben einfach konstant läuft und eben nicht auf meinen Körper reagiert, wie das ein echtes Pferd täte. Also wir träumen so ein bisschen das Pferd von hinten auf und sind damit sehr effektiv.
[SPEAKER 2]Und technisch ist das Ganze auch inzwischen schon sehr ausgereift. Also man kennt ja häufig auch so ein bisschen das Vorurteil vielleicht gegen Simulatoren, dass die eben am Ende nur irgendwie so ein bisschen hin und her ruckeln. Aber inzwischen ist ja die Technik auch sehr weit und ihr könnt sehr fein simulieren, so wie du gerade sagtest. Mittelschritt und starker Schritt oder versammelter Schritt. Das ist möglich inzwischen und es ist sehr feinsensorisch.
[SPEAKER 1]Genau, und das Interessante daran ist, dass der Reiter das auch noch selber steuert. Das, was wir machen, dadurch bedingt, dass, ich hab ja gesagt, er ist interaktiv reitbar, das heißt, der Reiter sitzt auf dem Pferd.
[SPEAKER 2]Aber es gibt jetzt kein Programm, was ihr einstellt, jetzt machen wir den Waldritt, sondern man setzt sich drauf und man kann selber entscheiden, was passiert.
[SPEAKER 1]Genau, und weil das in der Regel erstmal nicht funktioniert, weil die Erfahrung hat jetzt gezeigt in den letzten Jahren, die ich das mache, dass die meisten Reiter eben maximal angespannt aufs Pferd steigen sind, sehr aufgeregt erstmal, finden das natürlich auch total spannend. Es ist ja auch auf eine bestimmte Art und Weise durchaus auch lustig, wir gehen also nicht zum lachenden Keller bei aller Seriosität. Aber es ist eben so, dass es erstmal darum geht, ich muss mal überhaupt klarkommen da oben mit den ganzen Extremitäten. Ich will ja mit meinem kompletten Körper 750 Kilo Fluchttier steuern. So muss man sich das ja vorstellen. Und da brauche ich einem einfach mal zunächst mal eine Balance und danach eine Koordination meiner Muskulatur. Wir lesen alle, wir sollen das Pferd von hinten an die Handrand treiben. Super, habe ich auch gelesen, aber es hat ein bisschen einen Moment gedauert, bis ich das dann irgendwann mal selber fühlen durfte. Und das ist eben genau der Unterschied. Wir machen jetzt genau das. Wir versetzen den Reiter in die Lage des Fühlens, weil ich kann den parieren. Der geht aus, wenn ich zu viel am Zügel ziehe, weil wir das ja nicht wollen. Wir wollen ja in Harmonie mit dem Pferd schlussendlich. Wir wollen, dass das Pferd mit uns mitgeht. Und wir sind als Reiter mit unserem Körper dafür verantwortlich, dass das funktioniert.
[SPEAKER 2]Also ist das Ziel quasi die Harmonie mit dem Reizsimulator zunächst, aber das dann übertragen auf das eigene Pferd, richtig?
[SPEAKER 1]Richtig, und das funktioniert tatsächlich auch. Also die Rückmeldung, die ich so bekomme, ist, wenn die Leute erstmal gelernt haben, dass sie loslassen können, dass sie das Pferd wahrnehmen unter sich, dass sie durchaus sich selber mal da oben irgendwie zur Kenntnis nehmen. Dann passiert tatsächlich genau das, die achten auf Dinge, wo sie vorher nie drauf geachtet haben und stellen dann fest, die Pferde werden gangfreudiger und gehen mehr mit, sind motivierter. Wenn ich meine Körperspannung halten kann und auch weiß, wie das technisch geht, dass ich eben mit meiner Rumpfmuskulatur die Bewegung, die von extern kommt, abfangen muss, dann funktioniert das. Und das eigentliche Training findet immer auf dem echten Pferd statt, aber ich brauche trotzdem ja diesen technischen Aspekt schlussendlich für meinen. Ich muss ja wissen, wie das technisch funktioniert. Und ich kriege da durchaus positive oder nur, eigentlich ausschließlich positive Rückmeldung und freue mich darüber natürlich sehr.
[SPEAKER 2]Wie bist du ursprünglich darauf gekommen, einen Reitsimulator einzurichten und zu betreiben?
[SPEAKER 1]Genau, ich war Bandscheiben erkrankt und selber nicht mehr in der Lage, mein eigenes, echtes Pferd damals zu bedienen, wenn ich das jetzt mal so in Anführungsstrichen sagen darf.
[SPEAKER 2]Aufgrund dieses Rückenleidens.
[SPEAKER 1]Genau, aufgrund dieses Rückenleidens und wollte mich auch nicht der Gefahr aussetzen, das ist ja der nächste Punkt, man möchte ja auch Ich habe oft Wiedereinsteiger, die sagen, ich würde so gerne, aber ich traue mich, ich habe eine Familie gegründet. Da haben wir dann so diese mentale Schiene, die wir auch bedienen, wo wir einfach sagen, da muss so ein Umdenken stattfinden in der Reiterei. Deshalb ist es ja so komplex, haben wir zu tun mit Emotionen gegenüber des Lebewesens, wir haben es zu tun mit der eigenen Mentalität, was die eigene Situation angeht und dann eben auch noch mit der körperlichen Verfassung. Und mir ging es also so, ich hatte einen Bandscheibenvorfall. Der dann auch dreimal operiert wurde und ich wollte aber zurück aufs Pferd, also wir beide wissen das, wenn man einmal diesen Virus hat.
[SPEAKER 2]Kommt man schlecht wieder los, um das wilde zu sagen.
[SPEAKER 1]Genau, und wollte dann eben wieder einsteigen und hab das dann auch getan und zwar zunächst mal tatsächlich auf einem Reitsimulator von Racewood, dann hatte ich das erste Mal damit Kontakt.
[SPEAKER 2]Racewood ist, um das zu erklären, ist glaube ich der führende oder der einzige Anbieter von Reitsimulatoren weltweit und kommt aus dem Rennsport.
[SPEAKER 1]Richtig, kommt aus dem Rennsport, damit fing das alles mal an. Auch eine ganz logische Erklärung, also wenn man sich die Jockeys mal anguckt auf dem Pferd, die eine noch andere Muskulatur brauchen und eine andere Körperhaltung haben, dann können die das im Grunde genommen auch sehr schwierig auf einem echten Pferd trainieren, denn Keiner kommt auf die Idee, stundenlang dieses Pferd immer im Kreis zu schicken, im vollen Galopp. Und das ist das, was Sie aber tun müssen, wenn es auf die Leistung ankommt. Wenn Sie performen müssen, müssen Sie diese Muskulatur am Start haben. Und daraufhin hat man dann gesagt, ja super, wir brauchen mal eine Maschine, die das simuliert, damit ich das trainieren kann. Erstmal ist Pferdeschonen da. Das ist übrigens auch bei uns im Sport so, also im Dressur- und Springen- und Vielseitigkeitssport. Alle, die mit Simulatoren trainieren, sind ganz, ganz viele, durchaus auch Profis, die das machen. sagen, es ist pferdeschonend. Ja, also ich muss nicht, ich kann meine Einerwechsel eine Stunde lang springen, ohne dass das hier irgendwie Auswirkungen hat auf mein echtes Pferd. Da kommen wir jetzt gleich vielleicht nochmal zu.
[SPEAKER 2]Genau, aber da würde jetzt, wenn ich einmal einhaken darf, da würde wahrscheinlich der anführungsgemäß ein Traditionalist sagen, naja, aber jedes Pferd ist ja individuell. Wie kann ich jetzt das Individuelle an meinem eigenen Pferd zu Hause simulieren?
[SPEAKER 1]Ich will das an meinem eigenen Pferd zu Hause ja gar nicht simulieren, sondern auf einem echten eigenen Pferd soll es ja funktionieren. Das ist ja genau der Punkt. Eigentlich muss ich meinen eigenen Körper so in die Lage versetzen, dass ich fühlen kann, wie viel Druck habe ich am Bein, habe ich mein Gesäß angespannt, habe ich überhaupt irgendwas angespannt, was macht meine Bauchmuskulatur, was macht meine Hand und man glaubt gar nicht, was die ganzen Körper, unser Körper ist auch ein bisschen fies manchmal. Ja, da gibt es jetzt mal so ein ganz nettes Beispiel. Also stellen wir uns eine folgende Situation vor, ganz alltäglich. Wir gehen über die Straße, uns fällt ein Autoschlüssel runter. Wir heben den auf, gehen zum Auto und fahren los. Da denkt sich ja keiner, mit welcher Muskulatur habe ich jetzt den Autoschlüssel aufgehoben, sondern wir gehen dann einfach… Das ist eine ganz natürliche Bewegung. Genau. Aber das Thema ist, auf dem Pferd muss ich ziemlich genau wissen, mit welcher Muskulatur ich da agiere. Ich habe aber eigentlich nicht wirklich die Chance, das zu fühlen. Eine breite Geschichte würde nicht funktionieren. Funktioniert ja hervorragend. Wenn die nicht gelernt hätten, in ihrer Laufbahn zu fühlen, was passiert eigentlich mit dem Pferd da unter mir? Ist das jetzt einer, der so ein bisschen griffig ist? Oder ist das so ein Treudover, der so ein bisschen… und heute muss ich mich nicht bewegen. Dann muss ich mit meinem Körper das agieren. Das ist die dynamische Muskulatur, die ich brauche. Digitale Muskulatur. Waschbrettbauch irgendwie hilft mir nicht. Kann ich nicht steuern. Ich muss also meine Muskulatur steuern können. Und unser Körper ist ein bisschen gemein. Der sagt, ist mir jetzt erstmal egal. Ich versuche das zu steuern. Ist mir auch egal, ob das die richtige Muskulatur ist oder die falsche. Hauptsache ich kriege das Ergebnis halt hin. Und das funktioniert eben auf einem Pferd nicht. Auf einem Pferd muss ich genau wissen, was ich da mache. Ich muss wissen, habe ich jetzt irgendwie Druck auf dem Bein? Habe ich Druck auf dem Gesäß? Habe ich zu viel Druck auf der einen Seite? Viele rufen mich an und sagen, ich bin schief. Dann sage ich immer, ja, das kann sein. Pferde sind auch schief. Wir kriegen dich auch nicht gerade. Aber was wir natürlich machen können ist, in dem Moment, wo der Reiter seinen Schwerpunkt fühlt, und darum geht es ja immer, es geht ja am Ende darum, Wir reiten aus der Körpermitte, wir brauchen einen Schwerpunkt. In dem Moment, wo er den fühlt oder auch fühlen kann, sitzt er erstmal in Balance. Das ist erstmal egal, ob er schief ist oder nicht, weil da wird keiner was dran ändern. Ja, aber er braucht erstmal eine Balance. So, und dann kann man danach anfangen und das ist eben auch der große Vorteil in der Simulation. Da muss nicht gleich alles hundertprozentig funktionieren, kann ja auch gar nicht. Wenn ich auf ein echtes Pferd steige und es geht da mitunter ums nackte Überleben, dann muss ich eigentlich wissen, was ich da mache.
[SPEAKER 2]Da kann ich einfach mal eine Pause zwischendurch machen und sagen,
[SPEAKER 1]So, genau. Und wenn das Pferd losgeht, also ich sage mal im Sinne von vielleicht auch schneller und ungewollt, dann komme ich da oben in Wohnungsnot unter Umständen. Und das passiert natürlich alles auf einem Simulator. Und ich kann ganz Schritt für Schritt systematisch, technisch analysieren und erläutern, was muss ich eigentlich fühlen und was muss da funktionieren, damit das am Ende auf einem echten Pferd funktioniert. Und das ist eben sehr gut übertragbar.
[SPEAKER 2]Was für Menschen nutzen den Reizsimulator?
[SPEAKER 1]Jeder Mann, wenn man so will. Und jede Frau. Genau. Sehr gut. Im Grunde genommen ist es so, ich möchte jetzt gar nicht davon sprechen, dass ich irgendwen behandle oder so, sondern sagen wir mal, ich coache. Ich coache zunächst mal jeden, der den Wunsch verspürt, mal zu schauen, was da eigentlich mit mir passiert, wenn ich auf den Pferd steige. Und das kann sein, dass das ein Wiedereinsteiger ist mit vielleicht gesundheitlichen Einschränkungen. Ich habe Parareiter, die zu mir kommen. Ich habe durchaus Profis, die sagen, ich muss mal fühlen, wo sitze ich denn fest? Denen brauche ich nicht erklären, wie man reitet, sondern da geht es dann darum, dass die anfangen zu fühlen in einer längerfristigen Bewegung, wo sie vielleicht auch selber Blockaden haben. Die Feinjustierung, genau. Dann habe ich ganz süß auch Leute, die Pferde hatten und ihren Lebtag geritten sind und dann aus Altersgründen unter Umständen nicht mehr aufs Pferd steigen. Also die älteste Dame, die ich bei mir hatte, die geritten ist, war 92 und sie sagt, es ist so toll, das zu fühlen. Und dann habe ich auf der anderen Seite, jetzt hätte ich fast gesagt Patienten, aber es sind also auch Nichtreiter, Also Schlaganfallpatienten. Das kann jeder machen, der alleine aufs Pferd steigen kann. Und da geht es dann darum, den Körper wieder wahrzunehmen. Das geht dann eher in Richtung therapeutisches Reiten. Auch das ist ja bekannt und wird ja auch gemacht. Von daher ist es am Ende nicht entscheidend, was meine Voraussetzungen sind, wenn man zu mir kommt. Ich habe auch eine gehabt, die fand das eine ganz lustige Geschichte. Die hat immer gelacht und hat immer gesagt, meine Kollegin die reitet und die kommt immer am Montag dann zur Arbeit und sagt, ich kann mich kaum bewegen und ich bin wieder geritten und dann sagt sie immer, wieso denn, du sitzt doch da nur drauf, das kann ja jetzt irgendwie nicht so schwierig sein. Hat sie aber Respekt gehabt vor echten Pferden und ist dann zu mir auf den Reitsimulator gekommen.
[SPEAKER 2]Um das auch mal zu fühlen.
[SPEAKER 1]Genau, um das auch mal zu fühlen. Und nach einer Stunde ist sie abgestiegen und hat gesagt, sie würde nie wieder zu ihrer Kollegin sagen, sie würde da nur drauf sitzen. Weil das wäre ja tatsächlich, es ist halt, es ist ein Sport. Ja, es ist ein Sport, aber eben ein sehr besonderer und sehr komplexer Sport.
[SPEAKER 2]Ist dieser Reitsimulator eigentlich eine Spezialanfertigung? Oder könnte der theoretisch von jedem getrieben werden?
[SPEAKER 1]Also, grundsätzlich ist es so, es gibt erstmal verschiedene Modelle der Reizsimulatoren. Wie gesagt, von der Firma aus England.
[SPEAKER 2]Von der genannten Firma, genau.
[SPEAKER 1]Von der genannten Firma aus England. Und die erfüllen aber am Ende aus meiner Sicht eben immer den gleichen Zweck. Also wenn man halt einen Dressursimulator hat oder einen Vielseitigkeitssimulator oder einen Rennsimulator sozusagen, dann können die unterschiedliche Dinge und es ist am Ende, also sagen wir mal so, es ist eine Manufaktur, also der wird nur auf Bestellung sozusagen gebaut und der ist ja auch sehr kostenintensiv, das muss man mal ganz klar sagen, in der Anschaffung jetzt. Er kann halt auch eine Menge. Und die Sache ist, die ist eine Manufaktur und die fertigen den auf Bestellung. Aber den kann im Grunde, rein theoretisch könnte sich jeder einen Reizsimulator kaufen. Das Problem ist allerdings, dass einem das noch nicht so richtig weiterhilft. Also man braucht schon auch jemanden, der daneben steht und der Ahnung hat von dem, was er da erzählt.
[SPEAKER 2]Deswegen bist du Equestrian Simulator Trainer.
[SPEAKER 1]Genau.
[SPEAKER 2]Was genau hat es damit auf sich? Logisch, du bist natürlich die Trainerin, die daneben steht und sagt, wie dies angewendet wird, aber es ist ein stehender Begriff inzwischen.
[SPEAKER 1]Ja, es ist ein stehender Begriff. Es gibt mehrere Equestrian Simulator Trainer. Das ist natürlich noch nicht so weit verbreitet. Und das ist eben auch so eine Gratwanderung jetzt. Dadurch bedingt, dass der Simulator frei verkäuflich ist, könnte jetzt rein theoretisch jeder herkommen, der mal irgendwie so ein Pferd auf der Wiese hat stehen sehen und hat vorne zwei Ohren und hinten einen Schweif und super Geschichte, ich mach das jetzt auch. Und das wird vermutlich nicht funktionieren, denn ich muss schon so ein bisschen wissen, was ich da mache und was ich den Leuten dort vermittle. Und es gibt auch bestimmte Übungen, die man auf dem Pferd macht, was man auf einem echten Pferd im Übrigen by the way nie tun würde. Was wäre das? Ja da gibt es so, wenn es um die Schwerpunktfindung geht und um diese Beweglichkeit in der Hüfte, dann muss man halt mal aufstehen zum Beispiel und die Beine mal wegmachen vom Pferd. Also das, was man sonst generell nie machen würde, weil man ja Angst hat, dass man da runterfällt oder dass das Pferd irgendwie dummes Zeug macht. gibt es bestimmte Übungen, die man eben auf dem Simulator machen kann, aber auf einem echten Pferd halt nicht, die dann aber am Ende dazu führen, dass ich in die Lage versetzt werde, eben entweder loszulassen oder ISG-Blockaden zu lösen.
[SPEAKER 2]Das ist ja auch ein großes Thema. Bei Pferd und Mensch ist ISG ja ein Thema.
[SPEAKER 1]Genau, richtig. Das ist übrigens auch eine ganz spannende Geschichte. Da können wir dann gleich nochmal drüber sprechen. Kommen wir nochmal kurz zurück zu dieser Geschichte mit dieser Freiverkäuflichkeit. Also wir, mein größter Wunsch oder auch der Die Idee ist zu sagen, nein, es wird so sein, dass eben diese ausgebildeten Personen hier in Deutschland in Zusammenarbeit mit der FN, in Zusammenarbeit mit den Pferdesportverbänden dieses Simulationstraining vorantreiben oder beziehungsweise eben sagen, okay, es gibt eben die Ausgebildeten, die sich dann vielleicht unterscheiden von den Nicht-Ausgebildeten, wenn es denn dann welche gibt, die das machen wollen. Das ist so ähnlich wie mit dem Reitlehrer. Reitlehrer ist auch kein geschützter Begriff, aber ich weiß halt, welche gut sind und welche halt aus dem Boden sprießen.
[SPEAKER 2]Und das ist halt so ein generelles Qualitätssiegel.
[SPEAKER 1]Genau, so ein Qualitätssiegel. Darum geht’s. Und das wird jetzt hoffentlich demnächst dann mal in Angriff genommen. Ich hatte das schon ein paar Mal angesprochen. Es wäre einer meiner Wünsche, dass das realisiert wird.
[SPEAKER 2]Wie ist so die Wahrnehmung seitens der Verbände, seitens der Offiziellen? Ist man offen für sowas oder beäugt man das sehr kritisch? Weil das ist ja durchaus ein sehr neuer Bereich, der sicherlich nicht auch von allen gut geheißen wird.
[SPEAKER 1]Es ist eher zögerlich. Die Reitsportverbände, mit denen ich zusammenarbeite, sind in dem Moment offen, wo sie da waren und drauf gesessen haben. und das gefühlt haben und das gemacht haben und das haben mehrere gemacht und haben gesagt alles gut und schreiben super Rezensionen, stehen da absolut dahinter. Also ich würde, wenn man jetzt einen Reitsportverband Hannover anrufen würde, würden die sagen, ja ist eine super Sache, unbedingt machen.
[SPEAKER 2]Die dich ja auch unterstützen.
[SPEAKER 1]Die mich auch unterstützen, genau.
[SPEAKER 2]
Der Reitsportverband Hannover ist auch eine Kooperationspartner.
[SPEAKER 1]
Genau, sozusagen. Und uns ist das auch sehr wichtig, weil das, was wir da machen, ist tatsächlich nicht nur effektiv, sondern eben auch hochgradig seriös. Was wir nicht sind, ist, wir sind keine Konkurrenz zu irgendwelchen Reitlehrern. Wir sind keine, das eigentliche Training findet immer auf einem echten Pferd stand, sondern das was wir sind, wir sind eine Ergänzung. Und wenn das verstanden wurde, ist es so und das passiert Gott sei Dank jetzt auch, es fängt jetzt so langsam an, dass die Trainer, die ich gut finde, die Leute zu mir schicken und sagen, hier guck du mal nach dem Sitz, mach du mal diese Geschichte mit der Balance und dieser Technik und vermittel denen mal was, weil dann hat der Reitlehrer ganz andere, der guckt anders, der muss aufs Pferd gucken, aufs echte, der guckt, ob die Hufschlagfiguren korrekt geritten sind, ja, aber der läuft ja nicht nebenher und fasst den Reiter an und sagt, hier, lass mal hier ein bisschen los oder spann mal da ein bisschen was an oder fühl mal hier oder fühl mal da. Das sind eben Dinge, die können wir tun, aber die können die Reitlehrer nicht machen und die Zusammenarbeit funktioniert mittlerweile sehr, sehr gut.
[SPEAKER 2]
Also idealerweise geht’s Hand in Hand. Also es ist jetzt gar nicht, dass man nur auf dem Reitsimulator reiten sollte, sondern… Nein, nein, auf gar keinen Fall. Dort ist so ein bisschen das Feintuning zum Teil, könnte man sagen. Und dann ist eigentlich eher die Symbiose auch mit dem Reitlehrer, um das dann in die Realität, in Anführungsstrichen, zu übertragen.
[SPEAKER 1]
Unbedingt, unbedingt, ja. Das ist immer einer meiner größten Wünsche, dass die Trainer mit mir kooperieren. Sie tun das, also die, die ich gut kenne, machen das. Und ich würde jetzt auch einen Aufruf starten und sagen, Kommt alle vorbei, guckt euch an, wie das geht und dann schauen wir, was man damit machen kann.
[SPEAKER 2]
Also liebe Reitlehrer, ab nach Hannover.
[SPEAKER 1]
Genau, danke.
[SPEAKER 2]
Eines deiner großen Themen ist aber auch Fitness. Du hast es gerade schon so ein bisschen gestriffen. Warum ist Fitness auch im Zusammenhang mit dem Reitsimulator so wichtig?
[SPEAKER 1]
Das ist quasi genauso. Fitness ist erstmal prinzipiell grundsätzlich mal wichtig. Also egal welcher Sportart ich nachgehe oder ob ich überhaupt irgendeiner Sportart nachgehe, ich muss eine bestimmte Fitness einfach haben, wenn ich irgendwie Leistung bringen will. So als Mensch mal grundsätzlich. Und jetzt ist es so, dadurch dass ja nicht alle irgendwie Hochleistungssport betreiben, und auch nicht betreiben müssen. Also ich sage mal, ich unterstütze und habe auch ganz viele ambitionierte Freizeitreiter, die einfach nur zu Hause schön reiten wollen oder ein sicheres Gefühl haben wollen. Auch die brauchen eben diese Verantwortung für ihren Körper. Und manchmal ist es so, wir wissen das alle, wie das ist, wir gehen alle in den Stall, dann sind wir da mindestens drei Stunden und haben möglicherweise noch einen Vollzeitjob und dann fehlt, also diese Fitness fällt so ein bisschen hinten runter. Und was ich halt ganz gut finde ist, dass es hoffentlich ab demnächst eine gute Kooperation gibt mit dem UKE und dem Athletikum, die das Ganze ja ein bisschen von der sportwissenschaftlichen Seite aus betrachten.
[SPEAKER 2]
Zur Erklärung, UKE, die Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf, Dr. Julia Schmidt, die auch schon bei uns zu Gast war im Podcast im Übrigen, die dort das Athletikum betreibt, das Deutschlands einzige Pferdesprechstunde hat, also Menschen, die reiten und so weiter, die dort dann auch nochmal so aus humanmedizinischer Sicht so ein bisschen betreut werden. Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig gesagt.
[SPEAKER 1]
Das hast du super gesagt. Genau, das ist das Thema, dass man eben auch Wir wissen, dass man nicht so viel Zeit hat, in Anführungsstrichen, um sich vielleicht auch noch seiner eigenen persönlichen Fitness zu widmen. Man sagt dann oft, ja ich misste ja schon und ich putze das Pferd und bevor ich da aufsteige und so. Und das ist sicherlich auch eine gewisse Form von Fitness. Aber wenn ich da so ein bisschen was gezielt machen will und vor allen Dingen, wenn ich auch wissen will, was ist eigentlich in meinem Körper jetzt muskulär los? Fehlt es da an irgendwelchen Stellen? Muss da irgendwo noch was hin? Sind da Disbalancen? Dann kann man das durchaus vermessen und das ist eben das, was Julia Schmidt macht und die Kooperation wird wohl… Der Traum von uns ist, dass wir sagen, wir vermessen auf dem Pferd in der Bewegung. Wir haben ja immer das Problem in der konstanten Bewegung übrigens. Das ist nochmal ganz wichtig.
[SPEAKER 2]
Was heißt konstante Bewegung?
[SPEAKER 1]
Naja eben, das echte Pferd reagiert ja auf das, was ich mit meinem Körper da oben drauf mache. Und wenn das mal an die Seite springt oder wenn das mal stolpert oder wenn es Taktfehler macht, dann bringt mich das erstmal als Reiter und zwar auch jeden Reiter erstmal außerhalb meiner Balance. Also wenn ich da nicht mit rechne, dann bin ich raus. Also dann bin ich erstmal raus. Zwischen den Reitern, die es wirklich richtig, richtig gut können und denen, die, sagen wir mal, die Kunst bei denen, die es gut können, ist einfach die, die kommen ganz schnell wieder zurück in ihren Schwerpunkt. Die wissen einfach, das ist das Körperliche, was ich brauche, damit mir hier oben so schnell, damit ich sattelfest bin, damit mir hier oben so schnell nichts passiert. Oftmals hat man zu tun mit Menschen, die den Schwerpunkt nie gefühlt haben oder auch gar nicht wissen, wie das da so richtig funktioniert. Die kommen dann nicht so schnell wieder zurück in ihren Schwerpunkt und sind auch nicht unbedingt in der Lage, am Tag acht Pferde zu reiten und davon womöglich noch zwei Ausgebildete. Also das ist ja so ein bisschen die Krux. Die meisten haben ein Pferd oder zwei und reiten dann und haben unter Umständen einen guten Trainer, der auch wirklich bemüht ist, denen zu erklären und zu vermitteln, was sie tun sollen. Und das funktioniert dann eben nicht immer. Jetzt kommen wir wieder zurück zu diesem sportwissenschaftlichen Ding. Der Reitlehrer weiß ja auch nicht, warum das unter Umständen nicht funktioniert. Es liegt manchmal am Reiter, manchmal am Pferd. Die Pferde sind ja auch, weil sie Lebewesen sind, sehr anfällig. Und um das Ganze so ein bisschen zusammenzubringen und da mal zu gucken, ist es die körperliche Fitness, ist es der körperliche Zustand oder ist es die nicht vorhandene körperliche Wahrnehmung im Zusammenhang mit dem Pferd, wird es mit dem Athletikum, hoffe ich, da so hingehen, dass wir dort Vermessungen machen in der Bewegung, was vorher ja nicht möglich war. Das heißt, wir brauchen die konstante Bewegung, um den Reiter auch anzuschauen.
[SPEAKER 2]
Geht’s da auch in Richtung, wie du schon sagst, Vermessung oder Quantifizierung des Pferdesports? Also wir haben auch immer Kontakt zu anderen Unternehmen aus dem Pferdebereich. Ich weiß, dass in Paris einige Startups an dem Thema sogar forschen, wo die sagen, wie viel Druck muss ich beispielsweise auf dem Zügel haben und wie viel Körperspannung? um dann wirklich die Parade reiten zu können. Geht das in die Richtung oder ist es etwas, was weiterhin individuell bleiben wird? In Anführungsstrichen.
[SPEAKER 1]
Naja, ich sag mal so, das wird auf einem echten Pferd vermutlich immer individuell bleiben. Das ist ja auch so ein bisschen abhängig davon, auf welchem Ausbildungsstand befindet sich das Pferd. Ist das schon irgendwie vorbelastet? Also ich sag mal, es gibt eben Unterschiede zwischen einem Schulpferd und einem ausgebildeten Pferd. Ich sag mal so, je weiter man da so nach oben kommt, desto feiner muss die Hilfengebung funktionieren, desto besser muss ich ja meinen Körper irgendwie verstehen, desto besser muss ich wissen, was ich da eigentlich tue. Es wird individuell bleiben, weil auch die Pferde einfach individuell sind. Da bin ich mir ziemlich sicher.
[SPEAKER 2]
Ein weiteres Thema ist auch die mentale Fitness, über die wir eben schon einmal kurz gesprochen haben. Wie sehr kann ein Reizsimulator dabei helfen? Auch Menschen, die eine Blockade haben, die vielleicht eine schlechte Erfahrung gemacht haben, runtergefallen sind und so weiter. Man kennt es ja von sich selber, dann das erste Mal wieder aufsteigen. Es kann manchmal eine Überwindung sein. Wie sehr helft ihr und du?
[SPEAKER 1]
Genau, das ist auch natürlich ein ganz zentrales Thema. Leider passiert ja dann auch durchaus mal was in der Reiterei. Das führt ja dann am Ende zu diesen mentalen Problemen, die du gerade ansprichst. Nämlich so die Geschichte, ich habe jetzt gerade irgendwie ein Haus gebaut und ich habe einen Job und ich habe noch zwei Kinder und wenn ich jetzt aufs Pferd steige und mir passiert da wirklich irgendwas, dann geht da mitunter meine Existenz. vielleicht den Bach runter oder irgendwie sowas. Und unter Umständen lassen die Menschen das dann, was ich immer sehr, sehr schade finde. Vor allen Dingen dann, wenn sie schon mal geritten sind. Ja, so. Und es ist so, auch da können wir natürlich helfen wir natürlich weiter. Es geht wieder um die Frage, meine Sattelfestigkeit erreiche ich dadurch, dass ich in der Lage bin, meinen Körper da oben drauf auszubalancieren. Und je besser ich das kann, desto eher finde ich persönlich auch zu einem Sicherheitsgefühl da oben drauf. Also ich kann dann irgendwie plötzlich unbeschwert durchs Gelände reiten, ohne dass ich mir den Kopf darüber machen muss, wenn was passiert, dann weiß ich, okay, ich habe eine Chance, mich da irgendwie zu halten. Und das schaffe ich halt nur, wenn ich körperlich sowohl im guten Fitnesszustand bin, wenn ich weiß, wie sich das anfühlt, diese Kraft, die von außen kommt und der eben halt auch begegnen kann.
[SPEAKER 2]
Obwohl du ja auch gesagt hast, dass zum Beispiel steigen kann der Reitsimulator nicht oder einen bocken in gewisser Weise.
[SPEAKER 1]
Genau, steigen und bocken kann er nicht. Das ist auch immer sehr interessant, wenn die Leute mich anrufen und sagen, kann der auch bocken und steigen? Dann sage ich immer nein.
[SPEAKER 2]
Die würden simulieren einen Steiger, wie der sich verhält.
[SPEAKER 1]
Genau, und an der Stelle ist es einfach so, das tut mir dann immer ganz leid, aber die schicke ich dann leider zum Bullriding, weil ich sage, nee, das ist nicht mein Vorgehensziel. Ich möchte ja überhaupt genau das vermeiden. Ich möchte nicht, dass die Pferde bocken oder steigen, weil ich persönlich glaube, dass wenn die Pferde das tun, dann stimmt da halt irgendwas nicht. Und ein Pferd ist ja deshalb überhaupt nur reitbar, weil es im Grunde uns zugewandt ist. Es ist ein Lebewesen, das Harmonie mit uns erzeugen möchte und wir möchten das mit dem Pferd.
[SPEAKER 2]
Und über Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende auch so domestiziert und gezüchtet.
[SPEAKER 1]
So, genau so sieht es aus. Und da ist eben genau der Punkt, dass ich sage, nein, also bocken und steigen können und wollen wir gar nicht, sondern wir wollen eigentlich noch viel eher ansetzen, nämlich präventiv, dass es dazu eigentlich gar nicht kommt, denn aus meiner Sicht, Wir wissen, dass alle eben so individuell, wie sie sind, wenn sie bocken, wenn sie steigen, ist es halt immer blöd und immer doof. Und natürlich fällt dann auch mal ein Reiter runter, der es eben vermeintlich wirklich sehr, sehr gut kann, weil man dann einfach dieser Bewegung eben nicht mehr entgegenwirken kann. Aber das ist überhaupt nicht unser Leitsatz oder unsere Idee, den Leuten beizubringen, wie man steigenden und bockenden Pferden entgegengeht. Das entspricht jetzt nicht unserer Philosophie.
[SPEAKER 2]
Gibt es denn so die ideale Gangart oder beziehungsweise, vielleicht etwas falsch ausgedrückt, in den verschiedenen Gangarten die ideale Bewegung, die dann das Pferd macht? Also es gibt ja Pferde mit einem großen Raumgriff, mit einem kleineren Rahmen und so weiter. Ist das zu simulieren oder bewegt sich der Reizsimulator? Hat der eigentlich einen Namen, der Reizsimulator?
[SPEAKER 1]
Ja, der hat auch einen Namen. Also mein Reizsimulator heißt Mr. Jones.
[SPEAKER 2]
Mr. Jones.
[SPEAKER 1]
Ja, Mr. Jones. Und ich persönlich habe auch eine emotionale Bindung zu Mr. Jones, aber ich glaube, das liegt mir allein.
[SPEAKER 2]
Frisst er denn auch schon Leckerlis?
[SPEAKER 1]
Leider nicht.
[SPEAKER 2]
Aber das Putzen stelle ich mir einfach vor. Ja, das Putzen ist super. Ein Pferd aus Plastik ist ja einfach zu putzen.
[SPEAKER 1]
Ja, das ist super. Das ist total gut. Der kriegt auch nie Koliken und so. Regelhaft. Nein, aber er wird nie das echte Pferd ersetzen. Darum geht es überhaupt nicht. Ja, er heißt Mr. Jones und er ist toll. Er macht aber tatsächlich auch nur das, was er machen soll, wenn du es richtig machst. Also das ist so ein bisschen das Nette an der ganzen Geschichte. So, wie war jetzt nochmal die Frage?
[SPEAKER 2]
zum Thema Raumgriff, weniger Raumgriff, Schwung und Gangarten, wie am Ende auch die jeweilige Gangart beschaffen ist.
[SPEAKER 1]
Ja, genau. Das ist auch wieder die gleiche zentrale Ausgangslage. Oft kriegt man ja dann gesagt, ich kann das Pferd nicht sitzen und ich kann ihn nicht aussitzen, das ist so ein Problem. Das ist eigentlich relativ einfach zu erklären. Die Leute können in der Regel nicht aussitzen, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihrer Hüfte schwingen müssen. Ich habe ja eingangs schon mal gesagt, der Körper ist ein bisschen fies. Bevor der das Richtige macht, macht der das, was am einfachsten ist. Das heißt, wenn ich aufs Pferd steige, habe ich erst mal das dringende Bedürfnis, mich mit meinem Bein am Pferdekörper festzuhalten, weil das ist einfach die Möglichkeit, die ich da habe.
[SPEAKER 2]
Halt zu finden.
[SPEAKER 1]
Halt zu finden, so. Wenn ich mich aber mit meinen Beinen maximal am Pferdekörper festhalte, werde ich daran gehindert, in der Hüfte schwingen zu können. Was natürlich kontraproduktiv ist, wenn ich am Ende nochmal mit dem ganzen Körper 750 Kilo Fluchttier steuern will. Das heißt, ich muss erst mal lernen, meine Beine loszulassen. Das fällt den Leuten ja schon extrem schwer. Wenn sie das hinkriegen und hinkriegen, dass sie ihre Balance finden, also den Schwerpunkt finden und dann mitschwingen können, dadurch kriegen sie automatisch in der Aufrichtung einen ruhigen Oberkörper und im Übrigen, by the way, auch damit dann den von der Hand unabhängigen Sitz. Denn so eine Hand ist am Körper auch angewachsen. Je unruhiger ich da oben werde, desto weniger
[SPEAKER 2]
Viele halten sich ja dann auch eher fester dran.
[SPEAKER 1]
Richtig, richtig. Genau, das sehe ich auch ganz oft, dass die Leute dann sich am Zügel… Die suchen nach Möglichkeiten, wo sie sich festhalten können. Unbewusst macht der Körper das auf dem einfachsten Weg. Bevor der sich mal bequemt… Ich sage es jetzt mal einfach so, da kann der Reiter eigentlich gar nichts für. Bevor der sich mal bequemt anzufangen, in der Hüfte Bewegung aufzunehmen oder einen Schwung zu entwickeln, Oder ein Mitgehen zu erzeugen, sagt er, nee, nee, das ist mir hier zu gefährlich. Es hat auch was mit Kontrollverlust zu tun. In dem Moment, wo ich mich nicht festhalten kann und soll, sondern ja die Hüfte schwingen soll, habe ich das Gefühl als Mensch, dass ich das nicht mehr unter Kontrolle habe. Und das fällt ganz vielen ganz, ganz schwer. Und wenn die lernen, an der Stelle den Rücken loszulassen und mitzugehen und einfach nur dieser Bewegung mal zu folgen zunächst mal, bevor es überhaupt an treibende Hilfen geht, bevor es überhaupt danach geht, ob ich Zügelhilfen, Schenkelhilfen, Gesäßhilfen einsetze, genau das tun wir dann natürlich an der Stelle. Bevor es dazu kommt, ist es eben erst mal ganz, ganz wichtig, dass ich lerne loszulassen, weil sonst kann ich in der Hüfte nicht mitschwingen. Und wir alle wissen, das Pferd kann unter uns nicht losgelassen laufen, wenn wir nicht losgelassen sitzen.
[SPEAKER 2]
Also du sagst, man kann das quasi runterbrechen auf die verschiedenen Bestandteile, die ich dann, wenn ich auf dem echten Pferd sitze, alle zusammenbringen muss, also die verschiedenen Hilfen, die wir haben, die kann ich quasi einzeln trainieren und sage, okay, wie Justiere ich die jetzt optimal, also die Schenkelhilfe beispielsweise, und das baue ich dann zusammen mit der Zügelhilfe und dann mit der Gesäßhilfe. Aber die kann ich jetzt irgendwie so auseinandernehmen, in Anführungsstrichen, und dann auf dem Pferd später wieder zusammenstecken.
[SPEAKER 1]
Genau so.
[SPEAKER 2]
Ein bisschen plastisch gesprochen.
[SPEAKER 1]
Genau, plastisch gesprochen ist es genau so. Wir gucken uns das alles im Einzelnen an. Und das Ding ist, dass das natürlich, die Reiter, die zu mir kommen, haben in 98, 99 Prozent der Fälle wirklich Aha-Effekte und sagen, ach Gott, so geht das. Ach, so muss ich das machen. Es gibt die klassischen Aussagen in der Reitlehre, die auch stimmen. Natürlich reite ich ein Pferd am äußeren Zügel und mit dem inneren Bein. Das ist überhaupt nicht das Problem. Aber wenn ich mit meinem inneren Bein drücke, drücke, drücke, drücke und das Pferd macht trotzdem nicht, was es soll, dann muss da ja irgendwas, dann passt da irgendwas nicht. Und das, was wir tatsächlich allgemein hin trainieren bzw. coachen, ist eben diese sogenannte Impulsreiterei. Das heißt, wir sagen, wir lassen das Pferd eigentlich in der Regel so in Ruhe wie möglich. Und wenn uns das gelingt, in Ruhe da oben draufzusitzen, dann kommt die Hilfengebung eben im Impuls und dann reagieren die auch. Und dann lass ich aber wieder los, in dem Moment, wo ich den Druck, viele vergessen auch einfach dann anschließend das Loslassen, das ist auch spannend, dann sind sie endlich, ich sag’s mal, dann sind sie angaloppiert und natürlich muss ich dann ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, dass das Pferd mir nicht wieder ausfällt, also nicht wieder zurückkommt in den Trab, das will ich ja nicht. Wenn ich dann dieser Galopphilfe weiter standhalte, dann ist das alles gut. Dann läuft das Pferd ja auch schön im Galopp weiter. Und ich steuere ja mit meinem Körper letztlich auch die Geschwindigkeit. Das heißt also, wenn ich einen starken Galopp haben will, muss ich das Pferd schicken. Wenn ich einen versammelten Galopp haben will, muss ich es eher ein bisschen einfangen. So wird am Ende dann ein Schuh draus, wenn die erstmal anfangen zu fühlen, was kann ich da eigentlich mit meinem Körper machen und wie geht da dieser technische Ablauf. Reiten hat eben auch was mit Technik zu tun. Und das kann man auf einem Simulator auch nicht trainieren, das kannst du nur auf einem echten Pferd trainieren. Auf einem Simulator guckst du nur, Erstmal an, ganz schrittweise, was denn da jetzt erstmal im Argen ist und dann muss man das erstmal ausmerzen. Meistens ist es ja dann schon auch über Jahre irgendwie im Argen. Man gewöhnt sich ja auch Sachen an, die man eigentlich nicht will. Und vielleicht weiß man sogar im Grunde genommen, dass es nicht funktioniert und dass es nicht richtig ist. Aber man weiß auch nicht, wie man es abstellen soll. Oder man weiß auch nicht, da fehlt dieses Quäntchen. Ja, ich versuche jetzt mal was anderes und dafür sind wir da.
[SPEAKER 2]
Wie ist so die Wahrnehmung auf Trainer- und Reiterseite? Also gibt es auch welche, die dann vehement sagen, nein, Simulator machen wir nicht, geht nicht, gibt es nicht? Oder entwickelt sich da eine gewisse Offenheit, so ein technisches Hilfsmittel einzusetzen?
[SPEAKER 1]
Also genau, das ist auch sehr spannend. Die Reitlehrer, mit denen ich kooperiere und die mir ihre Leute schicken, stellen also fest, dass sie sagen, das ist super, dass du das machst, weil ich mich nicht mehr um den Reiter setze. Der Reitlehrer muss ja auch sehr komplex, der hat einen sehr komplexen Job. Der muss ja neben dem Reiter an sich auch noch das echte Pferd beurteilen, wenn es darum geht, dass das irgendwie erfolgreich zueinander passen soll und harmonisch werden soll. Das ist auch sehr komplex, er steht zudem vor dem Problem, dass er auch nicht während der Gangarten um das Pferd herumlaufen kann oder er sieht den Reiter häufig auch nur von einer Seite und eben nicht von der anderen Seite. Ich sehe den Reiter parallel, also ich kann auf beiden Seiten gleichzeitig gucken.
[SPEAKER 2]
Da soll auch ein Spiegel da hängen.
[SPEAKER 1]
Weil da ein Spiegel hängt, genau. Und das Ding ist, dass die Reitlehrer eigentlich, die mit denen ich kooperiere, die sind sehr dankbar und sagen, das ist super, weil damit funktioniert dann irgendwann die Aufrichtung. Damit funktioniert eben dieses Mitschwingen. Ich habe auch ganz oft aus meiner eigenen Erfahrung, ich habe ganz oft gehört, man hat zu mir gesagt, ja, du musst mal mit deinem Gesäß den Sattel auswischen im Galopp. Ja, habe ich gedacht. Alles klar. Wie jetzt? Und das sind Dinge, das bringen wir den Reitern bei und damit sind natürlich am Ende die Reitlehrer sehr erfolgreich, weil die Reiter tatsächlich das Körperliche dann einfach und die Technik einfach woanders lernen und der Reitlehrer dann nachher die Feinheiten macht, was die Präsenz angeht, die Hufschlagfiguren korrekt geritten, Also alles, was sonst noch so dazu gehört. Also eben in Verbindung mit dem echten Pferd. Das heißt, man könnte sehr, sehr gut gemeinsam erfolgreich sein. Oder sind wir ja auch zum großen Teil schon.
[SPEAKER 2]
Du reitest aber auch auf echten Pferden?
[SPEAKER 1]
Ja.
[SPEAKER 2]
Und inzwischen Isländer.
[SPEAKER 1]
Ich reite ab und zu auf einem Isländer. Allerdings ist es tatsächlich so, am allerliebsten reite ich die Stute von einer Freundin mit, die tatsächlich auch auf einem guten Niveau ausgebildet ist, wo man dann sagt, okay, da kann ich mich auch mal, da habe ich Spaß. Ich habe eine ganze Zeit lang mal Schulpferdekorrektur geritten, das ist ja kein Geschenk jetzt. An der Stelle, jeder weiß das, wo es gemacht werden muss. Also am allerliebsten tatsächlich bin ich immer noch im Dressursport unterwegs und habe Gerne ausgebildete, losgelassene Pferde.
[SPEAKER 2]
Aber über das Reiten auf einem echten Pferd geht weiterhin nichts für dich.
[SPEAKER 1]
Nee, wobei ich meinen Mr. Jones auch reite, weil ich da einfach gucke, wie geht das technisch. Also wenn ich den Leuten vermitteln will, wie das funktioniert, dann reite ich den sicherlich auch.
[SPEAKER 2]
Also abends setzt du dich auch nochmal drauf und reitest den noch so ein bisschen rund.
[SPEAKER 1]
Genau, ich reite den nochmal Korrektur. Wenn der Tag so läuft. Nein, genau, das muss man eben mit ihm nicht und das ist eigentlich ganz schön. Ja, genau.
[SPEAKER 2]
Nun kommen die vier klassischen WeHouse-Fragen, die ich auch dir sehr gerne stellen möchte. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 1]
Ja, ich habe tatsächlich ein Motto, nach dem ich lebe und das heißt, Haltung verändert Dinge. Ja, kann man natürlich anwenden auf dem Pferdesport. Sobald ich meine körperliche Haltung auf dem Pferd ändere, ändere ich auch in der Regel, da komme ich mit dem Pferd auch ein Stück weiter. Aber das ist tatsächlich auch im richtigen Leben so. Menschen mit Haltung sind in der Lage, Dinge zu verändern.
[SPEAKER 2]
Sehr gut. Dann Frage Nummer zwei gibt es einen Menschen, der dich persönlich, vielleicht auch hinsichtlich der Pferde besonders geprägt hat.
[SPEAKER 1]
Tatsächlich ja. Da habe ich auch gar nicht ganz lange drüber nachdenken müssen. Und zwar als ich Jugendliche war und angefangen habe oder in diesem Reitsport aktiv wurde oder dann auch im Turniersport aktiv wurde, hatte ich eine sehr, sehr, sehr, sehr gute Freundin mit Namen Britta Nepel. Britta Nebel ist eine jetzt Paralympics, eine Parareiterin sozusagen, war 2008 in Hongkong auch Paralympics-Liegerin, eine ganz beeindruckende Frau. Bis heute eine ganz beeindruckende Frau für mich. Und ich habe unheimlich viel von ihr gelernt auch.
[SPEAKER 2]
Und das, wenn ich das noch ergänzen darf, diese ganze Parareiterei macht einen auch demütiger und zeigt auch mit wieviel alltäglichen Problemen man sich rumschlägt, die eigentlich gar keine Relevanz haben, weil die Parareiterinnen und Reiter, die leben diesen Sport, die leben auch die Sportlichkeit untereinander und die Fairness und das Ganze mit einem riesen Handicap und deswegen, da kann man nur alle Hüte vorziehen, wenn man es mal gesehen hat. Das ist wirklich großartig.
[SPEAKER 1]
Was ich auch mache, definitiv, ja.
[SPEAKER 2]
Frage Nummer 3. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen auf dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 1]
Ja, lernt zu fühlen. Lernt euch selber wahrzunehmen und lernt zu fühlen, was es bedeutet in Harmonie zu sein mit dem Pferd.
[SPEAKER 2]
Rosatig und zum Abschluss vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich.
[SPEAKER 1]
Ja, der Spiegel meines Gefühlslebens. Pferde zeigen einem sehr, sehr gut, wie es selber in einem aussieht, wenn man mal genau hinguckt. Sehr gut.
[SPEAKER 2]
Und liebe Moni, schön, dass du bei uns warst. Der Reizsimulator von dir steht in Hannover. Gibt das auch noch im gesamten Bundesgebiet oder müssen wir alle nach Hannover kommen?
[SPEAKER 1]
Nein, es gibt in Frankfurt und in München die Möglichkeit, auf einem Simulator zu trainieren. Und seit allerneuestem auch in Waldorf.
[SPEAKER 2]
Waldorf bei Mannheim.
[SPEAKER 1]
Ja, genau.
[SPEAKER 2]
Waldorf bei Mannheim.
[SPEAKER 1]
Genau.
[SPEAKER 2]
Infos zu dir gibt es online?
[SPEAKER 1]
Infos zu mir gibt es online unter www.reitsimulator-hannover.de. Und vielleicht darf ich das kurz noch sagen, wir bieten nicht nur diesen, in Anführungsstrichen, Service bei mir im Office an, sondern ich gebe auch Wochenendlehrgänge. Das heißt, man kann mich auch buchen übers Wochenende. Da gibt es bestimmte Dinge, die da eingehalten werden müssen, aber auch das wird regelmäßig gemacht. Also jeder Reitverein, der irgendwie die Idee hat, er möchte ganz gerne mal das Ganze vor Ort machen.
[SPEAKER 2]
Also Mr. Jones geht auch dann mal auf Reise?
[SPEAKER 1]
Genau, der darf auch mal raus. Sonst ist er nur eingesperrt, aber da darf er dann auch mal raus. Wir fahren also auch von Stall zu Stall und coachen dort am Wochenende. Das ist das eine, was ich sagen wollte und das andere ist auch, das geht dann eben auch überregional. Ich habe ganz großartige Erfahrungen auch gemacht im östlichen Teil Deutschlands. und werde hoffentlich ab demnächst in Leipzig noch einen zweiten Standort aufmachen.
[SPEAKER 2]
Also Norden, Süden, Westen, Osten. Der Seilsimulator ist auf dem Vormarsch. Vielen Dank, schön, dass du bei uns warst. Moni Elbers.
[SPEAKER 1]
Ich danke euch.
[SPEAKER 2]
Zum Schluss möchte ich euch noch einmal unsere Facebook-Gruppe rund um das Pferd ans Herz legen. Inzwischen tauschen sich dort so viele Pferdefreunde wie nie zuvor aus über ihre Probleme, über Dinge, die man verbessern kann und und und. Die Gruppe heißt Ausbildung von Pferd und Reiter die Community. Ausbildung von Pferd und Reiter die Community. Jetzt beitreten.