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#34 Jenny Wild und Peer Claßen über Pferdepersönlichkeiten und Natural Horsemanship

Jenny Wild und Peer Claßen sind Lehrer des Natural Horsemanship – sie helfen Menschen, Pferde zu verstehen und Pferden, Menschen zu verstehen. Ihr großes Anliegen ist, Menschen dazu zu bringen, sich intensiver mit ihren Pferden und deren Persönlichkeiten zu beschäftigen, um zu einem harmonischen Miteinander zu kommen.

Ob beim Verladen, beim simplen Führen oder beim Reiten: Man trifft immer wieder auf Situationen, wo Menschen Pferde anbrüllen, wo sie am Strick zerren oder einfach frustriert aufgeben, wenn das Pferd nicht genau das macht, was sie von ihm möchten. Entscheidend ist, dass dieses Ergebnis niemals an der Boshaftigkeit, dem Unwillen oder der Dummheit des Pferdes liegt – es liegt an der fehlerhaften Kommunikation, die oft sogar unbewusst passiert.

Erfahre im Podcast, wie du dein Pferd verstehen lernen kannst, was dir das für deinen Reitalltag bringt und wieso es so wichtig ist, lesen zu können, wie sich dein Pferd gerade fühlt. Jenny und Peer berichten von spannenden Erfahrungen sowohl mit Horsemanship-Größen wie Jean-Francois Pignon, als auch mit den Lehrgangsteilnehmern von nebenan.

Eine Podcastfolge voller Pferdekenntnis, Kommunikationstipps und Inspirationen für die Beziehung zu deinem eigenen Pferd zu Hause.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 3]Herzlich Willkommen zum wehorse Podcast. In dieser Folge geht es um das riesige Thema Horsemanship. Dazu freue ich mich auf die wehorse Trainer Jenny Wild und Peer Claßen, die unter anderem bekannt sind durch die Lernfilmserie Natural Horsemanship Verstehen. Für alle wehorse-Nutzer gibt es die 22 Teile dieser Serie natürlich bei uns auf der Plattform, in denen beide die Basics erklären, aber dann auch hingehen und genau darlegen, wie man zu einem echten Verständnis zwischen Mensch und Pferd kommt. Es wird genauestens erklärt, dazu angereichert mit Trainingstipps, Lektionen und und und Dinge, die ihr zu Hause total einfach umsetzen könnt, um echte Erfolge mit euren Pferden zu erzielen und um das Vertrauen zwischen euch auf eine neue Ebene zu bringen. Viel Spaß nun mit Jenny und Peer. Eine neue wehorse-Podcast-Folge, auf die ich mich sehr gefreut habe. Zum einen natürlich aufgrund der Gäste, zum anderen aber auch, weil es die erste Podcast-Folge ist, wo wir zu dritt sind, wo ich quasi zwei Interviewpartner habe. Herzlich willkommen, Jenny Wild und Peer Claßen.

[SPEAKER 2]Hallo Christian.

[SPEAKER 1]Ja, hallo.

[SPEAKER 3]Schön, dass ihr dabei seid. Das Thema, mit dem ihr euch ja beschäftigt, nicht nur bei uns auf der Plattform, sondern generell, ist Natural Horsemanship. Viele kennen sicherlich die Filmreihe, die wir mit euch haben, Natural Horsemanship verstehen, mit den vielen Folgen dazu. Für Leute, die noch nicht mit Natural Horsemanship in Kontakt gekommen sind, was ist Natural Horsemanship?

[SPEAKER 2]Also für uns ist es im Endeffekt vor allem eine Beziehungsgeschichte. Also es geht nicht besonders vorrangig um Techniken, sondern es geht darum, dass wir vermitteln möchten, wie Pferde wirklich ticken, dass Menschen die Pferde besser verstehen, dass man aber auch eine Kommunikation aufbauen kann, wo der Mensch sich mitteilen kann und das heißt, dass es was Gegenseitiges ist.

[SPEAKER 1]Ja es ist halt wirklich so, dass mittlerweile unter diesem Oberbegriff Natural Horsemanship immer mehr zusammengefasst wird, beziehungsweise dass der auch ein bisschen polarisiert. Früher war das ja eher so ein Rand- oder Nischenphänomen und heute hat sich das ja quasi überall hin verteilt, hat seine Fühler überall hin ausgestreckt und eigentlich hatten wir eine Zeit lang gedacht, dass wir diesen Begriff auch gar nicht mehr wirklich benutzen, weil da halt jeder auch so ein bisschen was anderes drunter versteht und weil das halt so viele Leute gibt, die das auf so viele verschiedene Arten und Weisen machen, aber Mittlerweile erklären wir einfach wirklich immer in diesem Einsatz, wir versuchen immer den Menschen die Pferdewelt näher zu bringen und wir versuchen den Pferden die Menschenwelt näher zu bringen und das ist das, was es für uns eigentlich so zusammenfasst. Und dann sind Techniken oder Methoden oder sowas eigentlich nebensächlich. Also es ist halt für uns eher so ein bisschen eine Einstellungssache.

[SPEAKER 3]Es hat sich tatsächlich ja, wie ihr richtig sagt, herausentwickelt aus dieser Nische, inzwischen in allen Bereichen wird von Horsemanship gesprochen. Wie seid ihr selber in Kontakt damit gekommen?

[SPEAKER 2]Also ich war, 2004 war das, hatte ich große Probleme mit meinem damaligen Pferd. Der ging nicht auf den Pferdeanhänger, der hatte beim Reiten die Nase im Himmel und ich habe alle möglichen Methoden ausprobiert, die nicht schön waren. Und dann hat eine Freundin von mir einen Kurs entdeckt, einen Natural Husbandship Kurs und hat gesagt, lass uns da mal hingehen.

[SPEAKER 1]Bei wem damals?

[SPEAKER 2]Das war, ach, wie hieß die Nummer? Barbara Benzmann, genau.

[SPEAKER 3]Okay, also jetzt nicht bei einem großen, bei einem Pat Pirelli oder bei einem der ganz Großen, sondern auf einem kleineren Level.

[SPEAKER 2]Genau, das war dieser erste Kurs, der war auf einem kleineren Level und dann haben wir aber direkt danach auch Silke Wallentin kennengelernt. Damals haben wir viel bei Birgha Giesecke noch gelernt und waren aber dann auch trotzdem von Anfang an so ein bisschen vielseitig. Wir waren viel bei Honza Blaha.

[SPEAKER 1]Ein tschechischer Ausbilder.

[SPEAKER 2]Ja genau und das war halt total spannend, weil wir haben ziemlich schnell oder ich habe ziemlich schnell diese Probleme in den Griff bekommen und habe dann ganz schnell gemerkt, wow es geht überhaupt nicht nur um Problemlösungen, sondern es ergeben sich auf einmal ganz viele tolle Möglichkeiten. haben wir sehr viele Kurse besucht und sind wahnsinnig schnell vorwärts gekommen und das war richtig toll. Und wir haben halt gemerkt, dass wir eine ganz andere Beziehung mit den Pferden hatten und dass ganz vieles, was ich vorher an wirklich schlimmen Hilfsmitteln benutzt habe, ich weglassen konnte und dass mein Pferd angefangen hat, mir wirklich zu vertrauen. Also das war ganz besonders für mich.

[SPEAKER 3]Und so seid ihr dann auch gemeinsam dazu gekommen?

[SPEAKER 1]Ne, ne, also wenn Jenny sagt wir, meint sie immer sie und ihre Freundin. Wir kannten uns damals nämlich noch nicht.

[SPEAKER 3]Da gab es dich noch nicht.

[SPEAKER 1]Nee, also bei mir war das so, ich bin erst sehr spät zu den Pferden gekommen, also so Mitte, Ende 20 eigentlich tatsächlich.

[SPEAKER 3]Was ja ungewöhnlich ist eigentlich, ne?

[SPEAKER 1]Ja genau, meine Schwester ist damals bei uns da im Reitverein im Ort da geritten und die Pferde fand ich damals glaube ich schon eigentlich ganz cool, aber dieses ganze Reitverein Gedöns da, da war ich irgendwie nicht so ein riesen Fan davon. Und außerdem waren das halt nur Mädels und das war natürlich damals total uncool, deswegen hab ich mich da auch nicht weiter für interessiert. Und irgendwie durch eine Freundin damals, die hatte ein Pferd, bin ich zufällig zu den Pferden gekommen, da durfte ich mich mal hier und da so auf ein Pferd draufsetzen, auch da im Reitverein zum Trockenreiten. Ja und dann Ja, kurze Zeit später war das dann tatsächlich so, dass ihre Schwester hatte auch ein Pferd. Mit dem durfte ich dann ab und zu mal was machen. Auch so ein bisschen drauf sitzen und rumjuckeln und so. Und die ist aber für vier Wochen nach Amerika geflogen und hat mich gefragt, ob ich mich nicht in der Zwischenzeit um den Bolero hieße. Der ist eigentlich mittlerweile ganz bekannt, auch unter Bolle. Es kommt auch in den Büchern und auf unseren Videos ist er ständig drauf. Auf den sollte ich mich jedenfalls kümmern. Und das hat natürlich überhaupt nicht funktioniert, weil ich hab den nicht mehr eingefangen gekriegt und nix. Und an dem Stall waren damals welche, die hatten auch schon einige Parallelkurse besucht und die haben mir dann mal eben so im Crashkurs ein paar Sachen erklärt, die wir heute noch auf jedem Kurs erzählen mit Timing und den Phasen und so weiter, wie das damals halt so war. Ja und das hat sofort so gut geklappt und ich war auch total fasziniert, weil, wie gesagt, ich hatte vorher nicht viel mit Pferden zu tun. Ich habe mich aber schon immer gewundert, warum weist das Pferd, wenn man mit den Beinen so dran drückt, dass es loslaufen soll und wenn man dann den Zügeln zieht, dass es anhalten soll. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie diese Kommunikation, so hätte ich es zwar damals nicht genannt, aber wie das halt so funktioniert zwischen Pferd und Mensch. Und ich war auch so total fasziniert und wie bei Jenny auch. Ich hatte natürlich dieses Problem, ich hab den nicht eingefangen gekriegt, aber ich hab’s auch sofort gemerkt, man kann so coole Sachen damit machen. Also nicht nur, es gab ja, ich kannte damals nur aus diesem Reitverein halt dieses Dressurreiten oder halt so ein bisschen Western reiten. Aber das fand ich halt so cool, da wollte ich auf jeden Fall mehr wissen und war auch sofort infiziert. Und ich hatte glaube ich dann den Vorteil, ich musste ja nicht jahrelang Sachen, die ich jahrelang gelernt oder geübt hatte, die in Anführungsstrichen falsch gewesen wären, wieder verlernen oder umlernen genau, sondern ich bin da halt gleich voll eingestiegen mit diesen Sachen.

[SPEAKER 3]Und dann, also tatsächlich dann mit Ende 20 erst dazu gekommen und dann alles aufgesogen was geht.

[SPEAKER 1]Und dann alles aufgesogen was geht, das war ja, na gut, wenn ich jetzt sage wie lange das her ist, weiß ja jeder wie alt ich bin, aber es ist auf jeden Fall schon ein Weilchen her. Zwei Jahre. War noch nicht so richtig viel mit Internet und Youtube glaub ich sogar auch noch nicht und so, aber ich bin halt da an so ein paar Filmchen gekommen, unter anderem auch so ein Honza Blaha Video, wo ich dann auch dachte, boah und dann hab ich mir die angeguckt und angeguckt und wieder angeguckt und war dann halt auch wirklich total infiziert und wollte das unbedingt alles nachmachen können. Und das spannende war, weil ich hab mich auch damals schon, heute sogar fast ein bisschen mehr, aber damals eigentlich auch nicht fürs Reiten an sich interessiert oder für Reitsport oder so. Ich hab mich halt irgendwie für die Pferde interessiert und das was so zwischen Pferd und Mensch so passiert.

[SPEAKER 3]Also die Kommunikation mehr.

[SPEAKER 1]Genau die Kommunikation, Beziehung und so weiter, was uns halt eigentlich heute auch immer noch hauptsächlich interessiert.

[SPEAKER 3]Was sind so für euch die großen Einflüsse gewesen? Also eben vielschon der Name Honza Blaha, tschechischer Ausbilder, Pat Pirelli, Begründer des Natural Horsemanship bei Pat Pirelli, großer amerikanischer, man könnte einige unken, dass er ein Guru wäre, aber zumindest einer, der sehr, sehr großen Einfluss genommen hat. Wer sind so die Persönlichkeiten, wo habt ihr geguckt zu Anfang?

[SPEAKER 2]Ja zu Anfang war das halt das, wir haben vor allem, ich weiß nicht, eine Million Parelli Videos gesehen, unser großes Vorbild damals war eigentlich mehr Linda Parelli, weil sie mit so viel Gefühl dran gegangen ist. Und ich habe Mark Ratchet Bücher geliebt von Anfang an, die habe ich auch alle mehrfach gelesen und ich weiß, die haben ganz viel an meiner Einstellung damals schon gemacht. Aber was glaube ich für uns tatsächlich am meisten verändert hat, das ist jetzt schon bald sechs Jahre her, waren wir in Österreich auf einem Kurs bei Jean-Francois Pignon für fünf Tage.

[SPEAKER 3]Ein französischer Freiarbeitstrainer und auch Showstar.

[SPEAKER 2]Und wir hatten eigentlich gedacht, wow, der kann mit mehreren Pferden spielen, das wollen wir auch lernen. Und man denkt vielleicht erstmal, der bringt dir jetzt ein paar Tricks bei. Aber der hat uns von der ersten Sekunde an so tief mitgenommen in die Welt der Pferde. Der hat das so toll erklärt, wie er die Pferde sieht, warum die Dinge funktionieren. Wir waren jetzt im Dezember nochmal bei ihm auf dem Kurs in Hannover und für mich war so klar, er hat so eine unglaubliche Energie, aber eine positive Energie. Und obwohl er sehr viel über Dominanz redet, macht er das nie negativ. Er sagt immer, er möchte dem Pferd helfen. Das Pferd ist ein unsicheres Wesen und es sucht nach jemandem, der ihm Führung gibt in der unsicheren Situation. Und das macht er auf so eine ganz feine Art. Und was mich so beeindruckt hat auf dem Kurs, was ich jetzt auch immer jedem erzähle, immer wenn er ein fremdes Pferd an der Hand hatte, war das erste, was er gesagt hat, du bist das schönste Pferd, was ich jemals gesehen habe. Und es war sofort positiv und es war sofort klar, er möchte helfen. Wir haben gemerkt auf diesem letzten Kurs, wir haben vor sechs Jahren so viel von ihm mitgenommen, wir haben so viel gelernt und geben das an die Menschen weiter. Und wir haben auch dieses Glück dadurch, egal welches Pferd wir an die Hand bekommen auf den Kursen, die sind so schnell entspannt, die sind so schnell mit uns verbunden und die sagen immer, Jenny Pär, gut, dass ihr da seid. Und das ist halt dann das, was wir auch den Menschen weitergeben möchten.

[SPEAKER 1]Ja, also bei mir gab es damals ja in diesem Natural Horsemanship Bereich eigentlich nur Parelli, was anderes gab es im Grunde nicht. Jean-Francois Pignon natürlich auch, da sind wir auch beide total begeistert und infiziert und ein großes Vorbild. Und ich hatte aber noch viel gelernt von Heinz Wels, das ist so ein deutscher Horsemanship-Trainer und vor allem eben auch Buchautor. Der aber auch jetzt als Coach hauptsächlich arbeitet. Und was ich da gut fand, dieses, bei Parelli war halt, der hat halt dieses System, was wir auch übrigens bis heute immer noch verteidigen, weil er hat halt dadurch diese ganze Sache überhaupt erst auf der ganzen Welt verbreitet. Und um eine Sache oder ein Wissen möglichst weit zu verbreiten ist es halt eigentlich am einfachsten, man hat ein System, auch wenn das halt immer kritisiert wird, dass das so ein bisschen starr ist, was es aber im Grunde ja nur zum Lehren und zum Lernen ist. Und bei Hans Wels fand ich, erstens mal, fand ich seine Bücher ganz toll. Das heißt, wir haben ja auch ein paar Bücher geschrieben. Das hat mich da auch sehr beeinflusst, so was den ganzen Stil angeht, den Schreibstil und den Erklärstil vor allem, weil er hat die Sache halt dann einfach ein bisschen mehr aufgedröselt und etwas mehr sich auf das Wieso, Weshalb, Warum konzentriert und nicht nur so sehr auf das, was soll ich tun und was soll dabei herauskommen. Also der hat mich eigentlich auch Er hatte auch einen großen Einfluss darauf, wie ich das mache.

[SPEAKER 2]Ja, es kommt jetzt noch eine andere wichtige Person hinzu, die noch gar nicht so lange quasi in unserem Leben ist oder uns beeinflusst hat, aber es ist jetzt schon fast zwei Jahre her, da bin ich ganz privat, ganz nebenbei zu der Möglichkeit gekommen, einen Film zu synchronisieren. Der heißt Taming Wild und er ist von einer amerikanischen Horsemanship-Trainerin, die sich irgendwann die Frage gestellt hat, was ist, wenn Pferde eine Wahl hätten? würden sie uns reiten lassen, würden sie uns all die Dinge tun lassen, die wir gerne mit ihnen machen. Und sie hat sich ein Projekt vorgenommen, wo sie sich eine Mustangstute holt, die gerade erst in die Auffangstation gekommen ist. Und sie hat gesagt, ich nehme mir ein Jahr lang Zeit und ich versuche dieses Pferd zu zähmen und zuzureiten. ohne jegliche Art von Hilfsmitteln zu benutzen. Also kein Halfter, kein Seil, kein Sattel, kein Zaumtisch, keine Futterbelohnung. Also nichts, was das Pferd irgendwie beeinflusst und was nicht diese echte Beziehung, die sie sich gewünscht hat, hervorbringt. Und es ist ein unglaublicher Film dabei rausgekommen. Mittlerweile ist es auch ganz… Also sie fanden in Amerika meine Stimme so passend, dass man jetzt weltweit quasi den Film auch mit meiner deutschen Stimme sehen kann. Und sie weiß auch, dass ich ihre deutsche Stimme bin. Wir haben sie mittlerweile persönlich kennengelernt. Und wir haben auch schon einen Kurs bei ihr, einen Online-Kurs bei ihr gemacht. Und sie hat gesagt, sie hat damals durch das Pferd Myrna so viel gelernt über die Pferde, dass sie quasi für sich auch was ganz Neues entwickelt hat. Das nennt sie Freedom-Based Training. Und das beeinflusst uns halt auch gerade nochmal sehr. Und das war so spannend, weil Jean-François auf der einen Seite viel von Dominanz redet. Und Elsa auf der anderen Seite sagt, ich bin am Anfang ganz passiv und genau das Gegenteil von dominant. Aber es kommt in der Mitte alles zusammen. Und das ist so eigentlich genau das, was unsere Arbeit auch widerspiegelt. Also wir kopieren die nicht, aber für uns sind solche Einflüsse so wichtig. Da denken wir ganz viel drüber nach. Das alles sortiert sich irgendwie wieder neu für uns. Und ja, das ist halt ganz spannend, weil das jetzt gerade so aktuell auch für uns ist.

[SPEAKER 3]Die grüne Saison steht vor der Tür und wir möchten euch quasi die Eröffnung der Freilandsaison ans Herz legen, nämlich Horses & Dreams. Eine Veranstaltung in Hagen am Teutoburger Wald vor den Toren Osnabrücks in Niedersachsen, unter anderem organisiert von Ulrich Kasselmann, der auch schon einmal hier bei uns im Podcast zu Gast war. Und ich selber komme aus der Region, war auch häufig dort zu Gast und das Besondere dort ist, dass nicht nur die Topstars aus Dressur und Springreiten wie Inkel Klimke, Jessica von Bredow-Werndl oder Simone Blum dort an den Start gehen. Es gibt darüber hinaus eine große Lifestyle- und Gartenausstellung. In diesem Jahr zum Thema Frankreich, das Gastland 2019 bei Horses & Dreams meets France. Weitere Informationen und wie ihr an Tickets kommt gibt es unter www.horses-and-dreams.de Das ist www.horses-and-dreams.de Viel Spaß! Würdet ihr sagen, dass sich das Thema auch verändert hat in der Wahrnehmung der Leute? Also Natural Horsemanship beispielsweise mit Pat Pirelli, was ja ein Nischenthema war. Inzwischen reden Dressurreiter über Horsemanship und in verschiedenen anderen Bereichen wird auch über das Thema, wie verstehe ich mein Pferd eigentlich besser und bekomme bessere Resultate beispielsweise. Merkt ihr, dass sich da im Mindset der Menschen etwas ändert?

[SPEAKER 1]Ja auf jeden Fall, also man hier auch auf der Equitana.

[SPEAKER 3]Genau, unser Podcast wird auf der, wir nehmen ihn gerade hier auf der Equitana auf.

[SPEAKER 1]
Wenn man in die Ringe schaut, auch auf anderen Messen oder die Bücher liest oder die Videos sich anschaut. Es hat sich überall quasi festgesetzt, also es ist eigentlich nicht mehr wegzudenken, dass jeder auch wirklich Wert darauf legt zu sagen, wir machen das der Natur des Pferdes entsprechend, wir machen das pro Pferd, wir arbeiten nicht gegen das Pferd, wir nutzen das Pferd nicht als Werkzeug oder als Spielzeug oder als Sportgerät. Das ist glaube ich schon was, wo auch wirklich die meisten Leute mittlerweile drauf achten. Und man sieht ja auch, es gibt immer mehr diese Verbindungen zwischen diesen klassischen Reiten und diesen Horsemanship-Methoden. Also zum Beispiel, wir kennen ganz viele Leute, die eigentlich auch mit Natural Horsemanship angefangen haben, aber jetzt entweder so ein bisschen akademische Reitkunst nach Ben Branderup oder die Legiaté. mit da rein, weil das einfach irgendwie so gut sich verbinden lässt. Und auch in diese klassische Dressurszene, da hat das halt so einen riesen Einzug gehalten, weil das halt einfach für die meisten oder für die Masse der Pferdebesitzer jetzt einfach auch so wichtig geworden ist, weil das halt so ins Vordergrund von dem öffentlichen Bewusstsein gerückt ist.

[SPEAKER 2]
Also wir hatten jetzt auf dieser Equitana ein Erlebnis, was so in diese Richtung Wir hatten einen Schwarzwälder Fuchs, den hat uns Sibylle Wima zur Verfügung gestellt, Felix, ein ganz netter. Und das war eigentlich so traurig, insofern traurig am Anfang, weil der ist ganz doll beleidigt worden von jemandem. Und Sibylle ist ja auch so ein ganz sensibler Mensch und sie hat das dann erzählt. Und dann haben wir echt morgens noch zusammen geheult. Ich habe gesagt, ich verspreche dir, bei uns hat Felix eine gute Zeit. Und dann habe ich ihn mit in den Ring genommen, habe ihn in die Mitte gestellt, dass er möglichst überall weit genug weg ist vom Publikum, habe ihm das Halfte abgenommen und dann stand er halt da. Und dann bin ich rumgegangen und hab die Leute gefragt, was denkt ihr? Ich hab gesagt, ich bin mir sehr sicher, egal, wenn ich jetzt hier fragen würde, jeder würde sagen, dieses Pferd ist tiefenentspannt. Ja, und alle so, ja, ja. Ich hab gesagt, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Weil dem geht’s grad nicht gut und der ist halt nach innen geflüchtet und der hat sich abgeschottet. Ich hab gesagt, das sind die fehlinterpretiertesten Pferde, die es überhaupt gibt. Weil Menschen, die so ein Pferd sehen, haben immer das Gefühl, das muss sich jetzt bewegen, das muss vorwärtsgehen. Und sie machen halt Druck. Sie treiben dieses Pferd halt immer mehr in die Unsicherheit rein. Und das war so spannend, weil am Anfang war der Ring relativ leer. Und während wir geredet haben, wurde es voller und voller und voller. Und die standen auf einmal in Dreier rein. Und hinterher kamen Leute zu uns und haben gesagt, sie haben Leute herangerollt, weil es so spannend war. Und die ganze Zeit hat das Pferd sich quasi nicht bewegt. Ich habe mal gefragt, kannst du einen Schritt mit der Hinterhand weichen? Dankeschön. Und das war es. Und ich habe immer vorgehalten, die Leute wollen schneller, höher, weiter, war aber gar nicht. Die wollten verstehen, was mit diesem Pferd los ist. Und das war beeindruckend.

[SPEAKER 3]
Wie wichtig ist es, dass man dann auch die Pferde-Persönlichkeit richtig versteht? Das ist ja auch eins eurer ganz großen Themen.

[SPEAKER 1]
Ja, das ist so eins unserer größten Themen eigentlich. Das ist ja auch unser letztes Buch, was gerade vor ein paar Wochen rausgekommen ist, hat ja nur das zum Thema quasi, wie erkenne ich die Persönlichkeiten, wie kann ich ihnen helfen, wie kann ich da die Pferde nach ihrer individuellen Persönlichkeit fördern. Und es ist einfach genauso wie bei uns Menschen. Es war ja eine Zeit lang wirklich so, man hat sich ja viel Gedanken drüber gemacht, was ist denn jetzt die Natur der Pferde, aber für uns ist es halt auch wichtig zu wissen, genauso wie es halt nicht die Natur des Menschen gibt, weil die Menschen sind halt alle komplett unterschiedlich, gibt es auch nicht die Natur der Pferde. Es gibt natürlich einen Haufen Gemeinsamkeiten. Auch ein Kaltblut ist im Grunde immer noch ein Fluchttier und je nachdem, was halt so passiert, reagiert es halt auch wie ein Fluchttier. Aber bei unserer Arbeit in den ganzen Jahren, wo wir das jetzt machen, fällt uns das halt immer mehr auf. Wir legen da auch immer mehr Wert drauf, dass die Pferde halt einfach ihre individuelle Persönlichkeit haben und nicht nur das, sondern dass sie halt genauso wie wir auch jeden Tag ein bisschen anders drauf sind. Und wir versuchen das halt sowohl bei unseren Pferden als auch bei den Kurspferden und den Pferden, die wir im Unterricht haben, das immer mit zu berücksichtigen. Und nicht nur das, sondern was ich auch den Leuten immer sage ist, das ist halt eigentlich so ein ganz gutes Beispiel dafür, wie logisch das ist, dass es gar nicht anders geht, als da Rücksicht drauf zu nehmen. Wenn ich was mit meinen Pferden mache oder mit fremden Pferden, dann mache ich vielleicht mit dem gleichen Pferd an dem einen Tag was komplett anders als an einem anderen Tag. Nicht nur weil das Pferd vielleicht anders drauf ist, sondern weil ich merke, dass ich anders drauf bin. wie konzentriert ich bin. Wenn ich jetzt zum Beispiel nächste Woche nach zehn Tagen Messe nach Hause komme, dann bin ich halt nicht so konzentriert, wie wenn ich eine ruhige Woche hatte und habe vielleicht ein Wochenende. Dann mache ich halt Sachen komplett anders. Und das ist uns ganz wichtig, dass die Leute wirklich sich angewöhnen, genau auf ihre Pferde zu hören und genau auf ihre Pferde zu achten. Man kann natürlich nicht in jeder Situation immer auf alles Rücksicht nehmen, weil wir haben zum Beispiel so einen kleinen, schönen, gemütlichen Stall für unsere fünf Pferde und für uns, so schön privat. Und wenn wir aber irgendwo hingehen wollen, haben wir halt direkt da draußen eine Straße. Die ist nicht viel befahren, aber es fahren viele Autos da rum, die nicht besonders schnell fahren. Also es ist keine Schnellstraße, aber es sind halt immer diese Autos. Da kann ich halt nicht immer Rücksicht drauf nehmen, wenn mein Pferd sagt, ach ich muss jetzt aber mal kurz mitten auf der Straße stehen bleiben. Es geht aber immer sehr, sehr, sehr viel öfter als man denkt. Man hat immer im Kopf, aber nächste Woche ist ja Turnier oder ich habe mich ja zum Ausreiten verabredet. Und dann hört man einfach auf, auf die Pferde zu hören und darauf zu hören, was ihnen gerade so wichtig ist. Und man kann auch schon mal darüber hinweggehen. Pferde sind ja auch, die können auch gut mit Stress umgehen, wenn es sein muss. Man überschreitet da sehr schnell eine Grenze, wo die Pferde dann sagen, halt stopp, jetzt reicht es aber wirklich und wenn du meine kleinen, leisen, feinen Neins alle jetzt nicht verstanden hast, dann muss ich halt mal ein großes Nein sagen. Dann müssen sie halt dann beißen, dann liegt man vielleicht im Dreck oder kriegt einen Huf ans Knie oder sonst irgendwas. Und deswegen ist es halt so wichtig, da ständig drauf zu achten.

[SPEAKER 2]
Und was wir den Leuten beibringen, ist erstmal wieder richtig zu beobachten, zu sehen, zu lernen, was bedeuten die kleinen Dinge an dem Pferd. Was machen die Ohren? Was machen die Augen? Kann mein Pferd riechen oder nicht? Um festzustellen, habe ich gerade ein sicheres oder gerade ein unsicheres Pferd? Und für uns, ich glaube, das macht uns so ein bisschen aus, weil wir halt sehr fein gucken können und sehr gut erkennen, wann das Pferd schon unsicher wird. kümmern wir uns darum. Ich glaube, es könnte ganz viel Blödes in der Pferdewelt vermieden werden, wenn die Leute einfach mehr verstehen würden, was mit ihrem Pferd gerade los ist. Pferde sind einfach unsichere Wesen, das ist ihre Natur. Und wenn sie aber in unserer Welt reagieren, wie ihre Natur es ihnen vorgibt, wie ein Fluchttier, also weglaufen oder angreifen oder was gerade Sinn für sie macht, dann ist es halt für Pferde und Menschen gefährlich. Und wenn wir hingehen können und sagen können, ich merke gerade, du wirst unsicher, Ich kann dir da raushelfen, du kannst dich bei mir entspannen, dann habe ich die beste Voraussetzung für alles andere. Und das macht es natürlich ein bisschen schwierig in der Show oder auf dem Turnier, aber trotzdem bin ich mir sicher, wenn ich in der Lage bin, grundsätzlich meinem Pferd das auch zu vermitteln, dann funktioniert es einfach besser. Und dann haben wir noch so, was uns auch noch wichtig ist zu unterscheiden, es gibt halt, ich habe ja gerade von Felix erzählt, der eher der introvertierte Typ war in der Situation, der macht auch andere Sachen. Und dann gibt es halt eher die extrovertierten Typen und die brauchen halt was anderes. Und Persönlichkeiten ist mal so ein fixer Begriff. Denkt man vielleicht, ja, mein Pferd hat die Persönlichkeit und das war’s. Was für uns das Wesentliche ist, ist, in welchem Gemütszustand befindet mein Pferd sich jetzt gerade. Es ist jetzt, was ich vorhin gesagt habe, sicher oder unsicher oder introvertiert oder extrovertiert. Und dann gibt es unterschiedliche Strategien, wie ich dem Pferd helfen kann. Und man merkt, das war vorher gesagt, jedes ist unterschiedlich, aber trotzdem kann man sie so ein bisschen einsortieren, weil es für uns Menschen halt einfacher ist. Und dann wird es auf einmal ziemlich einfach, tatsächlich. Und wenn man das geschafft hat, dann kommt man hinterher zum Punkt, dass es auch Teil unseres Buches und auch bei eurer Serie natürlich zum wichtigen, für viele Leute wichtigen Thema, nämlich zur Motivation. Aber Motivation ist für uns immer nur die Spitze des Eisberges, weil alles andere, was unten drunter ist, geht es um Sicherheit, geht es um Beziehung, geht es um Kommunikation und die Verbindung. Und wenn wir das haben, dann geht es um Motivation. Und das ist für Pferde und Menschen dann total viel einfacher, egal in welche Richtung du gehst.

[SPEAKER 3]
Kann man denn, aber bei Menschen gibt es introvertiert, extrovertiert, verschlossen, empathisch, kann man diese Struktur, diese Art von Eingliederung auf Pferde übertragen oder ist das gar nicht möglich? Gibt es da andere Maßstäbe, die man anlegt?

[SPEAKER 1]
Also zwei Sachen dazu. Erstens haben wir natürlich versucht, das möglichst übersichtlich zu gestalten. Also wir haben tatsächlich diese eine Unterscheidung, ist das Pferd sicher oder unsicher, weil das ist einfach für die Pferde eine Überlebensfrage als Fluchttier. Die müssen immer wissen, ob sie sich sicher fühlen können oder ob sie angespannt sein müssen, also dieses sicher, unsicher, sind sie entspannt, sind sie angespannt, können sie ihren Kopf einschalten oder können sie ihren Kopf nicht einschalten, das ist so dieser erste große Block, der für uns wichtig ist. Und im Grunde, also auch sowas wie bei einer Messe oder hier, man hat plötzlich ein Mikro an, man merkt das selber. Man merkt selber, es ändert sich was in der Atmosphäre. Es ist immer das Erste, was sich ändert. Die Anspannung oder ob sich der Kopf ein bisschen ausschaltet oder ob man unsicher wird oder ob man sich wieder sicherer fühlen kann. Der Kopf schaltet sich langsam wieder ein. Man kann sich wieder entspannen. Das ist halt auch eben für uns eine extrem wichtige Sache, nur für die Pferde halt noch viel mehr, weil sie halt diese Fluchttiere sind. Und die andere Sache ist, wie gesagt, dieses introvertiert oder extrovertiert, ist das Pferd offen oder verschlossen, wie du schon gesagt hast, fließt alles, also ist alles so ein bisschen im Fluss, passieren da Sachen, laufen Prozesse auch ab und laufen die auch durch das Pferd durch oder hängt das eher fest. Das ist das, was uns so für die Pferdchen am meisten interessiert. Und auch das, wenn man bei sich selber nachfühlt, ist eben ein riesengroßer Faktor und das ist das, worauf wir uns konzentrieren. Und natürlich kann man das dann noch verfeinern. Natürlich haben wahrscheinlich die Pferde nicht so ein extrem breites emotionales Spektrum wie wir, aber wir sind uns halt sehr sicher, dass grundsätzlich die Pferde, wenn sie unsicher sind, sich genauso blöd fühlen, wie wir das tun. Und genauso schlecht in der Lage sind, irgendwelche Anforderungen zu erfüllen, die die Menschen vielleicht an sie haben. Und wir haben halt auch wirklich versucht Begriffe zu benutzen oder uns Begriffe auszusuchen, die man eben selber bei sich sehr gut nachfühlen kann. Also es ist wirklich nicht schwer bei sich selber nachzugucken, wie fühlt sich das für mich an? Was fühle ich denn bei mir? In welchen Situationen werde ich denn unsicher? Wie gut kann ich denn da noch aufpassen und mitmachen? Und ich glaube, was halt daran wichtig ist, ist, dass man als Mensch dann nicht mehr so schnell Pferde als einfach nur respektlos in Anführungszeichen bezeichnet oder das persönlich nimmt oder sagt, der macht das einfach nur nicht, weil er jetzt keine Lust hat oder der verarscht dich jetzt wieder oder was man halt immer so hört, sondern dass man halt wirklich merkt, oh wenn die sich so fühlen und das ist bei denen vielleicht genauso wie bei mir, dann geht das halt gerade nicht. Die wollen jetzt nicht, sondern die können jetzt halt gerade nicht.

[SPEAKER 2]
Also wir haben natürlich schon versucht Strukturen reinzubringen und wir wissen, natürlich haben Pferde eine Persönlichkeit, natürlich haben sie Charakter, natürlich kann man schon, wir merken das relativ schnell, in welche Richtung dieses Pferd tendiert. Aber es gibt natürlich ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Linda Tellington-Jones redet auch über die Persönlichkeiten und guckt halt ein bisschen nach anderen Dingen und deswegen ist das eine ja nicht richtig und das andere falsch. Wir haben halt nur geguckt, was funktioniert für uns am besten. Wir haben so viele hunderte von Pferden an der Hand gehabt schon und haben einfach gemerkt, dass das funktioniert gut, wie wir es machen und wir können es Menschen gut vermitteln, weil ich glaube, es ist immer wichtig, dass man, man will ja was lernen, man will was verstehen und dann gucken wir immer, dass wir es möglichst leicht erklären, dass es auch wirklich bei den Menschen ankommt. Und dann, ich glaube, das haben wir ganz gut hingekriegt.

[SPEAKER 3]
Wenn man mit Natural Horsemanship anfangen möchte, wie sind so die ersten Schritte? Also was muss ich tun, um anzufangen mein Pferd besser zu verstehen und auch an der Kommunikation zu arbeiten? All das, was ihr beschrieben habt, dass man eigentlich im Endresultat eine bessere gemeinsame Zeit hat. Wie fängt man an?

[SPEAKER 1]
Am besten fängt man natürlich damit an, sich bei Wehorse unsere Videoserie anzuschauen. Richtig. Und parallel dazu sollte man sich auch unsere Bücher anschaffen und dann vielleicht noch einen Kuss bei uns besuchen. Also, womit wir auf jeden Fall immer anfangen, was das Wichtigste ist, ist das Thema Sicherheit. Und zwar Sicherheit für den Menschen. Und da geht es in allererster Linie darum, um das Thema Raum. Es gibt so ein paar Konzepte, wo Pferde sehr natürlich mit umgehen und eins davon ist das Thema Raum. Als Fluchttier müssen sie immer wissen, wo habe ich Platz, wo komme ich noch durch, wo muss ich umdrehen, in die andere Richtung abhauen. Das ist für Pferde überlebenswichtig. Aber auch als Herdentier ist es besonders wichtig immer zu wissen, Wer macht mir Platz? Wem muss ich Platz machen? Wann muss ich wem Platz machen? Und dann kommt noch was Wichtiges dazu, diese Energie, die dahinter steckt. Also mit welcher Energie kommt welches Pferd auf mich zu? Das ist aber auch für das Thema Flucht hier wichtig zum Beispiel. Und das ist natürlich eine Sache, die kann man nicht so richtig greifen. Wenn wir den Leuten über Raum und Energie erzählen, dann hört sich das erstmal ein bisschen esoterisch an, was es eigentlich gar nicht ist. Und deswegen fangen wir in der Praxis damit an, dass wir den Leuten zeigen, wie sie sich ein bisschen Raum verschaffen können. Weil das ist das, was uns, zumindest am Boden, mit den Pferden am meisten in Schwierigkeiten bringt. Dass die Menschen nicht mit diesem Thema Raum umgehen können. Dass die Menschen immer Logischerweise, was für uns halt ganz natürlich ist, so ein paar hundert Kilo machen einfach nur einen Schritt auf einen zu. Was macht man automat? Macht jeder automat. Wir sehen das jedes Wochenende bei allen Kursteilnehmern. Jeder geht erstmal einen Schritt zurück. Für das Pferd ist das halt klar. Mal abgesehen von dieser in Anführungszeichen Rangordnungs- und Dominanzfrage. Wissen die einfach, wenn ich da einen Schritt hin mache, weiche ich den Schritt aus.

[SPEAKER 3]
Wird mir Platz gemacht.

[SPEAKER 1]
Wird mir Platz gemacht. Das muss aber halt nicht immer was mit Drangordnung zu tun haben. Wenn ihr euch vorstellt oder wenn ihr dir vorstellt, man geht in den Supermarkt, man geht zu dieser Tür hin, die hat einen Bewegungssensor, die Tür geht auf und man geht durch. Und so sehen die meisten Pferde halt die meisten Menschen. Man geht da hin und auf wundersame Weise gehen die halt einen Schritt weg oder gehen die halt einen Schritt zur Seite. Und das Problem dabei ist, wenn das Pferd sich dann vielleicht mal erschreckt oder wenn es mal irgendwo hin will, dann rechnet es einfach damit, weil der Mensch geht immer weg. Und dann hält das nicht höflicherweise, so wie wir das machen würden, vorher an und denkt, naja nicht, dass ich dem aus Versehen auf den Fuß trete, sondern das Pferd rechnet einfach damit, wenn ich da hingehe, ist der Mensch halt sowieso verschwunden, das ist halt immer so. Und da so ein bisschen seinen Fokus drauf zu legen, das überhaupt erstmal zu merken, wie oft mache ich das, weil die Leute merken das nicht. Wir sagen denen immer, jetzt bist du schon wieder einen Schritt zurück gegangen. Sagen die, ne das stimmt nicht. Sag ich doch, guck mal hier, das waren eben deine Fußabdrücke, wo du eben standest und jetzt stehst du hier. Das sind zwei Schritte weiter hinten. Man merkt das einfach nicht als Mensch, dass man das tut. Und dass wir da den Menschen die, ja so ein bisschen die Technik und die Methode und dieses Konzept beibringen von seinen Standpunkt auf positive Art und Weise zu vertreten, sich ein bisschen Raum zu schaffen und dadurch sich selber sicherer zu fühlen. Weil wenn ich mich als Mensch nicht sicher fühle mit dem Pferd, bin ich auch nie in der Lage, dem Pferd Sicherheit zu geben. Dann bin ich auch nicht in der Lage, dann bin ich nicht handlungsfähig und dann wird das Pferd mir auch eigentlich nichts von dem glauben, was ich ihm an Fragen stelle oder was ich gern von ihm möchte.

[SPEAKER 2]
Also mir persönlich ist immer ganz wichtig, den Leuten so ein bisschen andere Einstellungen den Pferden gegenüber zu geben. Man merkt es ganz oft, dass Menschen Pferden die Schuld geben, wenn Dinge nicht funktionieren. Oder dass sie das Gefühl haben, weil sie halt groß sind, weil sie halt schwer sind, dass man besonders viel Druck machen muss und besonders viel Energie braucht. Ich habe mal so das Beispiel zum Beispiel am Pferdehänger, wo die Leute halt sagen, der stellt sich wieder nur an und der hat da keinen Bock drauf. Kann ich immer nur sagen, für mich gibt es immer nur zwei Gründe, warum Pferde Dinge nicht tun. Und am Pferdehänger ist es immer so gut zu erklären, weil viele Pferde gehen natürlich nicht in den Anhänger, weil sie Angst haben. vor dem Anhänger an sich. Aber sie haben eine Erfahrung gemacht. Die letzte Fahrt war ruckelig. Sie mussten den Stall wechseln. Das heißt, sie haben alle Freunde verloren. Sie sind dann am Ort, der ihnen Angst macht. Oder sie waren in der Pferdeklinik, da wurde ihnen wehgetan. Das sind alles Sachen, die vergessen sie nicht, die verknüpfen sie damit. Und deswegen ist dieser Angstbereich ein sehr großer. Die andere Geschichte, aber warum Pferde nicht in den Anhänger steigen, ist, dass ihr Mensch nicht kompetent genug ist, sie danach zu fragen. Warum sollen sie es machen, wenn der Mensch gar nicht genau weiß, was er tut? Oder sie es vielleicht auch noch so unter Druck setzt, dass er dann doch wieder die Angst spürt. Ich glaube, wenn man ein bisschen mehr die Einstellung bekommt, egal was man mit den Pferden macht, dass man, wenn sie Angst haben, ihnen helfen muss, da wieder rauszukommen oder sollte. Und wenn man merkt, das Pferd sagt, ne ich mach das nicht, weil du nicht gut genug bist, dass der Mensch anfängt an sich zu arbeiten, dann kriegt man eine andere Einstellung zu den Dingen und man wird automatisch immer besser. Und man merkt auf einmal, dass die Pferde dann mitmachen und unser großes Ziel ist es immer, Pferd hat ein paar mal gesagt, das Pferd sagt nein, das Pferd sagt nein. Ganz viele Pferde sagen Nein. Und Menschen sind unfassbar kreativ darin, den Pferden das Nein-Sagen zu verbieten. Man sieht es ja auf der Messe, da gibt es eine Menge Möglichkeiten, was man da alles benutzen kann. Aber was man niemals hinbekommt, ist, dem Pferd zu verbieten, Nein zu denken und Nein zu fühlen. Und dann wird es halt gefährlich, weil das Pferd überlegt natürlich, wie komme ich raus aus der Situation, wie kann ich das schaffen, diese Schmerzen loszuwerden. Und unser großer Anspruch ist der, dass wir Menschen beibringen, ihr Pferd dazu zu kriegen, dass es nicht nur ja sagt, sondern auch ja denkt und ja fühlt. Und das ist so eine andere Sache. Man merkt sofort, dass eine ganz andere Basis geschaffen ist und dass es den Pferden gut geht und dann sind sie auf einmal dabei und dann werden sie mutig und dann passieren Dinge am Hänger. Wir sagen immer, bei uns verladen sich die Pferde im Endeffekt alleine und hinterher sagen sie, wo hast du gesehen, was ich geschafft habe und das ist was Schönes und dann hat man das zusammen gemacht. Und das ist so mir wichtig, dass die Leute das anders sehen, dass sie ein Gefühl dafür bekommen, dass sie merken, es geht gar nicht um viel Druck, sondern es geht um ganz feine Dinge eigentlich.

[SPEAKER 3]
Neben dem Konzeptionellen gibt es ja auch konkrete Übungen und Lektionen, die ihr auch lehrt. Beispielsweise die Acht oder das Zielspiel. Wie wichtig ist es, dass man auch diese spielerischen Lektionen macht? Also es gibt ja, wie ihr gerade erklärt habt, so dieses Konzeptionelle oben drüber, was wichtig ist, um das Gesamte zu verstehen. Aber wie wichtig sind auch diese spielerische Herangehensweise, diese Lektionen, wo auch das Pferd Spaß hat, sich darauf einzulassen?

[SPEAKER 1]
Die Lektionen sind natürlich einmal ganz praktisch, weil man braucht natürlich auch neben diesem Konzeptionellen und neben der Einstellung braucht man natürlich auch ein paar Techniken. Die sind natürlich auch unserer Meinung nach immer nicht an erster Stelle. Die sind zwar nicht ganz nebensächlich, aber ich kenne viele Leute, die machen Sachen ganz anders, also auf der technischen Seite ganz anders, als wir sie machen würden. Funktioniert super. Ist überhaupt kein Problem. Aber was natürlich für die Menschen wichtig ist, so ein bisschen auch ihre körperliche Koordinationsfähigkeit, weil da achten die Pferde nämlich auch besonders gut drauf, dass man das so ein bisschen einüben kann. Also das ist ganz wichtig. Die spielerische Seite ist natürlich auch sehr wichtig, allerdings immer nur unter der Voraussetzung, dass ich ein Pferd habe, was sich auch einigermaßen sicher fühlt. Wir haben ja so eine schöne Sache, so eine schöne Übung für die Verbindung, die wir tatsächlich auch ein bisschen an Sachen, die wir bei Jean-François Pignon gesehen haben, angelehnt haben. Und wir erklären das immer so, dass man diese Übung ganz gut benutzen kann, um zum Beispiel ein Pferd, was abgelenkt ist, weil es jetzt lieber mit seinen Kumpels spielen will oder lieber zum Gras gehen will oder lieber gucken will, wer da hingeäppelt hat, dass man diese Pferde wieder auf sich konzentrieren kann. Diese Übung kann man aber genauso gut dafür verwenden, dass man ein Pferd, was total aufgeregt ist und unsicher und angespannt ist, wieder ein bisschen runterfahren kann. Und da muss man natürlich mit einer komplett anderen Energie rangehen. Bei so einem aufgeregten Pferd gucken wir halt, dass das geerdet ist, dass das alles runter geht, dass das alles langsam passiert, dass da so eine geerdete Kraft mit dabei ist, die ich dem Pferd gerne anbieten würde und dass die Ruhe dabei ist, die ich dem Pferd ja auch gerne anbieten würde. Wenn ich aber ein Pferd habe zum Beispiel, was nur in lieber Grasen gehen will, dann ist das halt wichtig, dass man dieses Spielerische mit dabei hat. Weil ein Pferd, da sind wir wieder bei dem Thema verbieten, also diese Nines verbieten oder das Gras fressen verbieten ist ja so ein ähnliches Thema. Wenn ich einfach nur sage, nein, du hast mich jetzt anzugucken und du sollst das jetzt so und so machen, dann wird das Pferd auch da immer noch eher im Kopf haben, eigentlich war das Gras viel besser, aber bevor ich hier wieder eins auf den Deckel kriege, passe ich mal lieber auf. Wenn ich das schaffe, das spielerisch hinzubekommen, dann habe ich die Pferde viel schneller, viel länger, viel nachhaltiger und mit einer viel stärkeren Bindung bei mir. Und mein Beispiel für diese Energie ist immer, ich sage den Leuten immer, stellt euch nicht vor, ihr würdet mit dem Pferd arbeiten, sondern ihr würdet mit dem Hund spielen. Also so dieses, wo ist das Stückchen? Wo ist der Ball? Dass wir dann sagen, wo ist die Hinterhand? Oder wo brauche ich jetzt die Aufmerksamkeit? Oder wo geht’s jetzt hin? Und das ist das, wo die Pferde auch wirklich sehr gut drauf reagieren. Und ich glaube, das ist was, was die meisten Leute gar nicht realisieren. Weil die einfach das Gefühl haben, ja mit Hunden kann man vielleicht spielen, aber mit Pferden, weißt du selbst, dieses Wort, der muss noch, ich muss den noch arbeiten, dieses Pferd muss noch gearbeitet werden und nach welcher Methode arbeitet ihr? Also es hat alles immer sehr viel mit Arbeit zu tun. Und das ist natürlich, gerade für Pferde, die eigentlich lieber was anderes machen würden, kein besonders guter Motivator mit uns mitzuarbeiten. Da braucht man halt dieses Spielerische und diese Spielenergie schon.

[SPEAKER 2]
Also ich finde die Übungen sehr wichtig, da haben wir die ganze Serie bei euch gemacht, weil wir sagen nochmal wir sind Lehrer und keine Trainer, weil es immer darum geht Menschen was beizubringen. Und unsere Übungen sind so konzipiert, dass es darum geht zu verstehen, Wie kann ich mein Pferd bewegen? Was hat das für einen Sinn? Da stecken ganz viele Prinzipien dahinter. Und das ist, glaube ich, das, wo die Menschen langsam merken, okay, wenn ich meinen Körper auf die Art und Weise einsetze, dann kann ich da was an meinem Pferd beeinflussen. Ich kann die Hinterhand wegschicken oder ich kann das einen Schritt zurückfragen. Oder wenn ich draufsitze auch, ich kann das fragen, ob es ein bisschen nachgeben kann. Und das sind so Sachen, wenn Menschen die Übungen machen, Es ist manchmal am Anfang noch so ein bisschen grob und vielleicht wirkt es unnatürlich, aber man merkt mit der Zeit, wenn man die Routine kriegt, wenn man merkt, es funktioniert wirklich, man reagiert drauf, dass man immer weniger machen muss, dass es immer natürlicher wird. Die Pferde müssen das nicht lernen. Für die ist das ganz natürlich. Es sind immer die Menschen, die an sich arbeiten müssen. Aber ich glaube, das haben wir ganz gut hingekriegt, habe ich vorhin schon gesagt, weil wir eigentlich auf einfache Art das erklären, weil wir immer von Anfang an den Menschen beibringen, guckt euch euer Pferd dabei an, schaut, wie sich was positiv verändert, wie ihr Einfluss darauf habt. Und ich bin mir einfach sicher, dafür sind die Übungen einfach richtig gut geeignet. machen das den Leuten klar. Und was für uns immer wichtig ist, es kann nicht immer jemand daneben stehen, der erklärt. Da ist halt nicht immer ein Lehrer da. Außer das Pferd, das ist natürlich immer da. Und das ist natürlich auch der beste Lehrer. Aber sie werden autark. Sie können anfangen, damit zu üben. Das ist eine ganz logische Sache. Und man kann immer wieder nachgucken. Man kann sich ein Video noch mal angucken. Man kann noch mal das Buch aufblättern. Man kann noch mal nachlesen. Und deswegen ist es einfach, glaube ich, eine gute Sache für die Leute.

[SPEAKER 1]
Ja, vielleicht noch einmal, weil du jetzt auch die Acht angesprochen hast, natürlich braucht man nicht unbedingt ein Pferd, was eine Acht in der Form von einer Acht laufen. Das macht für das Pferd auch im ersten Moment nicht so wirklich viel Sinn. Aber was ganz wichtig ist, diese Übungen sind ja nicht nur als Übungen gedacht, dass man die einfach macht und übt, sondern da steckt ja immer auch irgendwas dahinter. Und bei dieser Acht ist es halt ganz besonders wichtig, dass das ganz viel zu tun hat mit Nähe und Distanz, mit Anziehen und Wegschicken, mit Herholen und Richtungswechsel. Also dieses Raum- und Energiethema steckt da halt drin. Und so sind halt hinter ganz vielen verschiedenen Übungen auf den unteren, also auf den Ebenen, die da drunter liegen, kann man ganz viele Sachen lernen und man kann sie natürlich später für ganz andere Sachen nutzen, die vielleicht in höheren Lektionen vorkommen.

[SPEAKER 2]
Weil du das Zielspiel zum Beispiel auch angesprochen hast und das ist für mich so eine ganz wertvolle Übung, weil für uns ist immer klar, nur ein entspanntes Pferd kann seine Nase einsetzen, das heißt es kann irgendwo dran riechen, ein angespanntes schafft das nicht und viele Pferde leben in Stellen, müssen tausendmal an der gleichen Sache vorbeigehen, die sie sich noch nie anschauen durften und haben vielleicht immer im Kopf, es ist irgendwie, es ist was Unheimliches für mich oder es ist was ganz Interessantes für mich und dürfen auch nicht. Dieses Zielspiel ist für mich immer so schön, weil ich den Menschen sagen kann, du kannst deinem Pferd die ganze Welt zeigen oder du kannst auch drauf reagieren, wenn er sagt, da vorne ist irgendwas Unheimliches, dass man hingeht und sagt, ich weiß, dass es nicht gefährlich ist, ich zeig’s dir, ich zeig’s dir, guck’s dir an. Und für die Pferde ist das auch eine schöne Sache, weil sie anfangen müssen sich wieder mit Dingen auseinander zu setzen und es ist eine ganz verbindende Übung, weil ich als Mensch danach fragen kann und manchmal ist es tatsächlich auch so ein bisschen, wirkt fast wie ein Wunder, wenn ich sagen kann, Amy kannst du mal an dem Pferdekopf da vorne riechen, auch aus Distanzen, auch wenn sie frei ist und sie macht das dann. Und dann sagen die Leute immer, das gibt’s doch gar nicht, das ist ja wie Magie.

[SPEAKER 1]
Besser ist es eigentlich, wenn man die Bahnpunkte nimmt, die Buchstaben nimmt und sagt man so, guck mal, wo ist das M? Oder wo ist das A? Ach nein, Kat kann schon Buchstaben lesen.

[SPEAKER 2]
Also das ist so das, was bei uns auch dahintersteckt. Das heißt, es ist nicht nur eine Übung, die jetzt gar keinen richtigen Sinn hat, sondern es steckt immer irgendwas dahinter, was super praktisch ist oder was auch wirklich richtig sinnvoll ist.

[SPEAKER 3]
Großartig. Am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Fragen, die ich auch euch gerne stellen möchte.

[SPEAKER 1]
Oh, das wussten wir vorher nicht.

[SPEAKER 3]
Ich bin schon ganz gespannt. Frage Nummer eins ist, habt ihr ein Motto, nach dem ihr lebt?

[SPEAKER 1]
Ich glaube, so ein einziges kriege ich, glaube ich, nicht hin.

[SPEAKER 3]
Dann das Wichtigste.

[SPEAKER 2]
Also, Motto, aber ich bin immer, sagen wir es so, wir sind beide, was uns so ausmacht, wir sind total offen für alles. Und wir gucken immer, was ist das Positive bei dem, was wir sehen. Bei Kollegen, egal was. Und ich schaue immer nach dem Positiven und ich freue mich über Zusammenarbeit. So ein richtiges Motto, finde ich.

[SPEAKER 1]
Aber bei mir ist es immer mehr, also gerade was jetzt hier unsere Arbeit auch mit den Pferden beziehungsweise mit den Leuten angeht, dass ich versuche da… Ich weiß, dass es manchmal sehr einfach aussieht. Ich weiß aber auch immer noch, ich merke das immer noch, dass das wirklich schwer sein kann mit den Pferden, weil das halt wirklich eine emotionale Sache ist und deswegen auch nicht immer so einfach als Techniken umzusetzen ist. dass ich immer mehr versuche, mich auch auf die Leute, jedes einzelne Pferd und jeden einzelnen Mensch so einzulassen und nicht sage, ja eigentlich ist es ja ganz einfach, stell dich mal nicht so an, sondern dass ich halt wirklich merke, dass ich da immer mehr Verständnis für habe, wenn irgendwas nicht funktioniert bei den Pferden und bei den Menschen. Also das ist mir ganz wichtig, dass ich das auch beibehalte und vielleicht ein bisschen fördere.

[SPEAKER 3]
Okay, Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der euch persönlich auch, vielleicht auch im Hinblick auf die Pferde, besonders geprägt hat?

[SPEAKER 2]
Ja, hatten wir vorhin schon gesagt. Jean-François, definitiv, das ist für uns ganz klar. Aber für uns waren es auch wirklich Pat und Linda Parelli. Und jeder, der Horsemanship in irgendeiner Form macht und das bestreitet, das stimmt irgendwie nicht. Weil sie hat, Pat hat es ja vorhin schon gesagt, haben es einfach leer und lernbar gemacht.

[SPEAKER 1]
Bei mir sind es tatsächlich, glaube ich, immer mehr unsere Schüler, denen ich was erklärt habe, die das aufnehmen, die das mir zurückspiegeln und wo ich merke, oh, so richtig, also es gibt einen Haufen Schüler, die halten sich mehr an die Sachen, die ich ihnen sage, als ich das selber tue und die holen mich immer wieder ein bisschen zurück auf den Boden, weil ich immer sage, ja langsam, langsam, aber jetzt hier bei so einer Messe denke ich immer, oh, da muss das noch klappen und das noch klappen und wenn die das hinkriegen, das so zu machen, wie ich ihnen das gesagt habe, Das hat immer den meisten Eindruck auf mich eigentlich.

[SPEAKER 3]
Dann Frage Nummer 3. Wenn ihr Reitern oder Pferdemenschen dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntet, was wäre es?

[SPEAKER 2]
Versucht Pferden zu helfen und versucht nicht ständig was von ihnen zu fordern.

[SPEAKER 1]
Und achtet nicht so sehr auf Techniken, sondern mehr, es hat alles was mit der Energie zu tun. Und mit dem Gefühl. Weil da Pferde einfach sehr viel mehr drauf reagieren.

[SPEAKER 3]
Und zum Abschluss, vervollständig bitte diesen Satz für mich. Können wir so nacheinander quasi machen. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 2]
Die besondersten Wesen.

[SPEAKER 1]
Immer noch manchmal ein Rätsel.

[SPEAKER 3]
Ein großartiges Schlusswort. Vielen Dank euch beiden. Die Videos zu euch gibt es natürlich bei uns auf wehorse.com. Natural Horsemanship verstehen mit insgesamt 22 Teilen, wo ihr sehr, sehr detailliert und feinwidrig erklärt, wie das Ganze funktioniert. Und ja, das war unser erster Podcast zu dritt. Hat mich sehr gefreut.

[SPEAKER 1]
Vielen Dank. Es hat so viel Spaß gemacht. Dankeschön.

[SPEAKER 3]
Falls ihr mehr erfahren wollt rund um das Thema Natural Horsemanship, die Lernfilmserie mit Jenny und Peer, gibt es ab 14,90 Euro bei uns auf wehorse.com. Damit habt ihr nicht nur Zugriff auf diese Videos, sondern auf über 600 Videos von knapp 70 der besten Trainer der Welt. Sie sind alle auf wehorse.com.

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