#82 Schauspielerin Birte Glang: Ihr Leben zwischen Reitstall und Filmset
Als hauptberufliche Schauspielerin ist Birte Glang für einen wehorse-Podcast ein eher exotischer Gast. Trotzdem passt sie bestens in die Riege der bisherigen Gesprächspartner. Denn egal ob sie gerade Jura studierte, als Model arbeitete oder ihrer Filmkarriere nachging: Die Konstante in ihrem Leben waren immer die Pferde.
Ihre Pferde waren auch der Grund, weshalb Birte sich nie lange im Ausland aufhielt. Brachten sie Modeljobs nach Paris oder Mailand, blieb sie keinen Tag länger als wirklich notwendig. Es zog sie wieder zu ihren Pferden. Getreu dem Motto: Reitstiefel statt High Heels. Mehr aus ihrem aufregenden Leben und wie sie es schafft, die verschiedenen Welten unter einen Hut zu bekommen, erzählt Birte im Gespräch mit Christian Kröber.
Manchmal hat sich ihr reiterliches Können schon als echtes Ass im Ärmel bezahlt gemacht: Casten Film- und Fernsehproduktionen für eine sattelfeste Rolle, ist Birte ihren Kolleginnen eine Nasenlänge voraus. Früher war die sympathische Nordrhein-Westfälin in der Dressur und im Springen bis Klasse L erfolgreich - da ist ein Galopp am Filmset für sie ein Klacks. Die ein oder andere Anekdote vom Filmset verrät sie in dieser Podcastfolge.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcast. Mein Name ist Christian Kröber und heute habe ich einen, man könnte sagen, ungewöhnlichen Gast bei uns. Es handelt sich um die Schauspielerin Bierte Glang, einigen möglicherweise bekannt, unter anderem durch ihre Hauptrollen bei den Vorabendserien Alles, was zählt oder unter uns. Vor einigen Wochen haben wir uns zufälligerweise auf einem Reitturnier getroffen, haben gesagt, komm, wir machen mal ein Podcast zusammen und ihr hört jetzt das Ergebnis des Ganzen. Ein, wie ich finde, spannender Einblick, wie eigentlich Schauspielerei zum Teil wirklich auf Hollywood-Niveau zusammen mit Reiten gehen kann. Dazu hat sie inzwischen ein Fitnessprogramm für werdende Mütter entwickelt, das sich unter anderem auch an Reiter richtet. Ein Hinweis auch noch, bevor es losgeht. Viele von euch haben es schon gehört, das wehorse Online Festival. Es sind nur noch wenige Tage bis zum größten digitalen Event für Pferdefreunde des Jahres, des noch jungen Jahres. Wir haben fünf Referenten vom Kaliber eines Christoph Hess, Ausbildungsbotschafter der Deutschen Reiterlichen Vereinigung oder der französischen Legende Philipp Kahl. Es gibt ein Live-Q&A mit allen, ein Gewinnspiel und, und, und. Die Tickets sind kostenfrei, allerdings inzwischen echt knapp und begrenzt. Unter www.wehorse.com/festival kannst du dich anmelden. Lediglich eine E-Mail-Adresse und Internet ist nötig an dem Tag der Tage. Es ist der 10.1., also Tickets wehorse.com/festival.
[SPEAKER 1]Hallo im Podcast, Beate Klang. Hallo, ja, schön, dass ich hier sein darf.
[SPEAKER 2]Ja, Beate, schön, dass du da bist. Wir haben uns vor einigen Wochen kennengelernt auf der Deutschen Meisterschaft von Balve, der Dressurreiter. Genau. Unter Corona-Bedingungen. Auch hier der Podcast, natürlich Corona-Konform.
[SPEAKER 1]Ja, wir sind Corona-mäßig auseinander hier, wir beide.
[SPEAKER 2]Einer meiner wenigen Podcasts während der Corona-Zeit, muss man sagen, weil ich freue mich, dass wir uns treffen. Du bist Schauspielerin, einige kennen dich beispielsweise von Alles, was zählt, Alarm für Cobra11, bist aber auch Gründerin und Reitest. Wie würdest du dich selber beschreiben?
[SPEAKER 1]Du hast es ja schon ganz gut zusammengefasst. Eine Reitende, Gründerin und Schauspielerin. Genau, nee, Reiterin schon immer eigentlich. Ich habe ja schon ganz klein angefangen. Meine Oma war Reitlehrerin auch. Und Schauspielerin bin ich dann geworden, nachdem ich mein Jurastudium abgeschlossen habe. Und dann, nachdem ich schwanger geworden bin, habe ich jetzt auch noch gegründet. Also, hättest du mich vor 15 Jahren gefragt, hätte ich dir nicht gesagt, dass ich so diesen Weg gehen werde. Überhaupt nicht. Das Einzige, was halt konstant war, war das Reiten, glaube ich, dabei.
[SPEAKER 2]Und deine Oma war Reitlehrerin?
[SPEAKER 1]Ja, meine Oma war Reitlehrerin. Genau, ja. Noch ganz viele Bilder habe ich mir letztens noch mit meiner Mama angeguckt. Im Darmsattel, wie sie im Darmsattel, die sind ja sogar gesprungen im Darmsattel. Ja, klar. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Sensationell. Genau, ja. Die war Reitlehrerin. Ja, und dann hat meine Mama, ist lange Zeit nicht geritten. Ich habe zwei ältere Brüder. Und hat dann eigentlich erst mit mir wieder angefangen, weil ich unbedingt wollte. Aber ich werde das nie vergessen. Ich war acht Jahre, da durfte ich erst mal wieder anfangen. Da, wo wir gewohnt haben, gab es nur Großpferde als Schulferde. Und dann hat sie gesagt, du musst erst ein bisschen größer werden, damit die Beine zumindest so halbwegs über den Sattel rüberragen.
[SPEAKER 2]Du kommst aus dem tiefsten Pott, muss man sagen.
[SPEAKER 1]Hört man das jetzt?
[SPEAKER 2]Nee, das hat man nicht gehört. Aber ich weiß es ja, weil wir schon ein paar Mal darüber gesprochen haben. Ohr, Erkenschwick.
[SPEAKER 1]Ja, genau. Ohr. Oder manche sagen auch Öhr.
[SPEAKER 2]Öhr, Erkenschwick.
[SPEAKER 1]Ja, da bin ich aufgewachsen.
[SPEAKER 2]Da bist du weg, sagt man doch immer.
[SPEAKER 1]Ja, da komme ich weg. Ja, genau. Also tiefstes Ohrgebiet, definitiv.
[SPEAKER 2]Und dort war quasi deine Oma Reitlehrerin?
[SPEAKER 1]Nee, meine Mama ist da nur aus Liebe hingezogen. Mein Vater, der kommt halt daher. Meine Mama, die ist viel umgezogen. Meine Oma war damals, die waren erst in Kiel und später waren die dann in Bayern zu Hause. Und so kam das eigentlich.
[SPEAKER 2]Aber du hast die Schauspielkarriere, also du hast Jura studiert, dann kam die Schauspielkarriere und du hast parallel immer weiter geritten.
[SPEAKER 1]Genau, also ich bin eigentlich immer, wir haben dann unser erstes Pferd, haben wir gekauft, da war ich zwölf. Das sollte eigentlich ein deutsches Reitpony sein, weil ich gerne halt auch zu Turnieren gehen wollte und Ressouren springen. Aber wir haben in der Zeit einen Haflinger damals mitgeritten, eine Reitbeteiligung gehabt und die Frau war wieder erwartens zum dritten Mal schwanger, war völlig fertig, hat gesagt, sie muss ihr Pferd jetzt verkaufen. Und darum konnten wir nicht anders und mussten diesen Haflinger kaufen. Aber da ich ja Turniere reiten wollte, bin ich dann mit diesem Haflinger tatsächlich meine ersten Turniere geritten und sage, ja noch bis, ja bis den sogar auch schon, bis auf L-Niveau zumindest Ressour.
[SPEAKER 2]Wow, das ist aber super. Ressour wahrscheinlich einfacher als springen.
[SPEAKER 1]Ressour einfach als springen, springen war nicht so ganz sein Favorit. Vielseitigkeit auch noch, a Vielseitigkeit, also wir haben alles versucht, was ging mit ihm und der lebt tatsächlich immer noch. Der hat alle anderen überlebt.
[SPEAKER 2]Den gibt’s noch.
[SPEAKER 1]Den gibt’s noch, da sitzt jetzt mein dreijähriger Sohn manchmal drauf, ja.
[SPEAKER 2]Genau, also ihr wohnt in Köln, du und dein Mann, ein Kind und es ist quasi weiter in die Familie eingebunden.
[SPEAKER 1]Genau, der Haflinger ist, der bleibt treuer Bestandteil, der kann zwar nicht mehr, der kriegt zwar nur noch Brei zum Essen, weil die Zähne nichts mehr sind, aber ansonsten lebt der noch ganz gut, ist 35 und Ein Haflinger, der 35 ist. Genau.
[SPEAKER 2]Das ist aber beachtenswert.
[SPEAKER 1]Ja, ja. Wow. So war das halt, dass genau aus dem schicken deutschen Reitpony, was wir immer haben wollten am Anfang wurde dann halt, wie ein Richter mal aus Spaß sagte, der usselige Haflinger, der trotzdem bei allen mithält, ja. So fing’s an.
[SPEAKER 2]Du bist auch Turniergeritten, hast du ja gerade erzählt und das war auch immer ein Teil deines Lebens, also nicht nur die Reiterei, es gibt ja viele, die reiten mal so hier und da, aber das war schon ein präsenter Teil, auch richtig mit Turniersportlich, Ambition und jetzt nicht nur ein bisschen im Kreis reiten in Anführungsstrichen.
[SPEAKER 1]Genau, nee, nee, wir haben dann auch, also wir haben dann auch, dann haben wir eine vespelische Stute dann zwei Jahre später gekauft und so ging das dann weiter und genau, wir waren eigentlich, ich war schon jeden Tag, also wie Leute, die reiten, wissen’s ja, das nimmt halt viel Zeit in Anspruch und ich war eigentlich immer da am Nachmittag und immer, das war halt so mein Leben natürlich auch und klar, wenn man dann irgendwie Teenie wird, dann kommen irgendwie so ein paar andere Sachen noch dazu, aber die Pferde sind immer geblieben und waren auch ein großer Bestandteil, warum ich nicht so lange im Ausland war, ich war ja immer, also ich hab nach der Schule, ich hab mein Abi gemacht, dann hab ich angefangen Jura zu studieren und dann hab ich, dann hab ich aber auch gleichzeitig parallel angefangen zu modeln und bin sehr, sehr viel gereist, europaweit sehr, sehr viel gereist, wegen meiner Jobs und hab aber immer zugesehen, dass ich schnell wieder zurück bin, weil wir ja die Pferde halt hatten.
[SPEAKER 2]Ach wirklich, also es war dann so ein Faktor.
[SPEAKER 1]Das war schon ein großer Faktor, einmal weil ich’s gerne wollte und zum anderen kam auch so eine Verantwortung dazu, die mir so beigebracht wurde, jetzt haben wir die Pferde, da musst du dich auch drum kümmern, also es gab nicht so was wie, ja heute bin ich aber lieber mit meinem Freund verabredet und heute will ich halt nicht oder sowas gab’s halt auch nicht.
[SPEAKER 2]Das ist ja auch Charakterbild, ne? Es gibt ja auch ganz viele Studien, dass man sagt, okay, jetzt so Jugendliche und Kinder, die halt mit Pferden was zu tun haben, die haben dann besseres Pflichtbewusstsein und sind pünktlicher und solche Dinge.
[SPEAKER 1]Interessant, ja, aber das ist es auch, also glaube ich schon, also das ist auf jeden Fall, genau, dieses Pflichtbewusstsein hatte ich definitiv und darum bin ich nie so lange weg gewesen, also was man sonst, also wenn man so was, wenn man modelt, ist das halt so, dass man sonst auch sehr lange zum Beispiel in Paris, in Mailand oder so ist und dort wirklich bleibt und jeden Tag zu Castings geht. Und dann werden die Jobs halt langsam mehr, aber so läuft das halt eigentlich und ich war immer nur so vielleicht mal vier Wochen am Stück weg oder so, also nur, dass ich so ein paar gute Jobs machen konnte, um dann wieder von Deutschland direkt zu arbeiten, das heißt, dann wurde ich von hier gebucht von Deutschland aus und bin dann nur zwei Tage irgendwo hingereist und hab was geschutet und wieder zurück und parallel, ja genau, haben wir die Pferde gehabt und parallel hab ich halt mein Jurastudium in Bochum weitergemacht.
[SPEAKER 2]Okay und dann kam quasi nach dem Jurastudium kam dann die Schauspielkarriere, also weniger modeln, sondern mehr schauspielen und du hast ja auch lange Zeit bei unter uns eine der Hauptrollen gehabt.
[SPEAKER 1]Genau, das war dann eigentlich so die erste durchgehende Rolle, ich hab dann nach meinem ersten Staatsexamen, hab ich gesagt, was möchte ich eigentlich machen, ich weiß gar nicht, ob ich wirklich als Juristin arbeiten will und dann hab ich halt immer mehr Werbespots halt auch gedreht, durch das Modeln kam das irgendwie, aber es ist ja noch was anderes als Schauspielerei. Okay, dann hab ich gesagt, nee, Schauspiel wär schon toll, aber jetzt, ja, da muss man doch eine Ausbildung machen und so und dann, wie es ja Zufall wollte, dann hab ich mit einem Regisseur gedreht, der sagte, Quatsch, es gibt so viele Quereinsteiger, mach’s doch einfach, kannst ja noch Schauspielunterricht nehmen. Dann hab ich zwei Jahre Schauspielunterricht genommen und dann hatte ich halt meine erste Rolle und das war halt direkt diese durchgehende Hauptrolle bei unter uns, bei RTL damals und die lief halt sehr gut, es war halt so eine fröhliche, die halt, die mochte man einfach, so ein, so ein, und die kam halt sehr gut an in der Sendung und das hab ich dann ein Jahr gespielt und für mich war das so, ja, wie eine Schule, weil ich natürlich quasi ganz viel ausprobieren konnte und das halt für mich irgendwie dann genutzt hab, bevor ich dann ein Jahr später aufgehört hab, weil ich gesagt hab, okay, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunterricht, ich hab jetzt eine Schauspielunter Okay, sonst bin ich halt da drin und das ist natürlich auch toll, da eine Bekanntheit durchzuhaben und da spielen zu dürfen, aber ich will halt noch mehr, da gibt’s ja so viele Serien, so viele Filme, auch international und ich will, will jetzt die große, weite Welt sehen.
[SPEAKER 2]Und ihr seid dann auch in die USA später gegangen?
[SPEAKER 1]Genau, ich hab dann noch einen Kinofilm gedreht mit Kaya Yanar, da war ich die weibliche Hauptrolle und danach hab ich eigentlich gesagt, hey, deutschsprachige Filme, Serien sind schön, aber ich will mehr und zu der Zeit war das auch noch nicht ganz so extrem wie jetzt, jetzt verbindet sich das ja immer mehr, es gibt ja Netflix und Amazon, gibt’s also so viele Sachen, die eh sehr international sind und in Deutschland gedreht werden. Da war das noch nicht ganz so extrem.
[SPEAKER 2]Man musste quasi rüber, da wo Film gemacht wird, nämlich nach Hollywood.
[SPEAKER 1]Das hieß Hollywood, ganz genau. Und da so war’s dann auch und so sind wir dann ein bisschen gependelt, mein Mann, mein Glück ist ja, mein Mann macht halt Musik, der reißt sowieso das ganze Jahr eigentlich rum, wenn ich gerade Corona ist.
[SPEAKER 2]Jetzt kann man sagen, er macht nicht nur einfach Musik, sondern der ist durchaus ein relevanter DJ, kann man sagen, Mogwai.
[SPEAKER 1]Mogwai, ja genau, ist so einer, ja definitiv.
[SPEAKER 2]Ist doch so einer der Top DJs Deutschlands, kann man sagen, oder?
[SPEAKER 1]Ja, definitiv, ja. Das ist wohl so und das schon seit über 20 Jahren. Und jetzt eigentlich sogar immer mehr und mehr auch, ich sag mal, radiorelevante Musik, die immer mehr und mehr von ihm kommt, was vorher vielleicht eher clubiger war.
[SPEAKER 2]Ich hab vorher auch schon mal so einen Track von dem gehört, auf jeden Fall.
[SPEAKER 1]Ja, also doch auf jeden Fall. Ne und das bringt ihn, hat ihn natürlich rumgebracht in alle, sag ich mal, Clubs und zu allen Festivals weltweit und darum war er jetzt nicht so gebunden hier. Sehr verwurzelt hier, aber nicht, dass er unbedingt immer hier sein muss.
[SPEAKER 2]Hier, muss man sagen, ist Köln.
[SPEAKER 1]Ja, da sogar noch eher Ruhrgebiet, also Andre, Tim, sehr verwurzelt im Ruhrgebiet, ich komm auch aus dem Ruhrgebiet, aber ich sag das bewusst so, weil der war da eigentlich nicht wegzukriegen.
[SPEAKER 2]Also mit Currywurst, Pommes und Schalke 04 quasi aufgewachsen.
[SPEAKER 1]Definitiv, ja, genau. Mit Dauerkarten und so weiter. Ja, genau und darum war das gar nicht so einfach erst, aber wir waren dann immer mehr in L.A. auch und haben das auch immer mehr so zu schätzen und lieben gelernt, eigentlich gerade wegen der Leute, weil die halt sehr offen sind und natürlich wegen des guten Wetters. Und zu der Zeit, als wir in L.A. waren, bin ich auch sehr wenig geritten, weil wir dann, klar gibt’s dort auch Ställe, aber hier waren ja meine Pferde hier in Deutschland und ich dort und hier war dann immer noch. Den Herflinger gab’s weiter hier natürlich. Natürlich und meine Mama kümmert sich halt darum und die reitet halt und so weiter, aber so war das bei mir dann dadurch etwas weniger, was aber teilweise manchmal schon angefragt wird oder wurde, es ist halt wirklich dann irgendwelche Rollen, wo man reiten können muss. Ach wirklich? Ja. Und das ist ganz interessant, weil die Schauspieler haben die Eigenschaft, alles anzukreuzen, was geht so, von wegen kannst du Basketball spielen, ja, kannst du Rollerbladen, ja, die können alles. In Wirklichkeit können die natürlich nicht alles, aber die wollen erstmal natürlich nicht direkt rausfliegen für die Rolle, die vielleicht total cool wäre und darum kreuzen die erstmal alles an. Und ich hab natürlich auch Reiten angekreuzt quasi oder als das, was ich kann da draufstehen, nur bei mir stimmt’s halt dann tatsächlich, aber ich hab da so ein Erlebnis, da hab ich mal für die Soko, Soko Köln, Soko, ich weiß nicht mehr welche, eine Soko.
[SPEAKER 2]Also hier auf meiner Liste steht, du hast bei Soko Köln, Wismar und Stuttgart mitgemacht.
[SPEAKER 1]Oh da war auch noch Kitzbühel, da gab’s noch ein paar mehr. Da gab’s auch noch. Aber Wismar war das, genau, in Vosokow Wismar, da musste ich reiten können und dann haben die mich vorher halt extra kommen lassen und auf ein Pferd draufgesetzt und dann stieg ich auf und nur beim Aufsteigen meinte er schon, und ich mein, da gehört ja jetzt noch nicht so viel zu, da meinte er schon, achso ich weiß schon Bescheid, das geht ja gut dann. Also da wusste ich schon, okay, das ist ja krass, die können noch nicht mal aufsteigen behaupten, aber sie können reiten so, halbwegs.
[SPEAKER 2]Aber da muss ja auch irgendwann mal was passieren, also wenn da jetzt so ein Schauspieler sich draufsetzt, wenn der jetzt runterfällt und sich irgendwie das Schlüsselbein bricht oder die Gräten, da bist du ja raus.
[SPEAKER 1]Ja, es gibt ja natürlich noch immer Stuntleute, die dann auch noch irgendwie dann, aber dann ist ja auch dann Wissen, wenn die zum Beispiel wissen, okay, der Schauspieler kann nicht reiten, dann haben die Stuntleute und die Stuntleute übernehmen den Part. Derjenige sitzt dann nur drauf im Stehen oder im Schritt bestenfalls so ungefähr oder sie haben noch ein bisschen was beigebracht, aber wenn die jetzt nicht das Geld haben, um noch dem Reiten beizubringen oder noch ein Stuntman da beizuhaben, also so eine Soku, die…
[SPEAKER 2]Da wird’s quasi so zusammengefasst.
[SPEAKER 1]Genau, und dann ist natürlich ganz gut, wenn du dich da halbwegs auf dem Pferd halten kannst so ungefähr.
[SPEAKER 2]Dr. Britta Schöffmann, Katrin Obst, Lars Mayer zu Bexton, Linda Lecke-Busch-Stark und Christoph Hess. Das ist das Line-Up für das WeHorse Online Festival am 10.01. Fünf Stunden prall und voll mit Top-Wissen rund ums Pferd. Das größte Digital-Event für Pferdefreunde am 10.01. Sei dabei, sichere dir dein Ticket unter wehorse.com. Es gibt einen Vortrag von allen Referenten, dann eine Live-Fragestunde, ein Live-Q&A, ein Gewinnspiel und, und, und.
[SPEAKER 1]wehorse.com.
[SPEAKER 2]Das kostenfreie Ticket für den 10.01. Aber gibt’s ja auch so reitende Kollegen, also tauscht man sich dann auch mal aus, wenn man so am Set sitzt, dann sagt der eine, ich spiele Tennis und der andere sagt, ja, ich bin Springreiter.
[SPEAKER 1]Ja klar, gibt es ja. Wobei ich finde, dass Reiten nicht so häufig ist, vielleicht weil es so viel Zeit auch nimmt, in Anspruch nimmt und weil dann gerade die Schauspieler, gerade die, die gut beschäftigt sind, dann doch irgendwie vier Wochen dort drehen, vier Wochen hier drehen. Und dann jedoch weg sind. Ich meine, klar, wenn sie dann jemanden haben, der sich drum kümmert, geht’s natürlich. Aber ansonsten ist es eher, dass die dann geritten sind und vielleicht jetzt nicht mehr so viel reiten oder so.
[SPEAKER 2]Aber gibt’s irgendwie einen Grund, dass du jetzt nicht so die eine reitende Rolle machst? Es gibt ja so Ostwind beispielsweise.
[SPEAKER 1]Da bin ich zu alt für, da gibt’s so einen Kinderfilm.
[SPEAKER 2]Ja stimmt, Kinderfilm, könnte sein, aber es gibt ja auch andere, ich hab jetzt zum Beispiel Netflix-Serien mal durchgekliniert, irgendwie The Crown, da sieht man auch die Queen, wie sie im Damensattel reitet und da würde ich sagen, das ist doch die Schauspielerin. Ja, ja. Also das sah sehr, sehr authentisch zumindest aus.
[SPEAKER 1]Die kriegen ja auch bei solchen Serien teilweise ein bisschen Reitunterricht vorher. Also so wie die auch, weiß was ich, Fechten und Skifahren lernen müssen, lernen die auch Reiten dafür. Also die sind schon, genau, dann ist dann, ich weiß zum Beispiel mal, ich war im Casting von Mission Impossible und da stand sogar mit in der Ausschreibung, stand da mit drin, so wenn du die Rolle bekommst, dann gibt es, das war ganz lustig, drei Monate knallhartes Fitness-Training mit, keine Ahnung, Fechtausbildung dies, das, jem. Also hast du drei Monate, das fand ich total spannend, weil ich mag ja Sport sehr gerne, also ich fand das total cool, drei Monate hab ich da meinen persönlichen Drill-Instructor und lerne noch ganz viele Sportarten. Und so lernen die dann halt auch Reiten, aber es ist natürlich was anderes, eine deutsche Serie, irgendwie, die nicht so, vor allem nicht jetzt Amazon oder Netflix oder so, die da nicht so viel Geld hinter stehen hat.
[SPEAKER 2]Aber das ist ja schon spannend, dann gibt es ja theoretisch wirklich einen Drill, drei Monate, jetzt wird Reiten gelernt, jetzt kann man darüber natürlich halten, was man will, aus reiterlicher Sicht.
[SPEAKER 1]Na klar, ja.
[SPEAKER 2]Aber das scheint ja dann wirklich auch ein Thema zu sein, normale Menschen, die vorher damit nichts zu tun haben, wirklich in kürzester Zeit zumindestens fernsehtauglich Reiten zu machen.
[SPEAKER 1]Genau, ich glaube das ist gut zusammengefasst, vor allem in kürzester Zeit und fernsehtauglich. Die kippen dann hinter der nächsten Kurve quasi um. Genau, und wahrscheinlich können sie das Reiten noch nichtmals aufsatteln oder so, aber genau, außer das wird in einer Szene gezeichnet, dann müssen sie es auch beigebracht bekommen. Aber sonst können die das nicht, ich hab jetzt vor kurzem sogar noch eine Anfrage gehabt, da ging es darum, auch um, ich weiß gar nicht mehr den Titel, aber den dürfte ich wahrscheinlich auch noch gar nicht verraten. Es ging ja auf jeden Fall darum, dass wirklich irgendwas mit Piaffe, ich kam da dran vor, genau, da ging es wirklich darum, da war ganz spezifisch die Frage, wie weit reitest du und kannst du Passage Piaffe reiten und so weiter.
[SPEAKER 2]Aber das quasi gefragt war innerhalb des Drehs.
[SPEAKER 1]Genau, genau, und dann war es aber auch hier die Frage, hast du ein Pferd, das das am besten kann? Das Pferd musste dir rütteln. Das war halt die Sache, danach suchen die erstmal, weil es wieder günstig produziert werden soll. Kommt dann, da steht da natürlich Hollywood dahinter oder sonst was, da brauchst du bestimmt nicht dein Pferd mitbringen. So ist das halt, das sind halt so die verschiedenen, ist es Hollywood, ist es Deutschland und wofür wird es produziert? Fernsehen, Netflix, Amazon, Kino.
[SPEAKER 2]Ja und es gibt ja wirklich auch Stuntreiter, ausgebildete Stuntpferde, zum Beispiel es gibt eine Ausbilderin, Kenzie Disley, vielen, die unseren Podcast hören, sind vielleicht auch bekannt. Das ist die, die bildet wirklich Pferde zum Teil darauf hinaus und ist teilweise auch so, wie nennt man das, Komparsin oder das Double für dann so wilde Galopp-Szenen und sowas. Also das ist schon ja etwas, was im Film ja auch tiefer Wurzel ist, das Pferd.
[SPEAKER 1]Na total, also eben und ich muss ja auch sagen, Tiere generell sind ja immer was, was im Film immer toll ankommt und sei es jetzt ein Hund oder ein Pferd, das ist ja immer was und die brauchen halt, die müssen ausgebildet dafür sein. Also die müssen ja auch erstmal damit klarkommen, dass da die ganzen Kameras stehen, dass da hier eine Plane wackelt und da dies und jenes, also das kennt ja jeder Reiter, das ist ja schon schwierig genug irgendwie das Pferd an der vom Wind wackelnden Plane da irgendwie vorbeizuführen. Und das müssen die halt alles können oder dann, genau, das ist so ein bisschen wie die Zirkus-Pferde was können, so müssen diese richtigen Stunt-Pferde, die können ja, die sind ja wahnsinnig toll und legen sich auf Kommando hin und so weiter und da gibt’s halt ein Ausbilder dazu und da ist natürlich, der sagt einem auch ganz klar, also du musst nur das, das und das machen. Also das ist dann halt was anderes, klar.
[SPEAKER 2]Gibt’s da so irgendwie reitende Schauspielkollegen, wo man jetzt denkt, okay krass, dass der reitet, hätte ich jetzt nicht gedacht? Also wo man sich einfach über den Weg läuft in Hollywood und sagt, achja, guck mal du kommst gerade mit der Reithose hierher.
[SPEAKER 1]Nee fällt mir jetzt so spontan nicht ein. Ich schick’s dir nach, rechne mal lieber mal.
[SPEAKER 2]Wir können heute nicht liegen, dass Brad Pitt eigentlich oder Angelina Jolie oder so eigentlich reiten.
[SPEAKER 1]Ich glaub Angelina Jolie musste das sogar mal lernen für Tomb Raider.
[SPEAKER 2]Stimmt.
[SPEAKER 1]Da hat die auch alles, das ist so ein prima Beispiel, die musste da irgendwie, die hat da so viele Sportarten lernen dürfen.
[SPEAKER 2]Das ist fast wie so ein moderner Fünfkampf.
[SPEAKER 1]Genau, ja.
[SPEAKER 2]Nun bist du natürlich auf der einen Seite Schauspielerin, aber inzwischen auch Gründerin einer App, Move It Mama, wo es darum geht, werdende Mütter und glaub ich auch schon die, die es auch geworden sind dann, fitnessmäßig zu unterstützen. Worum genau geht’s und was ist das Thema, was dich daran begeistert?
[SPEAKER 1]Genau, das ist eine App für wirklich Frauen ab dem ersten Tag der Schwangerschaft bis zu drei Jahre nach der Geburt kannst du damit starten und du bekommst halt deinen persönlichen Trainingsplan, der sich halt auch anpasst mit den verschiedenen Trimestern, also den pränatalen Phasen und genauso den postnatalen Phasen. Also es ist auch so, dass du nach der Geburt direkt wieder am nächsten Tag hast du sogar ganz, ganz einfache Gymnastik, die du machen kannst bis hin, dass man sagt so sechs Wochen nach der Geburt sagt der Arzt, gib das Go und dann kannst du wieder starten und dann kannst du halt wieder starten und durch die ganze Zeit wirst du halt begleitet mit Workouts von Cardio oder über Muskelstraffung, Beckenboden bis hin zu Relaxing und Dehnen. Genau, das haben wir halt alles gedreht während meiner eigenen Schwangerschaft und danach in Los Angeles mit natürlich, ich meine… Venice Beach, oder? Venice Beach zum Beispiel, Santa Monica, Beverly Hills, Malibu Canyons, Los Angeles Downtown. Also ganz klischeeartig, ja? Das klingt klischeemäßig und genau so sollte das auch sein, wir haben uns da echt die schönsten Locations rausgesucht, die abartig teuer sind, wenn man die buchen möchte, aber Gott sei Dank hatten wir ein paar gute Leute, die gute Connections hatten.
[SPEAKER 2]Da kannst du dich einfach da hinstellen und sagen, so jetzt bitte mal hier freilassen.
[SPEAKER 1]Da lernst du aber auf jeden Fall den Gnast von innen kennen. Das solltest du wirklich tunlichst lassen, sondern wenn du da mit einem Filmteam ankommst, was irgendwie erkennbar als Filmteam ist und das fängt ja schon bei drei, vier Leuten an und wir hatten irgendwie immer so ein Crew zwischen 15 und 20 Leuten als Filmteam, da fällt es halt auf, da musst du schon eine Genehmigung haben. Genau, aber wir haben das halt wirklich während meiner eigenen Schwangerschaft mit wachsendem Bauchumfang quasi gedreht und danach auch wieder zurück, wieder schrumpfenden Bauchumfang und dass ich wieder fitter wurde, um halt wirklich die Frau mitzunehmen und sagen, hey ich bin genauso wie du hier gerade mit dem Bauch trainiere ich gerade und wir können das und das trotzdem machen. Und die Workouts sind halt alle mit Experten entwickelt und mit Ärzten und Hebammen. Insofern hat das Hand und Fuß, weil der Grund, warum ich das überhaupt gemacht habe, ist, weil ich selber nicht wusste, was man machen darf sportlich und darum, ja man kann natürlich Bücher lesen und alles mögliche, aber es gibt kein Programm, was dich da wirklich durchleitet. Und so kam das durch Bekannte noch motiviert, einer der größten Fitnessstudio Betreiber Deutschlands, den kenne ich halt ganz gut, der hat mich da ein bisschen motiviert und sagt, ja dann mach doch einfach dein eigenes Programm. Und so einfach war das natürlich nicht, aber so kam der Stein so ins Rollen.
[SPEAKER 2]Und du warst damit sogar bei der Höhle der Löwen.
[SPEAKER 1]Genau, im September war ich mit Move It Mama bei Höhle der Löwen und war ziemlich spannend, für mich selber sag ich immer, war aufregender als jeder Filmdreh und TV-Dreh, den ich bis dahin hatte und ich hatte ja doch schon einige auch und auch selbst in L.A. war einiges, was ich doch sehr spannend fand, aber das fand ich schon bei Höhle der Löwen krasser. Ist vielleicht für einige Start-up Leute weniger krass, die es kennen, irgendwie ihre Idee zu pitchen oder so, um vielleicht einen Investor dazu zu bekommen. Ich fand es krass, im Raum zu stehen, wo fünf Leute da im dicken Sessel sitzen, wirklich man in der Höhle der Löwen tatsächlich ist und du bist denen ja ein bisschen, naja ausgeliefert oder besser gesagt, du nutzt es ja auch als deine Chance und kannst deine Idee präsentieren. Und die hören nur dir zu in dem Moment, so kannst du es natürlich auch sehen und so da dann aber hinzukommen, das so zu sehen, ist natürlich auch ein Weg irgendwie und ich stand da wirklich 90 Minuten vor denen und hab mit denen verhandelt.
[SPEAKER 2]Im TV sieht man dann nur den Zusammenschnitt.
[SPEAKER 1]Im TV sieht man dann nur 10 Minuten, eigentlich schade, weil natürlich auch viele Lacher und viele witzige Sachen und so rausgeschnitten sind, die man vielleicht eigentlich auch mal gerne sehen würde oder so, aber klar da schneiden die das natürlich zusammen, wie sie das wollen, aber ich finde sie haben es auch sehr nett zusammengeschnitten, das weiß man ja auch nie, die können ja alles schneiden, wie sie wollen.
[SPEAKER 2]Aber Investment hat es glaube ich nicht gegeben.
[SPEAKER 1]Ne, hat es nicht gegeben, obwohl Judith Williams sehr gerne wollte, aber der Dr. Georg Hofler, den wollte sie überreden. Ihr Investment-Kompagnon. Genau, den wollte nicht und ihr alter Investment-Kompagnon, den gab es nicht mehr, den Frank Thelen, der hat die Staffel vorher nur noch gemacht, das fand ich sehr schade, weil der genau in diesem Bereich App-Digitalisierung sehr tief drin steckt und das wäre so mein Favorit gewesen, aber den gab es ja ohnehin da nicht mehr. Ich habe aber sehr positives Feedback bekommen und darum auch danach war das trotzdem, es hat natürlich Aufmerksamkeit gebracht und ja, aber natürlich wäre es in dem Moment einfacher gewesen zu sagen, super ich gehe jetzt hier raus und habe einen Investor an Bord, der nicht nur Geld mitbringt, sondern auch vor allen Dingen Know-How mitbringt und einen auch irgendwie als Mentor noch ein bisschen mit an die Hand nimmt.
[SPEAKER 2]Nun ist ja für viele Frauen relevant, was passiert eigentlich, wenn ich schwanger bin und ich möchte parallel noch reiten, geht das zusammen, Schwangerschaft und Reiten?
[SPEAKER 1]Ich glaube da haben wir schon ein paar ganz gute Beispiele gesehen, die auch ja im sehr großen Sport noch, ich weiß gar nicht mehr welche das war, im sechsten Monat Vielseitigkeit Weltmeisterschaft oder ich weiß nicht, auf jeden Fall eine große Meisterschaft geritten ist vor ein paar Jahren, ich weiß gar nicht mehr wer das war, meine Mutter sagte das letztens noch. Die war im sechsten Monat schwanger dabei und auch andere Reiter, wenn die die ganze Zeit über weiter reiten, dann geht das schon. Was man nicht tun sollte, wirklich nicht, ist, wenn man nicht mehr geritten ist, sei es man ist noch nie geritten oder man ist nicht mehr geritten, dann während der Schwangerschaft anzufangen. Weil das natürlich schon durch die Bewegung auch aufs Becken geht und das Becken muss sich ohnehin, das muss weicher werden für die Geburt und dadurch wird es oft leichter weicher und man hat dann eine sogenannte Symphysenlockerung, also das ist dann auch eher schmerzhaft, das ist nicht so förderlich, das sollte man halt nicht machen. Aber so grundsätzlich, wenn man es gewöhnt ist, dann ist es sogar gut einfach dran zu bleiben, weil wie gesagt, dann ist der Körper das gewöhnt und der Körper sagt einem schon selber, wenn es zu viel wird.
[SPEAKER 2]Aber es ist jetzt nicht quasi schädlich, weil es gibt ja auch dann zum Beispiel Ansätze, dass man sagt, ab einer gewissen Woche darf ich nicht mehr reiten, weil es könnte ja was passieren. Ich glaube man muss ja auch zwei Dimensionen betrachten, einmal was tut meiner Muskulatur gut und wie ist auch so sicherheitsmäßig das Ganze.
[SPEAKER 1]Ja, genau. Also Muskulatur aber auch, wie gesagt, ja, wenn man schon geritten ist und ich meine, wenn jetzt schon wirklich Profireiter sagen, die sonst irgendwie sechs, sieben Pferde am Tag reiten, ich konnte eine Zeit lang nur noch ein, zwei Pferde am Tag reiten, dann ist das schon krass, dann weiß man schon, okay, der Körper macht da schon was durch. Also große Belastung einfach für den Körper. Hat man selber schon alle Knochen gebrochen so ungefähr. Also das ist, die Wahrscheinlichkeit ist eigentlich sehr, sehr gering. Darum kann man da eigentlich die Angst nehmen, dass man deshalb jetzt nicht reiten sollte oder so. Klar, ich würde jetzt nicht sagen, komm, setz dich auf ein dreijähriges Pferd drauf, was vorher noch gar nicht geritten wurde oder so. Solche Sachen nicht, aber wenn man eh ein Pferd hat, das man kennt, das Pferd kennt einen und so weiter, dann kann man da durchaus weiter reiten. Und sollte dann nur, klar, wenn der Arzt sagt, es geht nicht mehr aus bestimmten gesundheitlichen Gründen, dann ist es was anderes, aber wenn eine normal verlaufende Schwangerschaft, dann kann man ruhig weiter reiten.
[SPEAKER 2]Gibt es da so Tipps, die man anwenden kann? Also wenn man jetzt schwanger ist, man hat gerade davon erfahren, sollte man dann ein paar Übungen machen? Also wie du es ja auch quasi demonstrierst und vorlebst, dass man gewisse Bereiche einfach nochmal stärkt?
[SPEAKER 1]Ja, auf jeden Fall. Also erstmal grundsätzlich ist die Ausdauer total wichtig, weil das musst du dir so vorstellen, wie wenn ein Marathonläufer kein Training hat und dann den Marathon läuft, das geht nicht. Und darum, Frauen, die für die Geburt da komplett unvorbereitet hingehen, da ist kein Wunder, wenn die sehr viele Schmerzmittel brauchen, wenn die eine sehr schwierige Geburt haben und so weiter, weil die einfach nicht fit sind dafür. Und wenn man dagegen körperlich fit ins Rennen geht, sag ich mal so ungefähr, trainiert dahin gehen. Das hilft schon mal. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Und es ist wirklich so, es ist sogar erwiesen, dass Frauen, sportliche Frauen, weniger Schmerzmittel brauchen für die Geburt. Also ich hatte gar keine Schmerzmittel. Das heißt nicht, dass ich keine Schmerzen hatte, aber der Körper, das Gute ist, vergiss das wieder. Die Hormone regeln viel. Die Hormone regeln viel, das ist so. Aber es ist wirklich so, das Schmerzempfinden ist wohl anders, man hat eine andere Belastbarkeit einfach. Klar, wie gesagt, Einzelfall um bestimmte gesundheitliche Sachen, da steckt man nicht drin. Aber grundsätzlich, wenn alles normal verläuft, ist das gut. Also du fragst, was man machen kann oder machen soll. Also was man auf jeden Fall machen soll, ist über die normale Schwangerschaftsvorbereitung hinaus, es gibt ja so Kurse dafür, die Hebammen halten und meistens Hebammen. Die sind gut, aber ich finde, dass die nicht ausreichen, um den Körper wirklich fit zu machen. Sondern du musst gerade deine, viele haben Rückenschmerzen und du musst deshalb deine Körpermitte, damit meine ich unteren Rücken, aber auch Bauch stärken, wobei man, das geht jetzt zu sehr in die Tiefe, gerade Bauchmuskeln darf man nicht mehr trainieren, aber die seitliche Bauchmuskulatur muss man dann trainieren. Darum sind ja unsere Move-it-Mama-Programme so auf die verschiedenen Phasen zugeschnitten, weil du halt im Laufe der Zeit Sachen nicht mehr machen darfst.
[SPEAKER 2]Verschiedene Ansprüche quasi für die verschiedenen Phasen.
[SPEAKER 1]Genau, genau und dann später darfst du halt verschiedene Sachen nicht mehr machen und darum musst du dann dein Training umstellen. Genauso Beckenboden ist ein Thema, das habe ich vorher sehr belächelt, jetzt nicht mehr, das ist ein sehr wichtiger Bereich und auch den kannst du aber auf die Geburt halt vorbereiten und so sogar, dass du dann unterstützen kannst bei der Geburt. Also dass das wirklich hilft und nach der Geburt sowieso, aber das sind so Bereiche, also Ausdauer und Körpermitte sind ganz, ganz wichtige Bereiche und sonst auch die Kräftigung insgesamt, die Ganzkörperkräftigung, weil Sehnen und Bänder und alles wird halt weicher im Körper, um halt auf die Geburt vorzubereiten und darum ist es umso wichtiger, dass du mit einer starken Muskulatur das ausgleichen kannst.
[SPEAKER 2]Am Ende ist es ja auch, wie du sagst, je besser man sich darauf vorbereitet, je besser man seine eigene Core-Muskulatur, wie man immer so schön sagt, stärkt, also die Kernmuskulatur, umso besser kann sowas einfach auch funktionieren.
[SPEAKER 1]Definitiv, also das ist so und darum kann man das nur empfehlen, aber es wird auch immer mehr, also es wird immer mehr, ich bin jetzt auch, Krankenkassen sind sogar auf mich zugekommen und haben jetzt auch, also mit denen werden wir jetzt auch was machen, weil das so, denen ist das bewusst und denen ist auch bewusst, dass wenn einer, also besser Prävention, wenn einer da gut vorbereitet ist, hat der hinterher, oder diejenige in dem Fall, dann hinterher weniger Probleme.
[SPEAKER 2]Liebe Birte, am Ende eines jeden WeHouse Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse Fragen.
[SPEAKER 1]Oh mein Gott.
[SPEAKER 2]Ich bin mir sehr sicher, du wirst sie problemlos meistern. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 1]Ähm, da gibt’s mehrere. Ich hab mal immer gesagt, live the life to the fullest. Aber ja, aber im Sport, was ich sonst noch ganz wichtig finde im Sport, ist immer mäßig, aber regelmäßig, das ist mein Sportmotto.
[SPEAKER 2]Also man kann auch mal einen Tag liegen bleiben auf dem Sofa, aber den nächsten vielleicht wieder aufstehen.
[SPEAKER 1]Genau, genau. Und mäßig, aber regelmäßig. Also man muss nicht immer Vollgas geben, aber immer dranbleiben. Kontinuierlich immer dranbleiben, das macht’s leichter.
[SPEAKER 2]Das ging mir heute Morgen genauso, ich hab aus dem Fenster geguckt, es hat geregnet und ich bin mich wieder, hab mich wieder hingelegt ins Bett. Um halb sieben.
[SPEAKER 1]Und hast gedacht, morgen ist auch noch ein Tag.
[SPEAKER 2]Morgen ist auch noch ein Tag, wo es hoffentlich nicht regnet. Frage Nummer zwei, gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch besonders im Hinblick auf die Pferde geprägt hat?
[SPEAKER 1]Ja, mit Sicherheit meine Mutter, auf jeden Fall. Weil durch die kam das ja alles und meine Oma bedingt dann auch, aber definitiv meine Mama.
[SPEAKER 2]Frage Nummer drei, wenn du Reitern bzw. Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 1]Naja, da hat ja jeder seine eigenen Sachen.
[SPEAKER 2]Korp-Muskulatur stärken.
[SPEAKER 1]Korp-Muskulatur stärken. Nein, du meinst in Bezug auf die Pferde?
[SPEAKER 2]Genau.
[SPEAKER 1]Auf den Umgang mit… Ich glaub, dass es nicht nur den einen Weg gibt. Also mir ist das, bei manchen ist es zu extrem, die sind ja so mit ihrem Tunnelblick und dann, ich glaub, einfach die Scheuklappen mal abnehmen und dann so andere Wege auch nebenher akzeptieren, ist glaube ich auch ganz gut. Also neben dem eigenen Weg gibt’s immer noch andere Wege, die auch zum Ziel führen.
[SPEAKER 2]Also locker bleiben.
[SPEAKER 1]Locker bleiben.
[SPEAKER 2]Locker bleiben, das ist immer gut. Und dann zum Abschluss vervollständige bitte diesen Satz, Pferde sind für mich. Bin ich gespannt.
[SPEAKER 1]Ja, ja. Pferde sind für mich ein, ja, Pferde sind für mich ein Geschenk, bei dem ich immer wieder auch, da kann man halt abschalten, da kann man alles andere vergessen und dann ist, da ist man in einer anderen Welt einfach. Mit Pferden ist man, darum ist es eigentlich mit Pferden ist man einfach in einer anderen Welt.
[SPEAKER 2]Großartig, vielen Dank, hat sehr viel Spaß gemacht und weiterhin alles Gute mit deinem Projekt und bis bald. Danke Birte.
[SPEAKER 1]Danke dir, sehr gerne.