#2 Uta Gräf über die richtige Pferdehaltung und motivierte Pferde
Motivierte Pferde & Pferdehaltung à la Uta Gräf
Ein motiviertes Pferd ist elementar wichtig für eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd. Wie du dein Pferd am besten motivieren kannst und was die Haltung des Pferdes zur Dressurarbeit beiträgt, ist Inhalt dieser Podcastfolge. Und genau dafür hat Christian Kroeber für euch Uta Gräf im Interview. Er hat ein wundervolles Gespräch mit ihr geführt – mit ganz vielen Momenten zum Schmunzeln und Lachen. Uta Gräf erzählt in diesem Interview von ihrem Leben mit ihrem Lebensgefährten Stefan Schneider auf dem Gut Rothenkircherhof. Sie gibt dir einen Einblick in ihren gemeinsamen Alltag und ihre Pferdehaltung. Besonders spannend: Uta spricht über ihre Arbeit mit den Para-Reitern und warum man von ihnen ganz besonders viel lernen kann (nicht nur im Sport, sondern auch fürs Leben).
Du lernst von ihr:- wie du dein Pferd am besten motivieren kannst- wie artgerechte Pferdehaltung aussieht, und wie sich diese auf die Dressurarbeit auswirkt – im Alltag und auch auf Turnieren.- warum die Arbeit mit den Parareitern so wahnsinnig viel Spaß macht
Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge!
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 1]Herzlich willkommen zum Pferdia-Podcast. Pferdia ist Dein Coach für gutes Reiten. Für Deine Weiterentwicklung und die Deines Pferdes. Für eine pferdegerechte Ausbildung mit ganz vielen Glücks- und Erfolgsmomenten. In unserem Podcast erhältst du richtig gutes Pferdewissen von unseren besten Ausbildern wie Ingrid Klimke oder Uta Gräf. Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge. Ich freue mich auf einen weiteren Podcast bei uns bei Pferdia heute mit einer unserer Topstars. Hallo Uta Gräf.
[SPEAKER 3]Hallo, ich freue mich auch.
[SPEAKER 1]Uta, wir haben uns lange darauf gefreut auf diesen Podcast mit dir. Du bist eine unserer Stars auf der Dressurseite. Du hast eine eindrucksvolle Vita, bist relativ spät zum Pferd gekommen, hast mit 24 deine Ausbildung zur Pferdewirtin absolviert, hast das Ganze mit Stensbeck auch abgeschlossen, hast ein Stipendium damals der Bundesvereinigung der Berufsreiter bekommen, warst bei der niederländischen Olympionik in Ellenbontje in Hessen damals und hast sportlich erstmalig auch so richtig auf dich aufmerksam gemacht im Jahre 2004. Da warst du Bronze-Medaillistin der deutschen Meisterschaften hinter arrivierten Namen wie Reitmeister Hubertus Schmidt und Rudolf Zeilinger und zusammen mit deinem schwarzen Hengst Lenoir kennen wir dich natürlich alle mit den wunderbaren Erfolgen in Wiesbaden oder auch in Aachen. Wir haben mit dir Material, beispielsweise die DVD-Serie direkt am Viereck, die Folge 1 und 2, unerschrockene Dressurpferde, Dressurreiten mit Begeisterung oder aber auch auf unserer Streaming-Plattform die Ausbildungsserie mit Helios. Heute wollen wir ein bisschen mehr über dich erfahren, die Art und Weise, wie du mit deinen Pferden zu Hause lebst. Du bist ja relativ spät zum Pferd gekommen. Deine Familie war keine Pferdefamilie.
[SPEAKER 2]Bei uns in der Familie hat keiner geritten, wobei mein Vater das trotzdem unterstützt hat. Ich bin nicht so spät zum Pferd gekommen, ich habe es nur sehr spät beruflich gemacht. Also ich habe schon als Kind angefangen zu reiten.
[SPEAKER 3]Ich habe nur irgendwie den Beruf nie machen wollen, weil ich immer so ein bisschen dachte, dass man das Spaß am Reiten verliert. Und dann habe ich mich relativ spät dazu entschieden, es doch zu machen und heute bin ich überglücklich damit.
[SPEAKER 1]Wie war das früher? War es schwierig deinen Eltern zu erklären, ich fahre jetzt in den Stall? Fanden die das toll oder fanden die das eher so, mach mal lieber Tennis oder Volleyball?
[SPEAKER 2]Also bei uns war es so, meine Mutter hatte ein bisschen Angst vor Pferden, hat aber trotzdem überhaupt nichts dagegen gehabt, dass ich reite. Aber mein Vater hat es eigentlich unterstützt und fand es auch schön. Der war zwar selber kein Reiter, aber für mich war das optimal, weil Er ist mit mir auf die Turniere gefahren, wir haben es eben so gut, was hingekriegt gemacht, so gut, was hingekriegt haben, aber er hat mich unterstützt und ich empfinde es besonders, auch heute im Vergleich zu manchen anderen Reiterfamilien, wo es ganz viele Vorteile gibt, empfinde ich das trotzdem nach wie vor als einen großen Vorteil, dass mein Vater nicht geritten ist, weil ich somit ganz frei war.
[SPEAKER 1]Das gibt natürlich auch noch einen ganz neuen Schwerpunkt, wenn man der Erste ist in der Familie. Wie du schon sagst, wenn alle reiten, dann tauscht man sich auch sicherlich häufiger aus. Was war für dich dann der ausschlaggebende Grund, Hobby zum Beruf zu machen?
[SPEAKER 2]Also bei uns war es erstaunlicherweise so, da mein Vater mich ja immer unterstützt hat. Aber mein Vater war immer zufrieden, auch wenn ich jetzt Letzter war, hat er gesagt, war doch trotzdem schön.
[SPEAKER 1]Der olympische Gedanke.
[SPEAKER 3]Aber das war für mich eigentlich ganz angenehm. Ich glaube, das spielt auch mit eine Rolle, dass ich auch heute mit manchen Sachen relativ entspannt umgehen kann. Für meine Brüder war es, glaube ich, ein bisschen unangenehmer, weil mein einer Bruder mich oft in den Stall fahren musste. Der sagt heute immer, für ihn war das ein bisschen ungemütlicher. Wir haben uns zwei daheim jetzt, also meine Eltern konnten mir jetzt nicht bei irgendwelchen Fachfragen helfen, aber wie gesagt, ich empfinde es überhaupt nicht als Nachteil.
[SPEAKER 2]Und bei uns war es erstaunlicherweise so, dass ich nie beruflich reiten wollte, weil mir es dafür irgendwie ein bisschen zu heilig war und weil ich auch mehrere Berufsreiter gekannt habe, die nicht so glücklich sind, die so ein bisschen gedacht haben, jetzt muss ich noch den reiten und so dachte ich immer, das wäre mir schade, wenn das bei mir so kommt. Und mein Vater hat aber immer gesagt, er wird an meiner Stelle beruflich reiten.
[SPEAKER 3]Also bei uns war es genau andersrum über andere Familien, wo man es ja sonst öfter hört, dass die Eltern es nicht wollen und sagen, wir lernen erst mal was Gescheites.
[SPEAKER 2]Und mein Vater hat immer gesagt, wenn du gern reitest und hast ein gewisses Talent und kannst dein Hobby zum Beruf machen, dann gibt es doch nichts Schöneres.
[SPEAKER 3]Und heute muss ich sagen, hat er recht gehabt.
[SPEAKER 1]Du lebst ja mit deinem Lebensgefährten Stefan Schneider in Kirchhambulanten. Für alle, die sich geografisch nicht auskennen, das ist in der Pfalz, im Bundesland Rheinland-Pfalz. Aber alle kennen natürlich das gut rote Kircher Hof, da seid ihr nämlich zu Hause. Seit wann seid ihr mit euren Pferden dort? Wie ist es dazu gekommen, dass ihr dort seid, in Kirchhambulanten?
[SPEAKER 3]Also ich bin, ich habe die Stefan kennengelernt, weiß jetzt nicht, wie lang sie ist, vielleicht 22 Jahre oder so. Ich glaube, wir sind jetzt schon Ja, so 20, 21 Jahre zusammen. Und ich bin noch nicht weit gekommen. Also ich bin hinten aufgewachsen. Und Stefan hatte schon einen Stall, den er gepachtet hat.
[SPEAKER 2]Und da waren wir zuerst. Und dann haben wir aber ganz lange, ich glaube fünf Jahre, einen Stall gesucht, den wir gern kaufen würden. Und dann hat uns jemand den Tipp gegeben, dass es da ein altes Kloster gibt. Das war noch kein Reitstall.
[SPEAKER 3]Aber wir sind dann hingefahren und sofort, als wir ausgestiegen sind, haben wir gedacht, das ist ein Traum, obwohl gar nicht so schönes Wetter war und so. Aber das ist einfach, wie wir uns einen Hof erträumen würden, wenn wir jetzt gerne einen Hof hätten.
[SPEAKER 1]Und das ist ein altes Kloster. Also es gibt auch noch Relikte von den Zeiten, wo dort die Nonnen unterwegs waren.
[SPEAKER 3]Also das ist aus dem 11. Jahrhundert und es gibt noch ein Teil, das ist ein Refektorium und das ist unter Denkmalschutz und das steht da noch. Und ja, wir sagen immer, da hat der liebe Gott mit dem Finger drauf gezeigt.
[SPEAKER 1]Berichte uns mal von deinem Alltag, von dem Alltag mit deinen Pferden bei euch in eurem ehemaligen Kloster. Wie sieht das täglich bei euch aus?
[SPEAKER 2]Also meistens ist es so, ich habe ja das große Glück, dass ich eben durch den Stephan, also ich war früher auch in so einem ganz normalen Reitverein, wo wir auch die Pferde im Sommer eine Stunde draußen hatten am Tag und im Winter gar nicht. Ich habe das damals auch gar nicht anders gekannt. Aber schon in dem Stall, bevor wir jetzt auf dem Rotenkircher Hof waren, hatte der Stefan die Haltung immer schon so, dass die Pferde jeden Tag draußen in den großen Herden. Und Sommer wie Winter. Und ich habe das eben durch den kennengelernt und so machen wir das auch heute noch. Und für mich ist das eine große Bereicherung, weil ich es eben vorher auch anders gemacht habe und auch anders gekannt habe.
[SPEAKER 3]Und ich habe das jetzt praktisch so ein bisschen mitgenommen.
[SPEAKER 2]Und jetzt ist es so, wir haben, ich schätze mal so um die 50 Pferde bei uns auf dem Hof. Und wir haben das Glück, dass wir viele Weiden haben und auch viel Platz haben. Und dann können die da jeden Tag schön rausgehen.
[SPEAKER 3]Und wir kommen dann, also ich reite morgens meistens den ganzen Vormittag bis um eins. Von eins bis zwei, also dann zusammen alle zum Mittag.
[SPEAKER 2]Und in der Rede fahre ich dann los und mache Lehrgänge. Und der Stefan fährt dann los, der macht hauptsächlich Pferdezähne als Tierarzt. Das ist das, was er momentan mehr macht. Das ist sein Hauptgebiet. Und dann fahren wir beide meistens nachmittags los und vormittags sind wir daheim und reiten.
[SPEAKER 1]Du hast erzählt, eure Pferde sind alle in Herdenhaltung. Sowohl Turnierpferde, Brittpferde, quasi alle oder unterscheidet ihr da?
[SPEAKER 2]Also wir haben eine sehr große Wallachherde. Die Stuten haben wir da nicht dabei, weil wir Der Stefan sagt immer gemischte Herden, hat eher der Eindruck, dass da ein bisschen mehr passiert. Also wir haben nur Wallacher in der Herde. Also meine ganzen Brittpferde sind da auch mit drin.
[SPEAKER 3]Auch Grand Prix Pferd, Junge, Alter, sage ich jetzt mal, das sind 30 Stück.
[SPEAKER 2]Allerdings haben wir auch manchmal Pferde, die zum Beispiel nicht so lange bleiben, die integrieren wir dann nicht in die Herde. Also wenn jetzt nur einer für drei, vier Monate bleibt, den integrieren wir in der Regel nicht. Aber die Pferde, die ich jetzt auf Turnier reite, bleiben in der Regel lange Zeit und die integrieren wir alle in die Herde. Und mittlerweile, muss ich sagen, ist es für mich eher so, also ich habe überhaupt keine Bedenken mit Verletzungen auf der Kuppel. Ich bin mittlerweile, ist es mir fast eher ein bisschen unangenehm, die allein rauszustellen.
[SPEAKER 3]Also ich bin es jetzt eben so gewöhnt, wir fahren da auch gut damit.
[SPEAKER 2]Also mir ist das irgendwie, also ich finde es toll. Wir haben zum Beispiel einen Hengst, haben er kastriert so ungefähr vor einem Jahr, anderthalb Jahre, den haben wir auch lange bei uns schon. Und irgendwie hat man immer so den Eindruck, dass der nicht so glücklich ist als Hengst. Also manche Hengste sind ja glücklich, aber manche eben nicht. Und den haben wir mittlerweile kastriert und der ist jetzt in der Herde mit 30.
[SPEAKER 3]Und jedes Mal sagen die Besitzer und ich, wie froh wir alle sind, dass der jetzt so glücklich da in der Herde ist. Also für uns ist es irgendwie so, dass wir uns damit wohlfühlen.
[SPEAKER 1]Wenn du auf dem Turnier bist, merkst du, dass deine Turnierpferde dann den Weidegang zu Hause vermissen, den sie normalerweise hätten, weil dann sind sie ja in der Box den ganzen Tag, kommen ein-, zweimal raus, werden bewegt. Merkst du das?
[SPEAKER 2]Ich denke nicht mehr wie jede andere Turnierreiter auch. Also ich glaube schon, dass es gemütlicher ist, daheim zu sein, als in einem Stallzelt. Aber wir versuchen, die dann öfter zu führen und so. Aber ich glaube, dass jeder Reiter natürlich einen Unterschied merkt. Vielleicht, wenn ein Pferd woanders übernachtet. Aber ich glaube, es ist jetzt unabhängig davon, ob die zu Hause in der Herde gehalten werden oder nicht. Glaube ich nicht, dass das jetzt einen Unterschied macht.
[SPEAKER 1]Wie handhabt ihr das im Winter? Habt ihr dann Paddocks? Die müssen ja schon relativ groß sein, wenn ihr da mit mehreren Herden um die Ecke kommt.
[SPEAKER 2]Ja, wir haben einen großen Winterauslauf und jetzt haben wir letztes Jahr was ganz Tolles gemacht. Seit Jahren haben wir da schon ein bisschen rumprobiert, weil mir auch das mit dem Boden war auch nicht immer ideal. Wir haben dann auch oft, dass einer ein Eisen abhat, weil es ein bisschen matschig ist und so.
[SPEAKER 3]Und jetzt haben wir letztes Jahr was gemacht, wo wir bis jetzt ganz glücklich sind.
[SPEAKER 1]Mal gucken.
[SPEAKER 2]Wir haben jetzt eine Drainage unter den ganzen Auslauf gemacht. Der ist auch relativ groß, der Auslauf. Also es war schon eine größere Aktion. Und da haben wir jetzt einen Kunstrasen drauf gemacht.
[SPEAKER 3]Und da waren wir bis jetzt in dem letzten Winter eigentlich ganz glücklich damit. Mal gucken, wie es sich die nächsten Jahre entwickelt.
[SPEAKER 2]Da geht das Wasser durch. Da haben wir jetzt kein Matsch mehr. Also man muss sagen, was bei uns schon immer ein Nachteil war, wir haben schon tendenziell oft Eisen ab gehabt. Also nicht bei jedem Pferd, aber es gibt ebenso Kandidaten, die da ein bisschen dazu tendieren.
[SPEAKER 3]Und da erhoffen wir uns jetzt, dass wir das im Griff haben.
[SPEAKER 2]Jetzt sind wir bei zwei Pferden zum Beispiel, die oft Eisen ab hatten. Die haben wir jetzt einfach über Wind da runter gemacht. Das war jetzt auch eine ganz gute Lösung, weil man jetzt mit dem Winderauslauf damit auch gut zurechtkommen. Aber das ist zum Beispiel was, also wir tun sie im Winter immer raus, auch wenn Schnee liegt. Die haben dann Hufkrebs. Aber das mit dem Eisen ab ist schon, muss man sagen, ein kleiner Nachteil.
[SPEAKER 3]Also wenn Sie unseren Schmied fragen, der ist nicht so glücklich mit unserer Haltung im Winter. Aber natürlich versucht man es halt so ein bisschen zu optimieren. Und ich glaube, da sind wir jetzt auch auf einem guten Weg, dass wir mit dem Kunstrasen, da haben wir bis jetzt einen guten Eindruck.
[SPEAKER 1]Und auch Mauke ist dann weniger, oder?
[SPEAKER 2]Ja, Mauke war auch was, wo man sagen muss, das kommt immer mal vor.
[SPEAKER 1]Wie hat dich deine Ausbildung geprägt? War das ein Thema während der Pferdewirtsausbildung, das Thema Weidegang? Oder hat sich das dann später dann mit Stefan so entwickelt, dass ihr gesagt habt, wir stellen die raus?
[SPEAKER 2]Also ich habe die Lehre in Aachen gemacht, bei Darmt. Also ich glaube, die Lehre hat mich schon arg geprägt, weil ich mein ganzes Reiten nochmal umgestellt habe. Also nicht von der Haltung, sondern vom Reiten her. Ich habe schon vor der Lehre bis S geritten, aber ich habe dann noch mal ganz viele Sachen umgestellt, wo ich einfach… Die sind beide bis Grand Prix geritten, meine Lehrchefs, sage ich jetzt mal. Und das war für mich trotzdem schon noch mal eine neue Welt, obwohl ich auch schon relativ erfolgreich bei uns war. Aber bei der Haltung war es so, dass diese auch jeden Tag auf die Kuppel gestellt haben. Allerdings jetzt nicht in so großen Härten. Das war dann schon für mich ein bisschen neu, dass man das mit Dressurfelder macht, so wie es der Stefan macht.
[SPEAKER 1]Weil viele von deinen Kollegen, auch im Grand Prix Sport, die sagen ja tendenziell, wir stellen sie mal auf den Paddock, aber auch nur alleine.
[SPEAKER 2]Ja, soweit ich das in Erinnerung habe, dort auch. Also bei mir ist es halt so, ich glaube man kann Nur das Machen, wie man es halt kennengelernt hat. Und ich habe ganz früher das ja, wie gesagt, auch ganz anders gekannt. Ich glaube, zu der Zeit hat man das vielleicht tendenziell auch noch anders gemacht. Und deswegen ist es mir fast auch ein bisschen ein Anliegen, das ein bisschen zu verbreiten, weil wenn ich es jetzt über die Stephanett kennengelernt hätte, würde ich es ja auch anders machen. Und ich kann jetzt nur für mich sagen, so wie mir es jetzt macht, sind wir sehr glücklich damit. Aber ich glaube trotzdem, dass jeder Reiter eben das so macht, wie er es vorgelebt kriegt oder wie er es irgendwo kennengelernt hat. Und deswegen finde ich es heutzutage auch gut. Es gibt eben verschiedene Konzepte. Jeder muss so seinen Weg finden. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich den Weg so gefunden habe. Aber auch nur durch ein paar glückliche Zufälle, weil ich eben die und die Leute kennengelernt habe, die es so und so machen.
[SPEAKER 1]Passend dazu ist ja ein bisschen dein Leitspruch, vielleicht auch Schlammkruste abkratzen und Grompiraten. Wirst du darauf noch häufiger angesprochen?
[SPEAKER 3]Also, sagen wir mal so, wir haben ja unser Buch, das war ja der Untertitel von unserem ersten Buch. Also, ich habe irgendwie das Gefühl, dass keiner der richtige Titel kennt, aber wenn irgendjemand was zu unserem Buch sagt, sagt er, ein altes Buch mit der Schlammkruste. Also ich glaube, das ist den Leuten in Erinnerung geblieben. Und wir hatten so ein bisschen den Eindruck, dass der FN-Verlag so am Anfang, haben die auch so ein bisschen komisch geguckt, als wir dann mit unserem Untertitel kamen. Aber später war es eigentlich so, dass sich das so entwickelt hat, dass jeder gesagt hat, Buch mit der Schlammkostung und das fanden wir dann eigentlich auch ganz schön. Mir ist es auch mal passiert, dass ich zum Beispiel einen Lehrgang gegeben habe und da ist eine Frau mitgeritten, die ich vorher noch nie in dem Stall gesehen habe. Ich war also jedes Jahr in dem Stall. Und dann habe ich zu der gesagt, sie sind aber neu hier, sie waren ja noch nett hier mit dem Kurs. Dann hat die Frau gesagt, ja, ich habe nach 25 Jahren mein Pferd in ein anderes Stall gestellt, nachdem ich ihr Buch gelesen habe. Ja, und da hat sie gesagt, ihr fällt mal nie auf die Kurbel. Und da hat sie gesagt, aber nach dem Buch hat sie sich einfach Gedanken gemacht und da das bei denen nicht so verwirklichend war, ist sie dann weggegangen. Das fand ich irgendwie auch ganz lustig.
[SPEAKER 1]Ja, aber es scheint eine Wirkungsweise zu haben. Ja. Das Material, was wir mit dir auf FährDiA haben, sowohl als DVD, aber auch auf FährDiA selber mit der Streaming-Plattform, beispielsweise direkt am Viereck oder das Thema unerschrockene Dressurpferde, aber auch die Ausbildungsserie mit Helios, wo wir dich ja mit Helios in eurer gemeinsamen Entwicklung begleiten. Davon kennen viele euer Dressurviereck. Das ist ja relativ ungewöhnlich, weil es ein Dressurviereck draußen ist mit Bande. Ist das euer persönlicher Einfallsreichtum? Habt ihr einfach gesagt, wir bauen jetzt eine Bande um dieses Viereck? Wie kam es dazu?
[SPEAKER 3]Das hat verschiedene Gründe.
[SPEAKER 2]Also erst hatten wir keine Bande, aber wir haben einen Boden, der aus Teppichstücken besteht. Also da ist kein Sand, sondern nur Teppich, weil wir auch fast den ganzen Winter draußen reiten können. Also unser Boden ist nicht so gut bei Schnee, aber ansonsten kann man fast den ganzen Winter draußen reiten, dadurch, dass das eben nicht richtig gefriert. Aber es gab halt zwei, drei kleine Nachteile ohne Bande.
[SPEAKER 3]Das Erste war, dass der Teppich halt oft rausgefallen ist über die Ricks und dann sah es immer nicht so schön aus.
[SPEAKER 2]Und das Zweite ist, also wir haben eine Longerhalle hinter mir. Der Stefan hat viele junge Pferde zum Anreiten, was er mit unseren Mädels zusammen macht. Und dann reiten die die oft in der Longerhalle an. Aber danach sind die praktisch immer auf dem Platz und da war es dann schon ziemlich frei. Und irgendwie hatten wir dann den Eindruck, dadurch, dass wir nur eine ganz kleine Halle haben, also unsere Halle ist 18 auf 20 und hat drei Pfeiler drin, also die ist wirklich klein.
[SPEAKER 1]Drei Pfeiler?
[SPEAKER 3]Ja, so kleine Pfeiler, wo man halt drum rum muss.
[SPEAKER 1]Aber die ist jetzt für die Jungen… Kann man gut schlank liegen und aus dem Zirkel wechseln. Genau.
[SPEAKER 3]Und deswegen reiten wir also in der Regel draus, aber dann war es für uns auch mit den jungen Pferden und so, war es dann für uns ein bisschen passender, haben wir uns quasi Spiegel und eine Bande gemacht und dann ist es jetzt quasi wie eine Reithalle, nur ohne Dach.
[SPEAKER 1]dass gerade die jungen Pferde auch ein bisschen Begrenzung haben.
[SPEAKER 3]Ja, wenn auch mal was ist, hat man einfach irgendwie ein bisschen mehr Sicherheit, wenn ein Kasten drum rum ist.
[SPEAKER 1]Und ist das Marke Eigenbau?
[SPEAKER 2]Ja, die haben wir selber gebaut.
[SPEAKER 1]Geht das dir persönlich auch manchmal im Winter auf die Nerven, wenn es jetzt minus 10 Grad ist, es schneit, es stürmt, es ist der erste Weihnachtstag, die Pferde müssen raus oder freust du dich jeden Tag?
[SPEAKER 3]Also ich bin, glaube ich, relativ wetterunempfindlich. Also manchmal, wenn die Leute zu mir sagen, es wird schon ein paar Wochen regnen, muss ich kurz drüber nachdenken, wie das Wetter bei uns war.
[SPEAKER 2]Also ich glaube, ich bin relativ unempfindlich, prinzipiell so.
[SPEAKER 3]Ich habe aber gute Klamotten mittlerweile.
[SPEAKER 2]Wobei, dadurch, dass wir ja die Halle haben, also wenn ich jetzt mal einen Tag habe, wo ich nicht in der Regen will, ist es ja kein Problem, in der Halle zu reiten. Ich mache eben nur bei uns kein Unterricht. Oder so gut wie keinen, da fahre ich lieber rum und mache woanders Lehrgänge. Weil ich denke, wenn jetzt einer kommt zum Unterricht, bis der sich da in der kleinen Halle zurecht findet, das passt vielleicht nicht so. Aber für mich jetzt, wir reiten ja höchstens zu zweit oder zu dritt und reiten dann alle auf einer Hand und alle die gleiche Gangart.
[SPEAKER 3]Also wir kommen da auch ineinander super zurecht.
[SPEAKER 1]Aber das ist nicht der alte Gebetsraum aus dem Kloster. Nein. Aber du hast ja gesagt, ihr habt keinen Boden, sondern ihr habt diese Teppichschnitze. Wir haben einen Boden, kein Sand. Kein Sandboden, genau. Das sieht man ja auch relativ häufig in den Clips, die wir mit dir haben. Ist das ein Unterschied für die Pferde, wenn die jetzt woanders sind, oder merken die das nicht?
[SPEAKER 2]Also am Anfang hatte ich auch so ein bisschen Bedenken, ob das so ist. Aber ich glaube, wir haben noch einen kleinen Platz, auf den wir auch ein bisschen sprechen. Tressurplatz mit dem Teppich ist zum Springen nicht geeignet. Also wir logieren da nicht und springen nicht. Und da haben wir noch so einen Platz, wo sie dann auch ab und zu mal einen anderen Boden haben. Dazu reiten wir ja auch viel ins Gelände. Dann sind sie auf der Kuppel nochmal auf einem anderen Boden. Also ich habe es bis jetzt noch bei keinem Pferd so empfunden, dass ich gedacht habe, der hat woanders ein bisschen Schwierigkeiten, weil es sich ein bisschen anders anfühlt. Habe ich bis jetzt noch bei keinem empfunden.
[SPEAKER 1]Springst du selber auch oder ist das rein für deinen Lebensgefährten Stefan Schneider?
[SPEAKER 2]Also mittlerweile nicht mehr. Eigentlich mit den Jahren immer weniger, aber mittlerweile eigentlich kaum noch. Aber unsere Mädels, die springen halt auch. Die feinen, die springen schon. Dann machen die mit den Jungen so ein bisschen, springen die ein bisschen. Aber bei mir muss ich sagen, ebbt es immer mehr ab.
[SPEAKER 1]Deine Mädels, das sind dann die Auszubildenden bei euch? Der Stefan Schneider hat ja auch mit Linois inzwischen Handarbeit richtig angefangen und er springt auch mit dem an der Hand. Ja, genau. Da haben die auch Spaß dran, die beiden. Ja, genau.
[SPEAKER 3]Also der Stefan ist auch springinteressiert, sag ich jetzt mal. Der Stefan reitet ja Working Equitation. Aber Stefan ist eigentlich ein bisschen offen in viele Richtungen und der mag das auch.
[SPEAKER 2]Was ja auch richtig ist, wenn die jungen Pferde auch ein bisschen springen. Wir haben auch so ein paar kleine Sprüngelchen im Gelände. Aber das machen die Mädels mittlerweile. Die sind da einfach noch mehr drin. Ich sage jetzt mal auch gar nicht so schlecht gesprungen, aber man merkt einfach, man muss sich da auch ein bisschen dahinter klemmen und man muss da auch Zeit reinstecken. Und ich habe irgendwie das Gefühl in den letzten Jahren, dass ich die Zeit eben lieber in die Tresur stelle.
[SPEAKER 1]Deine Pferde oder eure Pferde generell sind ja cool einfach, wenn sie jetzt nicht zu Hause sind, sind unerschrocken. Ist es einfach diese offene Art, die offene Haltung, dass ihr jetzt auch ein Vierk habt, das anders aussieht als woanders? Oder gibt es da noch mehr dazu, dass die Pferde so robust sind, auch einfach im Umgang?
[SPEAKER 2]Also man muss sagen, wir können auch nicht alles abwehren. Ich glaube, wir haben wirklich sehr liebe und robuste Pferde. Aber natürlich passiert es mir auch, dass es hier und dort mal verrutscht und dass man trotzdem nicht alles abwehren kann. Aber was mir schon auffällt, wenn ich jetzt so Lehrgänge mache und fahre rum, in mancher Stelle ist es schon so, dass gerade im Winter die Stimmung von den Pferden so ist, dass wenn irgendwo ein Geräusch ist, dass dann drei Pferde abschießen, sage ich jetzt mal in der Reithalt.
[SPEAKER 1]Das kennt man ja. Minus fünf Grad.
[SPEAKER 2]Also das fällt mir schon auf und wenn mir das auffällt, dann denke ich immer, dass ich das schon fast vergessen habe, weil wir haben das eigentlich nicht so. Dadurch, dass die ja auch im Winde rauskommen und so. Also mir fällt es mehr auf, wenn ich woanders bin, denke ich, ach guck mal, das war ja bei uns auch mal ganz früher. Aber dann fällt mir das richtig nochmal auf, dass man das irgendwie… Ich glaube, weil der Stefan auch ganz gut, also der kann sehr gut Bodenarbeit, kann die Pferde auch gut erziehen. Und das ist ja mittlerweile mehr und mehr in jeder Ausbildung dabei.
[SPEAKER 3]Aber ich sage jetzt mal noch, zu meiner Zeit war das gar kein Thema. Ich habe da überhaupt noch niemals irgendwas mit zu tun gehabt, bevor ich den Stefan kennengelernt habe.
[SPEAKER 2]Das ist ja auch ein ganz toller Trend, dass sich das ändert. Aber ich glaube, das spielt auch eine Rolle.
[SPEAKER 3]Also wenn ich manchmal auf die Lehrgänge so welche sehe, ich glaube die Jüngeren vielleicht noch nicht mehr, aber wenn jetzt jemand so mit einem jungen Pferd und der ist dann schon an der Hand total unerzogen und bis die dann da drauf sind und da ist schon alles total zappelig und wild und so, da fällt mir das schon immer nochmal auf im Vergleich, wie leicht wir es haben mit unserer Haltung auch.
[SPEAKER 2]Und auch mit dem Erziehen von unten, dass man sich da einfach sau viel abnehmen kann im Vergleich.
[SPEAKER 3]Da hat man schon beim Reiten nur die halbe Arbeit.
[SPEAKER 2]Also das ist schon was, was auffällt.
[SPEAKER 1]Hast du konkrete Tipps für unsere Pferdia-Fans, wenn die in so einer solchen Situation sind, dass die vielleicht gar nicht die Weide im Winter haben, wo das Pferd raus kann? Was kann man denn sonst tun?
[SPEAKER 2]Ich glaube, das muss jeder in seiner einzelnen Situation versuchen zu optimieren. Also was auf jeden Fall, glaube ich, oft passiert und das sollte man nicht machen. Also es ist ja oft das Thema mit den Verletzungen. Und ich glaube, es passieren viele Verletzungen, wenn die Pferde oft nicht rauskommen, aber dann bei schönem Wetter. So ab und zu. Also da haben wir jetzt so den Eindruck, wenn die immer rauskommen, passiert wirklich viel weniger, weil die
[SPEAKER 3]auch, ich sag jetzt mal in Anführungsstrichen, so ein bisschen geschickter oder ein bisschen schlauer sind. Die sind es irgendwie mehr gewöhnt, auch so, ich sag jetzt mal, auf sich aufzupassen.
[SPEAKER 2]Also ich weiß, ich war mal vor langer Zeit in einem Tresorstall, wo ich eine Zeit lang mitgeholfen habe. Und da musste man immer ganz langsam führen, die Pferde. Und für mich war das ein bisschen ungewohnt. Und wenn ich das in Gedanken auch mal vergessen habe, sind die sofort gerutscht.
[SPEAKER 3]Also da ist mir das so richtig aufgefallen. dass die Pferde das auch fast ein bisschen weg erzogen kriegen können.
[SPEAKER 2]Also da glaube ich passiert eher mehr. Also mir passen natürlich auch auf und machen uns Gedanken, aber ich habe der Eindruck, Wenn man jetzt ganz viel aufpasst und dann, wenn alles passt, die mal rausschmeißt, passiert eher mehr. Habe ich so den Eindruck.
[SPEAKER 1]Ich kann mich erinnern, zu meiner Dressurzeit, als ich noch geritten habe, da war ich bei einem Trainer, der hat das ganz strikt verfolgt. Der hat immer gesagt, Pferde können vielleicht mal zehn Minuten auf den Paddock und ansonsten nicht. Und ich teile da eine Einschätzung auch. Ich glaube, es ist nämlich so, dass die gar nicht so robust sind, die wissen gar nicht, mit ihrem Körper umzugehen.
[SPEAKER 2]Also für mich war das wirklich interessant, als ich den Stall, wo ich da geholfen habe, parallel zu unserem Stall erleben konnte. Und da war das für mich, da habe ich auch noch mal viel gelernt, weil die haben dort unheimlich aufgepasst und haben sich auch super um die Pferde gekümmert. Aber es ist jetzt nicht so, dass da weniger passiert ist. Die Pferde waren halt oft auch nicht ganz ausgelastet und dann sind die auch oft so ein bisschen unkontrolliert. Also jetzt an der Lunge oder Also ich habe wirklich eher den Eindruck, ausgeglichene Pferde, die immer rauskommen und es gewöhnt sind, die haben auch gar keinen Anlass. Also klar, die rasen schon mal rum, aber es wird nicht unkontrolliert irgendwie. Also so ist mein… aber jeder muss natürlich seine eigenen Erfahrungen sammeln, aber so ist meine Einschätzung im Moment.
[SPEAKER 1]Ein Herzensthema von dir ist ja der Parasport, also Reiterinnen und Reiter mit Handicap, die du ja auch trainierst. Du bist Landestrainerin in Rheinland-Pfalz für die Paradressur, also Dressurreiten mit Handicap. Was ist es daran bei dir, was dich am Parasport fasziniert?
[SPEAKER 2]Also ich mache das ja jetzt schon ein paar Jahre und es gibt ganz viele Sachen, die da voll interessant sind. Also eine Sache ist zum Beispiel, dass ich bei Parareiter mich kaum an eine Situation erinnern kann, wo mal irgendein Parareiter so ein bisschen ruppig geritten ist, weil die noch mehr darauf angewiesen sind als wir, dass das Pferd motiviert mitarbeitet. Und das finde ich zum Beispiel Also total interessant auch zu sehen, die brauchen ja manchmal noch vielfältigere Ideen, um zu gucken, wie das Pferd praktisch denen hilft, sag ich jetzt mal. Also die haben ja oft so Einschränkungen, wo die gar nicht körperlich das schaffen würden, das Pferd zu überreden, sondern die brauchen Pferde, die motiviert sind. Natürlich ist auch nicht jedes Pferd geeignet, aber ich glaube, dass das auch was ist, Dadurch, dass die das noch mehr brauchen als wir, können wir vielleicht uns da sogar manchmal was davon abgucken. Also ich sage jetzt mal, das höchste Ziel von den meisten Paarereitern ist die Frage, wie kann ich mein Pferd so motivieren, dass es alles für mich machen will. Also die Frage ist, glaube ich so gut wie nie, der muss das machen.
[SPEAKER 3]Also das ist einfach eine andere Denke oder eine Denke, die gut ist. Also das ist zum Beispiel ein Punkt, den ich super finde. Aber es gibt auch noch ganz viele verschiedene andere.
[SPEAKER 2]Also ich finde zum Beispiel, dass die meisten Parareiter auch eine super Einstellung zum Sport haben. Die sind zielstrebig, aber in der Regel nicht verbessert.
[SPEAKER 1]Die haben Spaß an der Sache.
[SPEAKER 2]Aber die sind auch bei der Zielstrebigkeit.
[SPEAKER 3]Wissen die, dass es Höhen und Tiefen gibt. Und ein Tief reißt die nicht so schnell vom Hocker, sage ich jetzt mal.
[SPEAKER 2]Also das ist auch was, wo ich den Eindruck habe, dass viele von den Parareitern, ich sage jetzt mal mit einer Niederlage, auch eher relativ gut umgehen können. Weil das trotzdem, glaube ich, im Vergleich
[SPEAKER 3]Die wissen halt, dass es nicht nur bergauf geht in allem.
[SPEAKER 2]Das ist ja halt auch so.
[SPEAKER 3]Das finde ich zum Beispiel auch was, was ich toll finde. So, dass man einfach mal so ein bisschen gucken kann, wie die mit manchen Sachen umgehen.
[SPEAKER 2]Oder ich finde auch, dass bei einigen von unseren Paarereitern bin ich total
[SPEAKER 3]überrascht, was die so alles fertigbringen, was ich mir noch nicht mal zutrauen würde so richtig. Aber das finde ich auch schon beachtlich.
[SPEAKER 1]Das lehrt einem auch Demut.
[SPEAKER 3]Ja, also was auch zum Beispiel toll ist, wenn man jetzt einen Lehrgang macht und dann fährt man mal heim und dann denkt man immer, ach Gott, ich reite noch mit viel zu viel Aufwand. Weil viele eben mit ganz wenig Aufwand reiten müssen und trotzdem viel fertigbringen.
[SPEAKER 1]Vielleicht auch einmal zur Erklärung für unsere Pferdia-Podcast-Hörer. Das sind dann Reiterinnen und Reiter beispielsweise mit einer halbseitigen Lähmung oder die nur einen Arm haben oder die überhaupt gar keine Gliedmaßen haben. Das ist dann der ganz schwere Fall. Das ist ja einfach beeindruckend das zu sehen und da braucht man dann auch ohne Schrock eine Pferde.
[SPEAKER 3]Man braucht unerschrockene Pferde. Oder wir haben, was mir zum Beispiel manchmal passiert, wir haben eine bei uns dabei, das ist die Angelika Traber, die kennen sicherlich auch einige Reiter von uns, also die sie schon mal gesehen haben.
[SPEAKER 2]Die hat zwei ganz stark verkürzte Beine, also über den Knie.
[SPEAKER 3]Und dann reitet die, und je nachdem was die für ein Pferd hat, reitet die auch fliegende Wechsel und alles, ganz ohne Schenkel, nur mit Gattenhilfen. Und das ist zum Beispiel auch wirklich total faszinierend. Also was ich zum Beispiel auch noch mal ein bisschen gelernt habe.
[SPEAKER 2]Also wir achten ja immer so ein bisschen auf den korrekten Sitz und dass alles so passt.
[SPEAKER 3]Aber was ich auch total interessant finde, wenn dann Leute es gar nicht so machen können, wie es vorgeschrieben ist und trotzdem die Pferde das sehr gut machen. Also die finden irgendwie einen Weg zu sagen, das ist gut für dich und wenn du das machst, so war es toll. Das scheint noch wichtiger zu sein, wie die Form. Also das finde ich auch total interessant. Oder wir haben zum Beispiel eine, Die hat eine halbseitige Lähmung und die löst beide Wechsel mit dem gleichen Schenkel aus. Finde ich auch interessant, dass das geht.
[SPEAKER 1]Höchst interessant, dass die Pferde das auch lernen können.
[SPEAKER 2]Ja, und deswegen habe ich jetzt auch schon mal bei unserer, in Anführungsstrichen, normalen Reiter gedacht. Und wenn dann jemand so sagt, ja, ich kann das und das nicht so gut, die Traversale, weil ich ein bisschen, keine Ahnung, schief in der Hüfte bin oder so, dann sage ich immer, man kann trotzdem eine gute Traversale reiten. Es ist noch wichtiger, dass das Pferd weiß, natürlich soll man so gut wie es geht sitzen, das ist ja klar, dann macht man es dem Pferd umso leichter.
[SPEAKER 3]Aber man kann mit einem gewissen Handicap eventuell sehr gut leben, wenn man dem Pferd vermitteln kann, was gut ist. Also das finde ich zum Beispiel auch total interessant.
[SPEAKER 1]Wir haben schon einiges an Material bezüglich Parareitern bei Pferdia. Wir planen auch noch was. Die Links findet ihr dazu in den Show Notes bei uns beim Podcast. Liebe Uta, wir haben am Ende eines jeden Podcasts vier klassische Pferdia-Fragen. Und die erste Frage, die ich dir stellen möchte ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 3]Also ohne jetzt richtig drüber nachzudenken, glaube ich, würde ich sagen, ich mache tendenziell nur das, was mir Spaß macht und versuche alles andere irgendwie, ich sage jetzt mal, mir vom Leib zu halten.
[SPEAKER 1]Gibt es einen Menschen, der dich persönlich besonders geprägt hat?
[SPEAKER 3]Also sicherlich der Stefan und auch mein Elternhaus.
[SPEAKER 1]Wenn es eine Sache gibt, die du Reitern, Pferdemenschen mit auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 2]Mir persönlich fällt manchmal auf, dass es ab und an Situationen gibt, wo die Reiter sich ein bisschen viel unter Druck setzen und sich ein bisschen verkrampfen. Also ich glaube, dass man es leichter hat, wenn man manche Sachen ein bisschen lässiger sieht.
[SPEAKER 1]Locker bleiben. Ja. Und als letztes bitte ich dich, diesen Satz zu vervollständigen. Pferde sind für mich.
[SPEAKER 3]Eine absolute Lebensbereicherung.
[SPEAKER 1]Das ist ein wunderbarer Schlusssatz, liebe Uta. Das ganze Material mit Uta findet ihr in den Shownotes. Wir haben die DVDs direkt am Viereck. Unerschrockene Dressurpferde. Dressurrad mit Begeisterung. Auf der Streamingseite haben wir die Ausbildungsserie mit dir, Uta, und mit Helios. Es hat mir ganz viel Spaß gemacht. Die halbe Stunde, die verging im Flug. Also vielen Dank, Uta Greff. Danke auch. Schön, dass du dabei warst. Wir hoffen, du konntest ganz viel für dich und dein Pferd mitnehmen. Wenn dir diese Folge gefallen hat, lasse uns doch gerne eine Bewertung für unseren Podcast da und empfehle ihn gerne weiter, damit auch andere von dem Pferdewissen unserer wehorse-Ausbilder profitieren können. Noch mehr wehorse gibt es auf unserer Website unter wehorse.com und auf Facebook und Instagram. Wir freuen uns, wenn Du auch bei der nächsten Folge wieder dabei bist. Viel Spaß beim Weiterentwickeln!