Expertin für Langzügel- und Handarbeit
Saskia Gunzer
Saskia Gunzer ist eine gefragte Expertin für Langzügelarbeit, Handarbeit und Zirkuslektionen, die ihre Pferde bis zu den höchsten Lektionen ausbildet.
Saskia Gunzer ist eine der gefragtesten Expertinnen, wenn es um die Arbeit am Langzügel, die Handarbeit oder Zirkuslektionen geht. Seit vielen Jahren schon beschäftigt sie sich mit diesen Themen, hat dadurch schon einige Meter zu Fuß gemacht und bildet ihre Pferde trotzdem bis zu den höchsten Lektionen aus. Mit dabei ist immer ihr Vollblutaraber Dimitri.
Die Königin der Langzügelarbeit
Während Saskia Gunzer durch die Bahn marschiert, galoppiert ihr Schimmelwallach am langen Zügel, piaffiert und traversiert, als gäbe es nichts Leichteres. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg, denn die Arbeit am Langzügel ist körperlich anstrengend. In der der ersten Trainingseinheit hätte man schon viel erreicht, wenn man eine Runde im Schritt harmonisch durch die ganze Bahn laufen könne, erklärt die Ausbilderin. Mit viel Durchhaltevermögen hätte man jedoch mit der Langzügelarbeit eine gute Möglichkeit, Pferde, die zu klein zum Reiten sind oder aber aus gesundheitlichen Gründen nicht geritten werden können, zu arbeiten. Auch schwierige Lektionen aus dem Bereich des Grand Prix lassen sich zunächst besser ohne Reitergewicht erarbeiten.
Die Langzügelarbeit entstand aus der Not heraus
Der Schimmel Dimitri, der heute am langen Zügel die Einerwechsel in Perfektion springt, brachte Saskia Gunzer zur Langzügelarbeit. Als der Wallach mit vier Jahren zu ihr kam, hatte er bereits vier Besitzer und war gerade gelegt worden. Er war dementsprechend unerzogen und wenig aufmerksam, an ein harmonisches Miteinander war zunächst gar nicht zu denken. Mit viel Ruhe, Konsequenz, Geduld und Durchhaltevermögen ist er im Laufe der Zeit zu einem zuverlässigen, sehr zugewandten und in sich ruhenden Partner geworden.
Als Dimtri wegen einer Verletzung in der Sattellange eine Zeit lang nicht geritten werden durfte, suchte Saskia Gunzer nach einer Möglichkeit, ihn trotzdem weiterhin im Training zu halten. So experimentierte sie zum ersten Mal mit dem Langzügel. Da sie im Handel keine passende Ausrüstung fand, bastelte sie sich eigenes Equipment aus Schleppleinen für Hunde. Da es zu diesem Zeitpunkt kaum Literatur zu diesem Thema gab, brachte sie sich zunächst Vieles selbst bei. Später erhielt sie Unterstützung von Richard Hinrichs und nahm Kurse bei Andreas Hausberger an der Spanischen Hofreitschule in Wien. Mittlerweile beherrscht Dimitri das komplette Programm am Langen Zügel und verzauberte in diversen Showaufführungen das Publikum.
Sie ist für viele Facetten der Reiterei offen
Diese Initiative, sich in der Ausbildung ihrer Pferde von verschiedenen Methoden inspirieren zu lassen, hat Saskia Gunzer schon seit ihrer Kindheit. Sie ist mit Pferden groß geworden und im Laufe der Jahre hat sie viele Facetten der Reiterei kennengelernt. Ihr war es stets wichtig, mit einem offen Blick durch die Welt zu gehen und gegenüber unterschiedlichen Ausbildungsmethoden und Reitweisen offen zu sein. So führte Saskia Gunzer ihr großer Wissensdurst vom Westernreiten, über die Bodenarbeit hin zur klassischen Reiterei. Um bestmöglich auf die Pferde einwirken zu können, sucht sie sich die – für sie – positiven Aspekte verschiedener Methoden heraus. Dabei hinterfragt sie jederzeit ihre Arbeitsweise und bildet sich stetig fort. "Der Austausch zwischen allen Reitweisen ist sehr wichtig, denn es gibt neue oder andere Ansätze, die bei Problemen weiterhelfen," bekräftigt sie. Mit ihrer Art der Ausbildung ist sie sehr erfolgreich und konnte schon so manchem als schwierig geltenden Kandidaten wieder zu Vertrauen und Motivation in der Arbeit verhelfen.