Begründer der "Ecole de Légèreté"
Philippe Karl
Philippe Karl ist ein renommierter Reitmeister und Ausbilder, der die Philosophie der Leichtigkeit im Umgang mit dem Pferd verkörpert und mit seiner École de Légèreté eine breite Fangemeinde im Reitsport hat.
Philippe Karl ist einer der großen Meister der Reitkunst und einer der weltweit gefragtesten Ausbilder unserer Zeit. Die von ihm gegründete École de Légèreté hat eine breite Fangemeinde und ist im Reitsport fest verankert. Nicht nur wegen des stilistisch tollen Reitens, das der französische Reitmeister verkörpert, sondern besonders wegen der Philosophie, die im Zentrum seiner Ausbildung steht: Die Leichtigkeit im Umgang mit dem Pferd. Die Leichtigkeit bezieht sich hierbei nicht nur auf die Hilfengebung, sondern vielmehr auf den absoluten Respekt gegenüber dem Pferd und eine Ausbildung ohne Druck und Zwang. Der Einsatz von Kraft oder Zwangmitteln ist vollkommen ausgeschlossen. „Eine intelligente Hand übertrifft alle erdenklichen Zwangsmittel“, bringt Philippe Karl es auf den Punkt.
Mit Leichtigkeit zum Erfolg
Das Ziel der Ecole de Légèretè ist ein vielseitig ausgebildetes Pferd, das jederzeit leicht an den Hilfen steht. Die oberste Voraussetzung dafür ist ein vertrauensvoller Dialog zwischen Reiter und Pferd. Philippe Karl selbst formuliert das so: „Reiten wird dann wirklich zur Kunst, wenn sich Pferdekenntnis und Sensibilität verbinden, um in der Hand des Reiters zur Légèreté zu führen.“ Angelehnt ist sein Konzept an die Lehren von Reitmeistern wie Xenophon, Fiaschi, La Broue, Pluvinel, La Guérinière, Dupaty de Clam, Hünersdorf, Freiherr von Sind, Baucher, Raabe, L’Hotte, Faverot de Kerbrech, Beudant und Oliveira. Mit seinem Konzept verbindet er dieses Wissen alter Meister mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Balance, Psychologie und Ethnologie.
Mit seinen klaren Grundsätzen, verständlichen Erklärungen und pferdefreundlichen Methoden richtet sich seine Reitweise an Pferde jeglicher Rassen und ist alle reiterlichen Disziplinen übertragbar. Auf diese Weise macht Philippe Karl die höhere Reitkunst für jeden bemühten Reiter zugänglich, selbst wenn er nur über ein ganz gewöhnliches Pferd verfügt. Der Ausbilder ist überzeugt, dass alle Pferde, die nach der Schule der Légèreté gearbeitet werden, die hohen, versammelnden Lektionen erlernen können. Auch dann, wenn sie eher durchschnittlich veranlagt sind.
Mehrere Stationen führten ihn zur Légèreté
Seine Laufbahn als Ausbilder begann für Philippe Karl im Jahr 1971 mit dem nationalen Reitlehrer Zertifikat, dass er nach einer Zeit am französischen Gestüt Haras National du Pin erlangte. Als Leiter der Reitabteilung am Centre d'Enseignement Zootechnique in Rambouillet verantwortete er dort von 1972 bis 1979 verschiedene Bereiche der Berufsausbildung, später betrieb der eigene Reitställe. Bereits während all dieser Jahre trat er regelmäßig im Vielseitigkeits- und Springreiten an. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Springen über Hindernisse auch in seiner Légèreté integriert ist und dort einen wichtigen Teil der vielseitigen Grundausbildung ausmacht.
Als Bereiter an der nationalen Reitschule Ecole Nationale d´Equitation in Saumur wurde Philippe Karl 1985 schließlich Mitglied des renommierten Cadre Noir. 13 Jahre lang nahm er an Galavorstellungen der reiterlichen Eliteinstitution in Frankreich und ganz Europa teil, bis er im Jahr 2004 das Konzept der Schule der Légèreté ins Leben rief, um qualifizierten Reitlehrern die Grundlagen seiner Reitphilosophie von der Pike auf beizubringen.
Ein bekannter vierbeiniger Wegbegleiter während seiner Tätigkeit als Ausbilder ist der Hannoveraner Wallach High Noon. Der schicke dunkle Warmblüter kam als fünfjähriges Jungpferd in den Stall von Philippe Karl und wurde von ihm behutsam bis zur hohen Schule ausgebildet. Der Wallach ist ein stellvertretendes Beispiel dafür, dass die Ausbildung nach der Schule der Légèretè mit Wertschätzung, Geduld und Sachverstand eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Pferd und Reiter mit Lektionen bis zur Perfektion ermöglicht.