Olympiasiegerin und Reitmeisterin
Ingrid Klimke
Ingrid Klimke ist eine weltweit erfolgreiche Reiterin, die für ihre pferdefreundliche Reitweise und zahlreiche Erfolge in Dressur und Vielseitigkeit bekannt ist. Ihr Motto lautet: "Reite zu deiner Freude".
Ingrid Klimke ist eine der erfolgreichsten Reiterinnen der Welt und gilt für viele Reiterinnen und Reiter als großes Vorbild. Nicht nur wegen ihrer Erfolge, sondern vor allem wegen ihrer feinen und pferdegerechten Reitweise. Sie zeigt immer wieder eindrucksvoll, dass beides möglich ist: Partnerschaftlich mit den Pferden umzugehen und gleichzeitig in Dressur und Vielseitigkeit auf Weltniveau zu reiten. Wenn man sie trifft, merkt man sofort, dass sie trotz ihrer Erfolge eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Sie ist fleißig und ehrgeizig, jedoch nicht verbissen. Nicht umsonst lautet ihr berühmtes Motto: Reite zu deiner Freude! Diesen Leitspruch gab ihr schon Vater Dr. Reiner Klimke, einer der erfolgreichsten Reiter aller Zeiten, mit auf den Weg. Von ihm erhielt die Olympiasiegerin ihre Dressurausbildung, das Fundament ihrer behutsamen und dennoch konsequenten Art, Pferde auszubilden.
Sie ist die Königin des Cavaletti-Training
Freude beim Reiten empfindet Ingrid Klimke immer dann, wenn ihre Pferde durch die Arbeit schöner werden und gelernt haben, auf feinste Hilfen zu reagieren. Um das zu erreichen, setzt sie auf ein abwechslungsreiches Training. Alle ihre Pferde, ob Vielseitigkeitspferd oder Dressurpferd werden regelmäßig im Gelände geritten, dressurmäßig gearbeitet oder gesprungen.
Besonders bekannt ist Ingrid Klimke auch für ihr Cavaletti-Training. Nahezu täglich integriert die Westfälin das in ihre Arbeit mit den Pferden. Ob zur Verbesserung von Takt, Raumgriff oder zur Schulung des Reiterauges für Distanzen beim Springen, für nahezu jedes Trainingsziel kennt sie eine passende Übung. Auch Hannoveraner Hengst Franziskus, mit dem sie seit Ende 2019 in den Olympiakader Dressur berufen wurde, kennt die Arbeit mit den Cavaletti.
Ihre Erfolgsbilanz ist beachtlich
Dass ihre Art zu trainieren funktioniert, zeigen ihre eindrucksvollen Erfolge: Mit ihrer Berufung in den Olympiakader Dressur ist mit Ingrid Klimke zum ersten Mal eine Reiterin in zwei Olympiakadern gleichzeitg am Start. Mit Spitzenpferd SAP Hale Bob OLD sowie Nachwuchspferd SAP Asha P gehört sie auch zum deutschen Olympiakader der Vielseitigkeit.
Ihr Erfolgskurs hält bereits lange an. Seit dem Jahr 2000 bestritt Ingrid Klimke bisher alle Olympischen Sommerspiele im Vielseitigkeitsreiten, gewann dabei zweimal olympisches Mannschaftsgold und einmal Mannschaftssilber. Mit der Mannschaft gewann sie außerdem sechs Mal die Goldmedaille bei Welt- und Europameisterschaften und kann auch auf diverse Einzelmedaillen Stolz sein. Einen großen Anteil an diesen Erfolgen hatte ihr ehemaliges Erfolgspferd FRH Butts Abraxxas, der nun seine Rente genießt. Nach seiner Turnierkarriere traf man den kleinen braunen Wallach auch oft bei Auftritten, auf denen er gemeinsam ohne Sattel und nur mit Halsring durch die Arena galoppierte. Beispielsweise beim Ingrid Klimke Symposium.
Mit ihren Leistungen gehört Ingrid Klimke zur Spitze der Reiterei und das, obwohl ihr aktuelles Erfolgspferd Hale Bob und auch Vorgänger Braxxi zunächst eher unscheinbar waren. Anfänglich glaubte sie selbst manchmal gar nicht daran, was mit ihnen alles möglich sein würde. Dass auch Wallach Hale Bob zu den ganz Großen gehört, hat er bisher jedoch mehr als bewiesen. 2017 wurden die beiden Europameister in der Vielseitigkeit, 2018 gewannen sie die Einzelbronzemedaille bei den Weltreiterspielen in Tryon. 2019 konnten sie dann ihren Titel im Einzel der Europameisterschaften in Luhmühlen verteidigen. Damit ist Bobby, wie sie ihr Pferd liebevoll nennt, eines von nur zwei Pferden, denen es bisher gelungen ist, den Einzeltitel bei den Europameisterschaften in Folge zu verteidigen.
Neben ihren Pferden sind es auch ganz besondere Menschen, die die Reitmeisterin auf ihrem erfolgreichen Weg begleitet haben: Major a. D. Paul Stecken und der langjährige deutsche Bundestrainer der Vielseitigkeit, Christopher Bartle. Der bekannte Hippologe Paul Stecken wurde nach dem Tod ihres Vaters zu einem wichtigen Unterstützer in der Ausbildung ihrer Pferde. Mit seinem Leitspruch “Pferde gehen am liebsten richtig” teilten die beiden ihre Einstellung zu pferdegerechter Ausbildung. Christopher Bartle begleitete sie viele Jahre lang als Trainer und in ihrer gemeinsamen Zeit im Kader erreichte Ingrid Klimke viele ihrer Medaillen. Er war es auch, der gemeinsam mit Bundestrainer Hans Melzer dabei war, als ihr Pferd Braxxi seinen Weg zu ihr fand.
Zu ihrem Erfolgsrezept gehören für Ingrid Klimke vor allem auch diese Worte ihres Vaters: „Das Wesen des Pferdes wollen wir erfassen, seine Persönlichkeit achten und bei der Ausbildung nicht unterdrücken!“ Diese Worte, so sagt sie, hat sie immer im Ohr und beherzigt sie bei jedem ihrer Pferde.