Ikone des Halsringreitens
Alizée Froment
Die Französin Alizée Froment ist bekannt für ihre Auftritte mit dem Ausnahmehengst Mistral du Coussoul, bei denen sie höchste Dressurlektionen und vertrauensvolle Arbeit ohne Sattel und Trense, nur mit einem Halsring, zeigt.
Die Französin Alizèe Froment ist für ihre Auftritte mit dem Ausnahmehengst Mistral du Coussoul bekannt. Zunächst glänzten die beiden bei zahlreichen Auftritten im Viereck bei internationalen Grand-Prix-Prüfungen, heute sind auch besonders ihre Showauftritte eine der großen Attraktionen. Die feinfühlige Reiterin vereint in ihrer Arbeit mit den Pferden höchste Dressurlektionen und die vertrauensvolle Arbeit ohne Sattel und Trense, nur mit einem Halsring. „In meinen Augen ist Dressur der Weg zu perfekter Verständigung und absoluter Harmonie zwischen Pferd und Reiter" erklärt die ehemalige Nationaltrainerin der französischen Pony-Equipe. Genau das verkörpert sie mit ihren Hengsten immer wieder eindrucksvoll.
Ihre Pferde gehen mit dem Halsring genauso fein wie mit einem Gebiss
Wenn Alizée Froment mit Halsring reitet, bleibt die Silhouette des Pferdes unverändert. Ihre Hengste Mistral und Sultan, gehen weiter durch den Körper, ohne, dass sie lang werden und auseinander fallen. Ihre Lektionen gelingen Alizèe Froment auf den Punkt genau. Die Traversale, die Galoppverstärkung oder auch die Galopp-Pirouette sowie die Passage. Sie kann es einfach. „Ich arbeite mit dem Halsring genau mit der gleichen Zielsetzung wie mit einer Zäumung mit Gebiss.“ Das Pferd soll sich auch hier selbst tragen und im Rücken loslassen. Die Kontrolle des Pferdes erfolgt dabei nicht von der Reiterhand zum Pferdemaul, sondern ausschließlich über den Sitz, die Stimme und die Bauch- und Rückenmuskulatur des Reiters. Ihr Schlüssel dazu sind Seitengänge, viele Übergänge und der Wechsel von versammelnder und lösender Arbeit. Das Ergebnis: Der Reiter kann das Pferd immer feiner über den Sitz reiten. Das Zusammenspiel aus diesen Grundlagen und ihrer Genauigkeit haben es möglich gemacht, dass sie auf Ausrüstungsgegenstände verzichten kann, ohne den Anspruch an korrekte und ambitionierte Lektionen zu verlieren.
Doch so einfach das alles bei ihr aussieht, sie weiß auch, dass es bis zu dem Punkt, an dem sie jetzt steht, ein großes Stück Arbeit war. Beispielsweise mit ihrem Hengst Sultan, dem Sohn von Mistral: „Sultan war mein schwierigstes Pferd bisher“, erzählt sie. So sehr Mistral dem Menschen zugewandt ist, so sehr geht der Schimmel gern seinen eigenen Weg. Mit der Freiarbeit fand sie eine Lösung, dieses Pferd auf ihre Seite zu bekommen. So begann ihre Faszination für diese Art von Arbeit.
Vom Turnierreiten zum Showreiten
Ihre Begeisterung für das Reiten ohne Zäumung entdeckte sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Sie experimentierte mit ihrem Hengst Mistral, ließ erst den Sattel weg und ritt einfach nur mit einem Pad. Später folgte dann der Weg von einer gebisslosen Zäumung zum Halsring. Der erste Ritt auf Mistral mit Halsring ist auch auf dem YouTube Video zu sehen, das 2014 viral ging. Grand-Prix-Lektionen nur mit einem Halsring geritten – eine Sensation in der Reiterwelt! Doch Alizèe Froment ist sich auch bewusst, dass diese Art zu reiten nicht mit jedem Pferd nachgeahmt werden sollte: „Es ist ein hohes Risiko, die Trense abzunehmen. Du hast keine Notbremse.” Aus diesem Grund feilte sie auch lange und gründlich an der Vorarbeit, bis sie das Kopfstück abnahm.
Im alltäglichen Training wechselt sie zwischen Trense, gebissloser Zäumung und Halsring, reitet auch aus und arbeitet ihre Pferde frei. Trotz ihres Erfolgs ist die Französin eher bescheiden: „Ich will nichts beweisen, ich sage nicht, dass mein Weg der einzig richtige ist“, stellt sie klar. „Meine Reiterei ist einfach das Ergebnis meiner persönlichen Recherche und meiner Suche.“